Gockel, Franz

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Schütze Franz Gockel

Franz Gockel (Lebensrune.png 30. Dezember 1925 in Niederense, Nordrhein-Westfalen; Todesrune.png 22. Dezember 2005 in Hamm-Rhynern) war ein deutscher Gefreiter der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Neben Heinrich Severloh u. a. war er während der alliierten Invasion in der Normandie Besatzungsmitglied im Widerstandsnest 62.

Leben

Soldbuch
Innenseite von Gockels Bibel

Gockel war das älteste von sieben Kindern. Sein Vater führte als Meister einen Dachdeckerfamilienbetrieb. Er war Mitglied der HJ und begann mit 14 Jahren seine Ausbildung zum Dachdecker. Gockel diente im Reichsarbeitsdienst und erhielt eine Ausbildung zum Maschinengewehrschützen.

Zweiter Weltkrieg

Franz Gockel bei seinen gefallenen Kameraden

Gockel diente zuletzt als Maschinengewehrschütze im Infanterie-Regiment 726 der 716. Infanterie-Division unter Generalleutnant Wilhelm Richter. Schon am 1. Juni 1944 wurde er zum Gefreiten befördert und diente vorübergehend nach einer ersten Verwundung in der Stamm-Kompanie/Grenadier-Ersatz-Bataillon 365, bevor er in sein zukünftiges Regiment kam.

Invasionsfront

Gegen ein Uhr nachts wurde im Befehlsstand Alarm ausgerufen. Er begab sich an seine Waffe und wartete auf die Invasoren. Gegen 4.00 Uhr sah Gockel die Schatten der Invasionsflotte. Nach Luftangriffen erreichten die Landungsboote gegen 6.00 Uhr Strandnähe. Gockel ergriff sein MG und feuerte ohne Pause. Kein Amerikaner der ersten und zweiten Welle erreichte den Strand. Gegen 8.00 Uhr wurde sein MG zerschossen, und sein Bunker erhielt einen Volltreffer, woraufhin Gockel mit Einzelschüssen aus seinem Karabiner weiterfeuerte. Zwischen 14.00 und 15.00 Uhr erhielt Gockel einen Schuß, der drei Finger seiner linken Hand zertrümmerte. Er kam in ein Lazarett und ab November 1944 für rund fünfzehn Monate in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Gockel beendete seine Ausbildung zum Dachdeckermeister und übernahm den Familienbetrieb. Er besuchte 1958 erstmals wieder seinen Kriegsschauplatz und wurde von einem französischen Bauern mit Champagner empfangen. Ebenso erhielt er eine Einladung des Bürgermeisters von Colleville-sur-Mere in das dortige Rathaus und erhielt die Ehrenbürgerschaft.

Bis zu seinem Lebensende nahm Franz Gockel an Veteranentreffen in den Vereinigten Staaten von Amerika teil und wurde dort als Ehrengast empfangen. Regelmäßig zum 6. Juni besuchte er die Gedenkfeierlichkeiten in der Normandie. Da er sich zur angeblichen deutschen Kriegsschuld bekannte und für die deutsch-amerikanische Freundschaft eintrat, erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Seine Erinnerungen gab er in Buchform heraus.

Tod

Franz Gockel verstarb an den Folgen von Diabetes mellitus. Er hinterließ seine Frau Hedwig und mehrere Kinder.

Zitate

  • „Wir Deutschen werden immer als die Besatzer Frankreichs dargestellt. Tatsache ist, daß viele Franzosen unsere Freunde wurden. Sie standen den Amerikanern viel feindlicher gegenüber als uns Deutschen, die angeblich ihre Feinde gewesen sein sollen“.[1]

Ehrungen

Literatur

  • Das Tor zur Hölle – Omaha Beach 6. Juni 1944, Hirle, Straßburg 2004, ISBN 2-914729-24-3

Verweise

Fußnoten

  1. D-Day? France preferred us to the US even then, says German veteran, The Telegraph, 30. Mai 2004 (englischsprachig)