Trakl, Georg

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Georg Trakl (Lebensrune.png 3. Februar 1887 in Salzburg; Todesrune.png 3. November 1914 in Krakau, Galizien, Österreich-Ungarn) war ein deutscher Apotheker, Sanitätsoffizier und Lyriker aus Österreich. Zu Lebzeiten konnte Trakl nur den Band „Gedichte“ herausgeben, der 1913 erschien. Zu den posthum herausgegebenen Werken gehören „Sebastian im Traum“ (1915), „Gesang des Abgeschiedenen“ (1933) und die Sammlung von Prosagedichten „Offenbarung und Untergang“ (1947). Er gilt heute als eine große Gestalt des Expressionismus.

Leben

Der Medikamentenakzessist Georg Trakl, ca. 1912.jpg

Georg Trakl wurde in Salzburg geboren. Ab 1902 soll er erste Drogenerfahrungen gemacht haben. Seinen Lehrern fiel er als menschenscheuer Schüler auf. 1905 wurde er nicht versetzt und verließ daraufhin die Schule mit der Mittleren Reife. Während seines Pharmaziestudiums in Wien begann er, Gedichte zu publizieren und schloß 1910 die akademische Ausbildung ab. Anschließend diente er als Einjährig-Freiwilliger bei einer Sanitätsabteilung in Wien und lebte später in Innsbruck. Im Jahre 1912 heiratete seine von ihm sehr geliebte Schwester „Grethe“ einen Buchhändler in Berlin. Für Trakl war das eine schmerzliche Erfahrung, die er auch lyrisch umsetzte.

Trakls Werk ist geprägt von Schwermut, Trauer und der Suche nach Gott. Tod, Verfall und der Untergang des Abendlandes sind zentrale Aussagen seiner Lyrik voller Symbole und Metaphern. Herbst und Nacht bilden dabei die Leitmotive seiner Dichtung.

Trakl meldete sich nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges bei der k. u. k. Armee freiwillig und zog dann als Landwehrmedikamentenakzessist (Militärapotheker) im Leutnantsrang ins Feld. Nach der Schlacht bei Grodek war er, zwei Tage ohne ärztliche Hilfe, alleine für neunzig bis 100 Schwerverwundete in einer Scheune zuständig. Dabei erlitt er einen Nervenzusammenbruch und wurde von seinen Kameraden daran gehindert, sich selbst zu erschießen. Im September 1914 wurde er daraufhin zur Beobachtung in das Garnisonsspital nach Krakau gebracht.

Tod

Im November 1914 starb er dort im Alter von 27 Jahren durch eine Kokainvergiftung. Es ist nicht sicher, ob es sich dabei um Suizid oder einen Unglücksfall handelte. Sein Offiziersbursche gab zu Protokoll in unbeholfener, herzensrichtiger Rechtschreibung:

„Mir nähmlich erbarmt halt mein Herr immer und daß werde ich ihn meinen Leben nimmer Vergessen ... Also den 3. Abends war er noch so gut und Brüderlich sagte er noch um halb 7 Uhr bringen Sie mir Morgen um 7 1/2 einen Schwarzen und ich Soll Schlafen gehn. Und den 4. wars anders mein lieber Herr brauchte keinen Schwarzen mehr denn bei der Nacht hat ihn der liebe Gott zusich gerufen. Euer mit Thrauernder vom meinen Liebenden Herrn als Bursche Mathias Roth.“

Seine Schwester Margarethe „Grete“ Jeanne Trakl, verheiratete Langen, Konzertpianistin in Berlin, erschoß sich drei Jahre nach dem Tod des Bruders am 21. November 1917. Auch hier passend die im Nachlaß von Georg Trakl gefunden Worte:

„Ein Herz erlischt – und sacht Die Nebel fluten und steigen – Schweigen, Schweigen!“

Gedichte (Auswahl)

Gesang einer gefangenen Amsel
Dunkler Odem im grünen Gezweig.
Blaue Blümchen umschweben das Antlitz
Des Einsamen, den goldnen Schritt
Ersterbend unter dem Ölbaum.
Aufflattert mit trunkenem Flügel die Nacht.
So leise blutet Demut,
Tau, der langsam tropft vom blühenden Dorn.
Strahlender Arme Erbarmen
Umfängt ein brechendes Herz.
Verklärter Herbst
Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.
Da sagt der Landmann:
Es ist gut. Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.
Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht
Das geht in Ruh und Schweigen unter.

Werke (Auswahl)

Verweise