Clemenceau, Georges
Georges Eugène Benjamin Clemenceau ( 28. September 1841 in Mouilleron-en-Pareds, Vendée; 24. November 1929 in Paris) war ein französischer Journalist, Politiker und Staatsmann. Er von 1906 bis 1909 und noch einmal von 1917 bis 1920 französischer Ministerpräsident.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Deutschenhaß
Clemenceau, ein Produkt der „französischen Schande“ nach dem Deutsch-Französischen Krieg trat als Befürworter einer massiv antideutschen Politik nach dem Ersten Weltkrieg hervor und wollte Frankreichs Interessen durch eine größtmögliche Schwächung Deutschlands schützen. Er forderte die Abtretung von Elsaß-Lothringen, des Saargebiets und des Rheinlands und verlangte außerdem umfangreiche Reparationen. Als Großbritannien sich jedoch entschieden gegen eine zu große Schwächung Deutschlands wehrte, gab Clemenceau die Forderungen nach dem Rheinland auf, um das Bündnis mit den Briten nicht zu gefährden. Nach vergeblicher Kandidatur als Nachfolger Raymond Poincarés für das Amt des Staatspräsidenten – er unterlag Paul Deschanel – zog sich Clemenceau 1920 verbittert und entzaubert aus der Politik zurück.
Er gab sich zu Lebzeiten entschieden antiklerikal und opponierte als fanatischer Anhänger der Republik gegen das Zweite Kaiserreich Frankreichs und dessen Anhänger des Adels, weshalb er mehrfach für kurze Zeit inhaftiert wurde. Clemenceau war ein zynischer Hasser, germanophile Regungen waren ihm fremd, weder Deutschland noch Rußland noch die Vereinigten Staaten von Amerika hielt er für vollwertig, nur die eigene französische Republik erschien seinen absonderlichen Ansprüchen zeitweise zu genügen.
Zitate
Zitate von Clemenceau
- „Der Fehler der Deutschen ist, daß es 20 Millionen zu viel von ihnen gibt.“ — Clemenceau im Kriegsjahr 1918, als er begriff, daß man Deutschland, den deutschen Geist und das Deutschtum nie wird auslöschen können, auch nicht durch einen Waffenstillstand.
- „Ich werde meinen Sohn enterben, wenn er mit 20 noch nicht und mit 30 immer noch Sozialist ist.“
- „Amerika, das ist die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur.“
Zitate über Clemenceau
- „Clemenceau ist ein „berufsmäßiger Zerstörer““ — Dr. E. Dillon in dem Buch „The peace conference“[1]
Literatur
- Bernhard Schwertfeger: Der „Tiger“; die Kriegsreden Georges Clemenceaus (1921) (PDF-Datei)