Friedrich III. (HRR)

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Kaiser Friedrich III.

Friedrich III. (von der Steiermark) (Lebensrune.png 21. September 1415 in Innsbruck; Todesrune.png 19. August 1493 in Linz) aus dem Hause Habsburg war als Friedrich V. ab 1424 Herzog der Steiermark, von Kärnten und Krain, ab 1439 Herzog von Österreich, als Friedrich III. ab 1440 römisch-deutscher König und ab 1452 bis zu seinem Tod Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Er war der vorletzte römisch-deutsche Kaiser, der vom Papst gekrönt wurde, und der letzte, bei dem dies in Rom geschah.

Wahlspruch

Kaiser Friedrich III. (1415-1493), nach einem verlorenen Original von 1468.jpg
Kaiser Friedrich III. (HRR).png

Bekannt blieb Friedrichs geheimnisvoller Wahlspruch „A.E.I.O.U.“, für das es eine Reihe von Deutungen gibt, etwa „Alles Erdreich ist Oesterreich untertan“, „Austriae est imperare omni universo“ oder auch die Deutung als Anagramm des Namens „Jehova“. Allem Anschein nach war AEIOU aber keine Staatsdevise, sondern ein persönliches mystisches Monogramm. Der eigentliche Wahlspruch des Herrschers lautete Felix oblivio, „das Glück liegt im Vergessen“, was freilich nur die Kurzform eines Spruches sein soll, welcher vollständig Rerum irrecuperabilium felix oblivio lautet – frei übersetzt: „Glücklich ist, wer vergißt, was doch nicht zu ändern ist“. Nach anderen Quellen lautet die Devise allerdings Hic regit, ille tuetur („dieses – die Weisheit – regiert, jenes – das Schwert – schützt“).

Jugend

Friedrich wurde am 2. Februar 1440 in Frankfurt am Main von den Kurfürsten als Nachfolger Albrechts II. zum deutschen König gewählt und am 17. Juni 1442 in Aachen gekrönt. Am 19. März 1452 wurde er durch Papst Nikolaus V. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt. Er war der letzte römisch-deutsche Kaiser, der vom Papst in Rom gekrönt wurde. Danach ließ sich nur noch Karl V. im Jahre 1530 vom Papst krönen, dies allerdings in Bologna.

Friedrich schloß mit Papst Nikolaus V. und der Kurie 1448 das Wiener Konkordat ab, das bis 1806 Gültigkeit behielt und die Verbindungen des Reichs mit dem Papsttum regelte. Eine Reichsreform lehnte Friedrich ab, da er davon ausging, daß die Fürsten darunter eine Stärkung ihrer Rechte verstehen würden. Er konnte nur knapp seine Abwahl und die Wahl eines Gegenkönigs durch die Kurfürsten verhindern.

1452 heiratete er im Alter von 37 Jahren die 21 Jahre jüngere Prinzessin Eleonore von Portugal.

Politik

Friedrich bevorzugte politische Konfliktlösungen. Er hatte zahlreiche Gegner, darunter seinen Bruder Albrecht VI.; Albrecht beteiligte sich auf der Seite der Gegner Friedrichs unter anderem im Badisch-Pfälzischen Krieg, der mit der Gefangennahme Ulrichs V. von Württemberg durch Hans von Gemmingen in der Schlacht bei Seckenheim endete und für die Kaiserlichen verlorenging.

Auch im alten Zürichkrieg (1440–1450), den die Habsburger auf seiten der Zürcher gegen die alte Eidgenossenschaft führten, blieb Friedrich erfolglos. In seine Regierungszeit fielen auch die Burgunderkriege (1474–1477).

Im Jahre 1469 wandte sich mit Andreas Baumkircher in der sogenannten Baumkircherfehde selbst einer seiner engsten Getreuen von ihm ab.

Herzog von Österreich

Mit dem Tode seines Vaters Ernst von Österreich 1424 war Friedrich Herzog von Österreich geworden. Er hatte dabei als Friedrich V. die Nachfolge in Innerösterreich (d. h. Kärnten, Steiermark und Krain) angetreten. 1439 wurde er außerdem zum Vormund für Ladislaus, den postum geborenen Erben des in diesem Jahr gestorbenen römisch-deutschen Königs Albrecht II. Dieser hatte Ladislaus im Bereich der österreichischen Erblande Niederösterreich und Oberösterreich hinterlassen. Bei der Ausübung dieses Vormundschaftsrechts wird Friedrichs Bemühen deutlich, die Kontrolle über Niederösterreich zu behaupten und es Ladislaus als möglichem Konkurrenten um die Herrschaft vorzuenthalten. 1452 wurde Ladislaus von den niederösterreichischen Ständen befreit. Ähnlich übte er die Vormundschaft an seinem Neffen Siegmund aus der Tiroler Linie aus (ebenfalls seit 1439; in diesem Jahr starb der bisherige Vertreter dieser Linie, Friedrich IV.)

