Dimitrow, Georgi

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Dimitrow (1930)
Dimitrow (rechts) bei Stalin in Moskau, 1936

Georgii Dimitrow Michajlow (* 18. Juni 1882 in Kowatschewzi, bei Radomir; † 2. Juli 1949 im Sanatorium Barwicha bei Moskau), meist nur Georgi Dimitrow genannt, war ein bolschewistischer Diktator in Bulgarien. Von 1935 bis 1943 war er Generalsekretär der Komintern, ab 1946 bulgarischer Ministerpräsident.

Werdegang

Georgii Dimitrow wurde am 18. Juni 1882 bei Koračevci geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seinem Beruf nach war er Drucker. 1900 wurde er zum Sekretär des Berufsverbandes gewählt. Im September 1923 nahm er an dem bewaffneten Aufstand in Bulgarien aktiven Anteil und wurde deswegen in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Im Geheimen kehrte er wieder nach Sofia zurück und war 1925 mit seinem Bruder Todor an der Sprengung der Kathedrale in Sofia beteiligt. Wiederum entkam er und ging über Wien nach Moskau. Er wurde hier Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Bulgariens, ferner Sekretär der Kommunistischen Balkanföderation, Mitglied des Exekutivkomitees der Komintern und des Hauptrates der sowjetischen Profintern.[1]

Seit 1923 war Georgii Dimitrow dann hauptsächlich im Ausland, in Wien, Berlin, Amsterdam und Paris tätig. Zuletzt lebte er wieder in Berlin, wo er am 27. Februar 1933 festgenommen und im Reichstagsbrand-Prozeß vernommen wurde. Nach seiner Haftentlassung übernahm er in Moskau als Generalsekretär die Leitung der Kommunistischen Internationale (Komintern).

Von Moskau aus richtete Dimitrow dann im Januar 1944 den ersten Aufruf an das bulgarische Volk, die Kriegserklärung an England und Amerika zu anullieren und mit der Sowjetunion zusammenzugehen. Nach der Besetzung Bulgariens durch die Rote Armee übernahm er erneut die Leitung der bulgarischen Kommunistischen Partei und wurde nach dem Rücktritt der seit März 1946 am Ruder befindlichen Regierung Georgieff am 22. November 1946 bulgarischer Ministerpräsident. Der Abschluß eines bulgarisch-jugoslawischen Beistands- und Freundschaftspaktes zwischen Dimitrow und Marschall Tito Ende November 1947 und die im Ausland verbreitete Annahme, daß Dimitrow darüber hinaus noch Pläne für einen Balkan-Donaustaatenbund verfolge, führte dazu, daß sich die offizielle Moskauer „Prawda“ am 28. Januar 1948 von derartigen Plänen distanzierte und Dimitrow seinerseits erklärte, weder er noch irgendein Mitglied seiner Regierung habe derartiges erwogen.[2]

Am 14. April 1949 gaben das Zentralkomitee der Bulgarischen Kommunistischen Partei und der bulgarische Ministerrat in einem offiziellen Kommuniqué bekannt, daß Dimitrow beurlaubt sei und sich zu ärztlicher Behandlung in Moskau befinde. Diese Meldung führte zu zahlreichen Kommentaren, u.a. des Sinnes, daß die Beurlaubung in Wirklichkeit eine Entlassung sei. Mitte Juni 1949 verlautete dann aber aus Prag, daß der Gesundheitszustand Dimitrows den Tod täglich erwarten lasse und daß den Prager Zeitungen bereits empfohlen worden sei, Nachrufe vorzubereiten.

Georgi Dimitrow starb dann auch, wie mitgeteilt wurde, am 2. Juli 1949 an Zuckerkrankheit. Stalin hielt dem Toten persönlich die Ehrenwache.

In Sofia scheitert im August 1999 der Versuch, das Mausoleum des früheren Ministerpräsidenten (1946-49) und KP-Gründers Georgii Dimitrow zu sprengen. Sein Leichnam wurde 1990 entfernt und begraben. Die Grabstätte wurde maschinell abgetragen.[2]

Siehe auch

  • Rüben Abramow Levi, war enger Freund des Diktators Dimitrow. Er war die graue Eminenz des kommunistischen Regimes in Sofia.

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 27/1949
  2. 2,0 2,1 Munzinger-Archiv GmbH, 1949