Wurnig, Friedrich

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Juliputsch Henkersopfer.jpg
Neueste Zeitung vom 25. 7. 1938, S. 3 Wurnig.jpg
Friedrich Wurnig:
Zweite Reihe, erster von links

Friedrich [Fritz] Wurnig [Wurnick] (Todesrune.png 1. August 1934 in Innsbruck) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das Dollfuß-Regime in Deutsch-Österreich und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.

Leben

Friedrich Wurnig war Führer einer Gruppe der Tiroler SS. Während des Juliputsches wurde der Innsbrucker Polizeihauptmann Franz Hickl mit vier Schüssen von Wurnig gerichtet, als dieser gerade im Begriff war, das Polizeipräsidium Innsbruck in der Herrengasse 1 zu betreten. Der Tod des besonders verhaßten Franz Hickl, dem „blindwütigsten Verfolger aller Nationalsozialisten“ und „getreuen Dollfußknecht“, sollte eine Art Auftakt und Signal für den Aufstand in Tirol bilden.

Schon einmal im Spätherbst 1933 wurde Friedrich Wurnig wegen seiner deutschen Weltanschauung überfallen und mißhandelt. Damals begab er sich entschlossen zum Polizeikommandanten Hickl, um sich zu beschweren und die Bestrafung der Täter zu verlangen. Hickl jedoch fertigte ihn hohnlachend ab.

Am 30. Juli begann der Prozeß gegen Otto Planetta und Franz Holzweber. Eine auch nur einigermaßen rechtsstaatliche Prozeßführung oder ordentliche Verteidigung war bei diesem Tempo nicht möglich und wohl auch nicht erwünscht. Zweifellos wollte das austrofaschistische Regime Härte demonstrieren und ins Zwielicht geratene Regierungsmitglieder schonen. Beide, Planetta und Holzweber, wurden einen Tag später verurteilt und unmittelbar darauf hingerichtet. Im Laufe des August wurden weitere Prozesse durchgeführt und zahlreiche Todesurteile verhängt, von denen man elf vollstreckte. Hingerichtet wurden Franz Leeb, Ludwig Maitzen, Josef Hackl, Erich Wohlraab und Ernst Feike; Johann Domes, der Führer der Besetzung der RAVAG wurde ebenfalls hingerichtet; schließlich zwei Nationalsozialisten, Franz Saureis und Franz Unterberger, wegen des bloßen Besitzes von Sprengstoff; weiterhin Friedrich Wurnig, Rudolf Erlbacher und Franz Ebner.

Friedrich Wurnig wurde am 1. August 1934 hingerichtet. Zuvor wurde er in Haft so schwer mißhandelt, daß der später hinzugezogene Arzt eine schwere Gehirnerschütterung und einen Unterkieferbruch diagnostizierte. In seinen letzten Abschiedsbriefen schrieb Friedrich Wurnig wiederholt den Satz:

„Glaubt nicht von mir, daß ich ein Mörder bin.“

Nachwirken

Die derzeitige Schweizerstraße in Innsbruck trug seinen Namen.

Literatur