Trotz vielfacher Anstrengungen konnte Friedrich weder Ungarn noch Böhmen seinem Reich einverleiben. An Matthias Corvinus, König von Ungarn, mußte er die Stefanskrone herausgeben und mit ihm einen unvorteilhaften Frieden schließen, der es dem ungarischen König ermöglichte, bis zu seinem Tod fünf Jahre in Wien zu residieren.

In den österreichischen Erblanden konnte sich Friedrich jedoch am Ende durchsetzen. 1457 starb Ladislaus, doch machte sein Bruder Albrecht VI. Friedrich zunächst das Erbe Donauösterreichs streitig. Zuvor hatte sich Albrecht VI. von Sigmund von Tirol dessen Ansprüche abtreten lassen. Nach teils kriegerischen Auseinandersetzungen konnte sich Friedrich 1463 jedoch mit dem – unter ungeklärten Umständen eingetretenen – Tod Albrechts VI. durchsetzen.

Urteil von Zeitgenossen

Die Glanzlosigkeit seiner Politik wurde schon von Zeitgenossen mit einer Mischung aus Verachtung und verhaltenem Erstaunen über seine Zähigkeit und rätselhafte Unbesiegbarkeit kommentiert. Er wurde mit Spottnamen wie „des Römischen Reiches Erzschlafmütze“ bedacht, konnte dem Kaisertum als überparteilicher Instanz aber dennoch eine gewisse Achtung verschaffen. Von der Nachwelt wird Friedrich III. sehr unterschiedlich beurteilt.

Da er seinen Untertanen keine politische oder wirtschaftliche Sicherheit bieten konnte, waren die Bürger der Städte, vor allem Wiens, immer auf der Seite seiner Gegner; zuerst auf der Albrechts VI., später unterstützten sie Matthias Corvinus. Friedrich wurde dadurch zu einem (zu seiner Zeit bereits anachronistischen) Wanderleben verurteilt. Er residierte abwechselnd in Graz, Linz und Wiener Neustadt. Wiener Neustadt galt seine besondere Zuneigung, so verdankt die Stadt ihm die Burg und das Neukloster.

Unter der Oberfläche zeigte sich jedoch eine erstaunliche Zähigkeit Friedrichs: Sein Sendungsbewußtsein für das Haus Habsburg war echt und tiefgehend. Auf ihn geht die Erweiterung des habsburgischen Machtbereichs zum Großreich zurück. Durch die Verheiratung 1477 seines Sohnes Maximilian I. mit der Tochter und einzigen Erbin Karls des Kühnen, Maria von Burgund, erwarb er 1482 die reichen Niederlande für Österreich und die Habsburger, die so zum Haus Österreich und Burgund aufstiegen. 1486 gelang es ihm, die Wahl seines Sohnes Maximilian zum König, die am 16. Februar 1486 in Frankfurt stattfand, noch zu Lebzeiten durchzusetzen.

Die Verheiratung seiner Tochter Kunigunde von Österreich mit Herzog Albrecht von Bayern war ein Resultat von Intrigen und Täuschungsmanövern; Albrecht von Bayern hatte widerrechtlich Reichslehen für sich in Anspruch genommen, hielt dann um die Hand der fern vom Vater in Innsbruck weilenden Kunigunde an und offerierte dem Kaiser die Reichslehen als Mitgift Kunigundes. Friedrich ließ sich darauf ein, entzog aber seine Zustimmung zur Hochzeit, als Albrecht Regensburg in seinen Besitz nahm. Bevor Kunigunde vom kaiserlichen Rückzug erfuhr, heiratete Albrecht am 2. Januar 1487 Kunigunde und vollzog die Ehe. Ein Krieg zwischen Schwiegervater und Schwiegersohn konnte nur durch das Eingreifen des Kaisersohnes Maximilian I. verhindert werden.

Der Matthias Corvinus zugeschriebene Spottvers „Mögen andere Kriege führen, Du glückliches Österreich heirate“, wurde zum Wahlspruch der Dynastie, auch wenn die Habsburger weiter Kriege führten. Friedrichs Abscheu vor dem Krieg war allerdings echt. Auch in kleineren Dingen erwies sich Friedrichs Durchsetzungsfähigkeit: So konnte er 1469 die Erhebung von Wien und Wiener Neustadt zu Bischofssitzen erwirken – ein Vorhaben, an dem vor ihm alle Herzöge von Österreich gescheitert waren.

