Wächtler, Fritz

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Fritz Wächtler (1891–1945)

Fritz Wächtler (Lebensrune.png 7. Januar 1891 in Triebes; Todesrune.png 19. April 1945 in Waldmünchen) war ein deutscher NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark und SS-Obergruppenführer.

Leben

Jugend

Fritz Wächtler, Sohn eines Uhrmachers, wurde am 7. Januar 1891 in Triebes in Thüringen geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule in Triebes und Erfurt und dann von 1905 bis 1911 das Lehrerseminar in Weimar. 1911 wurde er Volksschullehrer in Vippachedelhausen. 1913 leistete er sein Jahr Wehrdienst bei der Maschinengewehrkompanie des Infanterieregimentes 94 in Weimar und rückte mit dieser Kompanie bei Kriegsausbruch des ersten Weltkrieges ins Feld.

Erster Weltkrieg

Wächtler wurde mehrmals verwundet, ausgezeichnet und 1915 zum Leutnant befördert. Bei der Truppe war er beliebt und angesehen. Bis zum 9. November 1918 blieb er an der Front. Dann marschierte er mit seiner Einheit in die Heimat zurück und arbeitete wieder als Lehrer in Vippachedelhausen.

Weimarer Republik

Im April 1926 wurde er Mitglied der NSDAP und kurz später gründete er in Thüringen eine Ortsgruppe der NSDAP und wurde gleichzeitig SA-Führer und bald darauf Bezirksführer für Weimar-Nord. 1927 war er bereits Kreisleiter von Weimar-Nord und 1928 des Kreisrates. 1929 zog er in den Thüringischen Landtag ein. Im gleichen Jahr wurde er Gauorganisationsleiter und dann stellvertretender Gauleiter. Er war Mitarbeiter von Dr. Frick, als dieser 1930 thüringischer Innen- und Kulturminister wurde.

Ihm fiel ein Teil jener Aufgabe zu, die Parteigenossenschaft in Thüringen von der Notwendigkeit der Beteiligung an der thüringischen Regierung zu überzeugen, die zwar von Herrn Erwin Baum nominell geführt wurde, in ganz Deutschland aber nur Regierung Frick hieß. Der Kurs war nicht leicht: Opposition gegen die Reichsregierung, Vertrauen zur Landesregierung, die doch zahlreiche unpopuläre Maßnahmen der Reichsregierung durchzuführen gezwungen war und in der auch die Reaktion Sitz und Stimme hatte.

Als im August 1932 die nationalsozialistische thüringische Regierung gebildet wurde, übernahm er das Volksbildungsministerium und damit das Erbe Dr. Fricks. Er stellte wieder her, was man von Dr. Fricks vorausschauenden Maßnahmen zerschlagen hatte und führte das Ministerium in seinem Sinne weiter.

Drittes Reich

Von Mai 1933 bis Dezember 1935 hatte er zusätzlich das Amt des Innenministers inne.

Im November 1933 zog er für die NSDAP als Mitglied des Reichstages nach Berlin und trat ein Jahr später, 1934, in die SS als SS-Oberführer ein.

Als Nachfolger des tödlich verunglückten Gauleiters Hans Schemm wurde Wächtler am 5. Dezember 1935 zum Gauleiter der Bayerischen Ostmark ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Leiter des „NSDAP-Hauptamtes für Erziehung“ und ferner zum kommissarischen Leiter des „NS-Lehrerbundes“ ernannt. Ab Januar 1936 agierte er auch als „Sachbearbeiter für Volksschulfragen“ im Stab von Rudolf Heß.

1937 wurde Wächtler zum SS-Gruppenführer befördert und erhielt den Titel eines preußischen Staatsrates. Bis 1938 war er zugleich kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth.

Am 16. November 1942 erhielt Wächtler das Amt des Reichsverteidigungskommissars in seinem Gau und erhielt im August 1944 den Rang „SS-Obergruppenführer“.

Nach dem Vorstoß VS-amerikanischer Truppen auf die Gauhauptstadt Bayreuth wurde Wächtler wegen vorzeitigen Verlassens seiner Befehlsstelle in Bayreuth von einem SS-Kommando in der Gauleitungs-Ausweichstelle bei Waldmünchen erschossen.

Auszeichnungen

Literatur