Gilbert, John

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John Gilbert

John Gilbert; eigentlich John Cecil Pringle (Lebensrune.png 10. Juli 1897 in Logan, Utah; Todesrune.png 9. Januar 1936 in Los Angeles, Kalifornien) war ein VS-amerikanischer Filmschauspieler.

Leben

John Gilbert war der typisch „schöne Mann“. Er galt in den Vereinigten Staaten als der Nachfolger Rudolf Valentinos, ohne allerdings dessen beispiellose Beliebtheit erreichen zu können. Die Hauptzeit Gilberts begann im Jahre 1922 mit dem „Grafen von Monte Christo“ — und besonders in der Zeit, in der er der Partner Greta Garbos war, wurde er für die amerikanischen „Flappers“ das Ideal. Dazu kam, daß John äußerst gepflegt war, immer gut onduliert, stets mit seinem feinen Schnurrbart, immer etwas komödiantisch-romantisch.

Zu jener Zeit, als er große Honorare erhielt, lebte er dementsprechend. Das Geld pflegte sich nicht sehr lange zu halten, so daß er, als die Krise kam, keinen großen Rückhalt hatte. Die Krise kam mit dem Tonfilm, als das Mikrophon seinen Siegeszug durch die Ateliers antrat. Die Tonmeister ließen sich von den vielen Erfolgen John Gilberts nicht blenden und erklärten seine Stimme als für den Tonfilm ungeeignet.

Mit dieser Feststellung ging es bei John Gilbert bergab. Er erlebte einen Nervenzusammenbruch und unternahm einen Selbstmordversuch. Und damit wurde es still um ihn. Bis er dann 1934 von Greta Garbo wieder als Partner in Königin Christine gewählt wurde. Hier merkte man zwar nicht, daß seine Stimme für den Tonfilm ungeeignet sei — auch John Gilbert war von der Bühne gekommen! — aber er versank wieder in dem Vergessen, das bei einem Filmschauspieler noch schneller geht als bei einem Bühnenschauspieler. Und man hörte nach dem Film so gut wie gar nichts von ihm. Dazu kam, daß John Gilbert, wie so viele andere, bei dem Bankenkrach in den Vereinigten Staaten von 1929 und der anhaltenden Wirschaftskriese auch die letzten Reste seines geringen Vermögens emgebüßt hatte.[1]

Daraufwohl und auf die Unmöglichkeit, im Film wieder festen Fuß fassen zu können, dürfte seine schwere Erkrankung zurückzuführen sein, die in einigen Monaten aus dem einst so blühenden Mann nur mehr den Schatten seiner selbst machte. In seiner Wohnung erlitt dann John Gilbert am 9. Januar 1936 einen schweren Herzkrampf, so daß die Rettungsstation alarmiert werden mußte; als die Beamten eintrafen, die ihm Sauerstoff zuführen sollten, war der Künstler bereits tot.

Filmographie (Auswahl)

  • 1920: The White Circle
  • 1922: Monte Cristo
  • 1924 His Hour
  • 1924: Der Mann, der die Ohrfeigen bekam (He Who Gets Slapped)
  • 1925: Die lustige Witwe (The Merry Widow)
  • 1925: Die große Parade (The Big Parade)
  • 1926: La Bohème
  • 1927: Es war (Flesh and the Devil)
  • 1927: Anna Karenina (Love)
  • 1927: Twelve Miles Out
  • 1928: Four Walls
  • 1928: Eine schamlose Frau (A Woman of Affairs)
  • 1929: The Hollywood Revue of 1929
  • 1929: His Glorious Night
  • 1930: Redemption
  • 1930: Make Way For a Sailor
  • 1931: The Phantom of Paris
  • 1931: West of Broadway
  • 1932: Downstairs
  • 1933: Fast Workers
  • 1933: Königin Christine (Queen Christina)
  • 1934: The Captain Hates the Sea

Fußnoten