Friedrich soll sehr geizig und von Edelsteinen, von Gold- und Silberobjekten besessen gewesen sein, er sammelte aber auch Handschriften, Bilder und naturwissenschaftliche Geräte. 60 Kisten umfaßten seine Schätze, die er auf seinen verschiedenen Burgen hortete. Nachdem sich Friedrich 1490 nach Linz zurückgezogen hatte, widmete er sich der Alchimie und Astrologie. Er ließ die Linzer Burg zur Festung ausbauen und zog sich am liebsten auf die Aussichtswarten zurück.

Krankheit und Tod

Im Alter litt Friedrich an Altersbrand. Mit einem goldenen Tuch, so berichtete eine Gesandtschaft aus Venedig 1492, bedeckte der alte Kaiser sein krankes linkes Bein. Anfang 1493 wurden schließlich sein Fuß und das Bein bis zum Knie schwarz und er hatte auch kein Gefühl mehr in den Zehen. Am 8. Juni unterzog er sich einer Amputation, für die die renommiertesten Ärzte seiner Zeit von weit her geholt wurden. Die Operation, die bei vollem Bewußtsein des Kaisers stattfand, verlief erfolgreich. Am 19. August 1493 starb er in den Mittagsstunden im Alter von 78 Jahren nach mehr als 50jähriger Herrschaft. Die Ursache seines Todes ist nicht geklärt. Angeblich soll das übliche Fasten an Mariä Himmelfahrt (15. August) einen Rückfall ausgelöst haben und daher wurde, wie in damaliger Zeit durchaus üblich, als Todesursache der Verzehr von Melonen genannt. Laut Koller, dem Verfasser einer neueren wissenschaftlichen Biographie Friedrichs III., sei es möglich, daß „ein heftiger und akuter Durchfall ein Anzeichen für sein Lebensende war, das unmittelbar wohl nicht von der Beinamputation selbst verursacht wurde“.

1513 wurde Friedrich im rechten Seitenschiff des Stephansdomes in seinem Hochgrab beigesetzt. Herz und Eingeweide wurden in der Linzer Stadtpfarrkirche bestattet. Friedrichs Grabmal aus Adneter Marmor im Wiener Stephansdom von Niclaes Gerhaert van Leyden ist eines der bedeutendsten plastischen Kunstwerke des Spätmittelalters. Friedrichs Sohn Maximilian I. setzte die Politik seines Vaters erfolgreich fort. Durch die Vermählung seines Sohnes Philipp I., genannt der Schöne, mit der spanischen Infantin Johanna von Kastilien, genannt die Wahnsinnige, konnten sich die Habsburger Spanien und dessen überseeischen Eroberungen sichern.

Nachkommen

Der Ehe von Erzherzog Friedrich V. von Österreich, Kaiser Friedrich III. und dessen Ehefrau, der Infantin Eleonore Helena von Portugal entsprossen sechs Kinder, von denen vier in frühester Kindheit starben, eines sogar bevor es einen Namen erhalten hatte:

  • Christoph (1455–1456)
  • Maximilian I. (1459–1519), römisch-deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
    • 1. ∞ 1477 Erbherzogin Maria von Burgund (1457–1482), Tochter des burgundischen Herzogs Karl der Kühne und Prinzessin Isabelle de Bourbon
    • 2. ∞ 1490 (aufgelöst 1491) Anna, Herzogin der Bretagne aus dem Haus der Kapetinger, Tochter Franz II. und Margarete von Foix, Prinzessin von Navarra
    • 3. ∞ 1494 Prinzessin Bianca Maria Sforza von Mailand (1472–1510), Tochter des mailändischen Herzogs Galeazzo Maria Sforza und Prinzessin Bona von Savoyen
  • Helene (1460–1462)
  • Kunigunde (1465–1520) ∞ 1487 Herzog Albrecht IV. von Bayern, Sohn des bayerischen Herzogs Albrecht III. und Prinzessin Anna von Braunschweig-Grubenhagen
  • Johannes (1466–1467)

Literatur

  • Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch, Heinrich Schneider: Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser. Von Karl dem Großen bis Franz II. nach Siegeln, Münzen, Grabmälern, Denkmälern und Original-Bildnissen gezeichnet; nebst charakteristischen Lebensbeschreibungen derselben, Erste Abtheilung in 8 Heften von Karl dem Großen bis Maximilian I., 1844 (PDF-Datei)