Geyer, Florian
Florian Geyer bzw. Florian Geier von Giebelstadt (
um 1490 in Giebelstadt; 
10. Juni 1525 im Gramschatzer Wald bei Würzburg) war ein Landsknechtsführer im deutschen Bauernkrieg. Als Reichsritter aus altem fränkischem Adel kämpfte er im selbigen für die Sache der Bauern.
Werdegang
1519 diente Geyer als Lehnsmann des Markgrafen Kasimir von Ansbach im Heer des Schwäbischen Bundes, einem kaiserlichen Landfriedensbund, als Landsknechtsführer in einer Strafexpedition gegen Herzog Ulrich von Württemberg und unter anderem gegen dessen Amtmann in Möckmühl, Götz von Berlichingen.
Er führte 1520 im Auftrag des Deutschen Ordens die Waffenstillstandsverhandlungen mit Polen und nahm 1523 an den Verhandlungen des Schweinfurter Rittertages teil. Im gleichen Jahr begleitete er seinen Fürsten zu einem Gespräch mit Martin Luther in Wittenberg.
Geyer übernahm im Bauernkrieg von 1525 die Führung der Bauern von Rothenburg, die er durch Einstellung von Landsknechten zu dem gefürchteten Schwarzen Haufen ausbildete. Mit dem „Hellen Haufen“ unter Georg Metzler vereinigt, eroberte er Weinsberg und Heilbronn. Hierauf scheint er eine Zeit lang allein gehandelt zu haben, bis er Anfang Mai wieder zur Belagerung der Festung Marienberg bei Würzburg zu Metzler stieß.
Geyer wurde zum Landtag in Schweinfurt und von dort zu Markgraf Kasimir von Brandenburg geschickt, um Verhandlungen einzuleiten, und nahm am 4. Juni 1525 am Kampf bei Sulzdorf und Ingolstadt teil, wo die Bauernarmee und der Schwarze Haufen vernichtend geschlagen und völlig aufgerieben wurden. Nach tapferem Kampf gelang es ihm, sich mit ein paar Getreuen durchzuschlagen, aber am 9. Juni wurde er von Wilhelm von Grumbach, seinem eigenen Schwager, überfallen und mit allen seinen Mitstreitern im Gramschatzer Wald getötet – diese Darstellung ist jedoch faktisch nicht belegbar.
Siehe auch
Literatur
- Walther Görlitz: Der Ritter der deutschen Nation: Florian Geyer, in: Ernst Adolf Dreyer / Heinz W. Siska (Hg.): Kämpfer, Künder, Tatzeugen. Gestalter deutscher Größe. 3 Bde., Zinnen-Verlag, München–Wien–Leipzig 1942, Bd. III, S. 29–46
