Richter, Wilhelm (1892)

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Oberst Wilhelm Richter.jpg

Wilhelm Richter (Lebensrune.png 17. September 1892 in Hirschberg, Schlesien; Todesrune.png 4. Februar 1971 in Rendsburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und Kommandeur einer Luftwaffen-Felddivision im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Der spätere Generalleutnant Wilhelm Richter II.jpg
Richter als Reichswehr-Offizier, unten rechts mit seiner Gemahlin Anna, geb. Petersen.
Kriegsgefangene der 716. Infanterie-Division am 6. Juni 1944, britischer Invasionsabschnitt „Juno“
  • 7.3.1913 Eintritt als Fahnenjunker in das 2. (thüringische) Feldartillerie-Regiment 55, Naumburg an der Saale
  • 10.8.1914 ins Feld mit dem 2. (thüringischen) Feldartillerie-Regiment 55
  • 12.12.1914 nach der Verwundung der Ersatz-Abteilung des Feldartillerie-Regiments 55 zugeteilt
  • 2.1.1915 Adjutant der II. Abteilung des Mindenschen Reserve-Feldartillerie-Regiments 58
  • 10.8.1917 Führer der 6. Batterie des Reserve-Feldartillerie-Regiments 58
  • 12.2.1918 Regiments-Adjutant beim Reserve-Feldartillerie-Regiment 58
  • Dezember 1918 in Naumburg demobilisiert
  • 7.1.1919 im Freiwilligen Feldartillerie-Regiment 55
  • 8.2.1919 im Freikorps Hessen-Thüringen-Waldeck
    • in der Feldartillerie-Abteilung des aus der 21. Division gebildeten Hessisch-Thüringisch-Waldeck’sches Freikorps
  • 2.8.1919 Adjutant des Freikorps
  • 22.10.1919 im (leichten) Reichswehr-Artillerie-Regiment 11 der Reichswehr-Brigade 11, Kassel
  • 12.5.1920 in der 3. Batterie der schweren Artillerie-Abteilung 4
  • 1.12.1920 im 2. (Preußischen) Artillerie-Regiment, Schwerin
  • 20.4.1921 Führer der 3. Marine-Feldbatterie (ob er dabei vorübergehend der Reichsmarine unterstellt wurde, bleibt unbekannt)
  • 1.10.1923 Bereiter an der Kavallerieschule
    • Richter war ein leidenschaftlicher und begabter Reiter, der gerne als Herrenreiter an Turniere (Military), aber auch an Jagden teilnahm. Seine Kommandierung als Reitlehrer war somit nur folgerichtig.[1]
  • 1.4.1924 in der 2. Batterie/2. (Preußisches) Artillerie-Regiment (Stettin) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.5.1925 in der 5. Batterie/2. (Preußisches) Artillerie-Regiment (Güstrow) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.3.1927 Chef der 7. Batterie/2. (Preußisches) Artillerie-Regiment (Itzehoe)
  • 1.1.1932 im Stab des 2. (Preußischen) Artillerie-Regiments (Schwerin)
  • 1.10.1933 Adjutant der Kommandantur von Marienburg
  • 1.10.1934 Kommandeur der II. Abteilung des Artillerie-Regiments Rendsburg, Rendsburg
  • 6.10.1935 Kommandeur der II. Abteilung des Artillerie-Regiments 30 (Umbenennung), Rendsburg
  • 1.4.1939 Kommandeur des Artillerie-Regiments 30, Rendsburg
  • 20.9.1941 mit Wirkung vom 1.10.1941 Artillerie-Kommandeur 35 (Arko 35)
  • 22.12.1942 Führerreserve OKH
  • 3.1.1943 Führerreserve OKH (X)
  • 18.1.1943 kommandiert zum 1. Lehrgang für Divisionsführer, Panzertruppenschule Wünsdorf
  • 7.2.1943 mit der Führung der 4. Luftwaffen-Felddivision beauftragt
  • 1.4.1943 Kommandeur der 716. Infanterie-Division; 3.000 Mann Verluste (Gefallene, Verwundete, Vermißte) in der Anfangsphase der Invasion in der Normandie[2]
    • „Zu Beginn der alliierten Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 verteidigte die Division einen Stellungsabschnitt Nördlich von Caen mit dem Divisionsstab in Caen. In ihrem Abschnitt lagen die britischen Landeabschnitte ‚Juno‘ und ‚Sword‘. Bis zum frühen Nachmittag des 6. Juni 1944 konnten die britischen Verbände einen zusammen hängenden Brückenkopf von ca. 25 km Breite und 3 km Tiefe gewinnen. In den folgenden Tagen wurde die Division bei den Kämpfen in der Normandie aufgerieben. Die Reste der Division wurde zur Auffrischung nach Südfrankreich verlegt. Am 22. Juni 1944 stand die Division 35 km nordwestlich von Le Mans. Bis zum 10. Juli 1944 bezog die Division einen Küstenabschnitt von der spanischen Grenze bis 5 km südlich Leucate übernommen. Der Divisionsstand lag in Thuir. Nach der alliierten Landung in Südfrankreich am 15. August 1944 erging am 17. August 1944 durch die Heeresgruppe G der Befehl zur Räumung Südfrankreichs. Beim anschließenden Rückzug nach Nordosten wurde die Division erneut zerschlagen. Am 13. September 1944 standen die Reste der Division bei Port sur Saon, schwer bedrängt durch die nachrückenden alliierten Truppen. Bis zum 1. Oktober 1944 erreichten die Reste der Division den Raum westlich Le Tholy bei der 19. Armee. In der Nahtstelle zwischen der 716. Infanterie-Division und der nördlich anschließenden 16. Volksgrenadier-Division kam es zu schweren Abwehrkämpfen.“[3]
  • 12.8.1944 Führerreserve OKH (X)
  • 3.9.1944 erneut Kommandeur der 716. Infanteriedivision
  • 30.11.1944 Führerreserve OKH (X)
  • 10.1.1945 kommandiert zum AOK Norwegen
  • 20.1.1945 Kommandeur der 14. Feld-Division (L)
  • 8.5.1945 bis 30.7.1948 in westalliierte Kriegsgefangenschaft

Lexikon der Wehrmacht

„Wilhelm Richter war ein Sohn des Oberbürgermeisters von Hirschberg und Frankfurt an der Oder Georg Richter und dessen Ehefrau Else, geb. Hoffmann. Er trat am 7. März 1913 trat er als Fahnenjunker in das 2. Thüringische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 55 ein, in dem er am 20. November 1913 zum Fähnrich und am 18. Juni 1914 zum Leutnant befördert wurde. Mit seinem Regiment zog er im August 1914 in den Ersten Weltkrieg. Am 12. Dezember 1914 wurde er in die Ersatz-Abteilung seines Regiments versetzt und am 2. Januar 1915 zum Adjutanten der II. Abteilung des Reserve-Feldartillerie-Regiments 58 ernannt. Ab dem 10. August 1917 führte er die 6. Batterie des Reserve-Feldartillerie-Regiments 58 und am 6. November 1917 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant. Ab dem 12. Februar 1918 fungierte er als Regiments-Adjutant in seinem Regiment und ab März 1918 wieder als Batterieführer.
Am 7. Januar 1919 kehrte er in sein Stamm-Regiment, das 2. Thüringische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 55 zurück und trat am 8. Februar 1919 in das Hessische Freikorps über. Ab dem 2. August 1919 fungierte er dort als Adjutant, bis er am 22. Oktober 1919 in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 11 übernommen wurde. Am 1. Dezember 1920 folgte seine Versetzung in das Artillerie-Regiment 2, wo er am 1. Dezember 1925 zum Hauptmann befördert wurde. Am 1. März 1927 wurde er Chef der 7. Batterie des Artillerie-Regiments 2 und am 1. Januar 1932 in den Stab des Regiments versetzt. Am 19. Oktober 1929 hatte er Anna Petersen geheiratet. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Adjutant in die Kommandantur von Marienburg versetzt und dort am 1. Juni 1934 zum Major befördert.
Ab dem 1. Oktober 1934 kommandierte er die II. Abteilung des Artillerie-Regiments 20 und ab dem 1. Oktober 1935 die II. Abteilung des Artillerie-Regiments 30. Am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert, wurde Wilhelm Richter am 1. April 1939 Kommandeur des Artillerie-Regiments 30 und am 1. August 1939 zum Oberst befördert. Er führte das Artillerie-Regiment 30 während des Polenfeldzuges und 1940 während des Westfeldzuges sowie ab Juni 1941 in Rußland. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Arko 35 ernannt. Im Januar 1943 wurde er zum Divisionsführerlehrgang kommandiert und fungierte anschließend bis zum 30. März 1943 als stellvertretender Führer einen Luftwaffen-Feld-Division. Am 1. März 1943 wurde er zum Generalmajor befördert und am 1. April 1943 Kommandeur der 716. Infanterie-Division in Frankreich. Am 1. April 1944 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant.
Nach dem Beginn der alliierten Invasion in Nordfrankreich am 6. Juni 1944 kämpfte die Division vor allem um den alliierten Landeabschnitt Juno Beach. Bis zum 15. Juni 1944 hatte die Division sechzig Prozent ihrer Stärke verloren. Sie wurde anschließend aus der Front gezogen, neu organisiert und an Menschen und Material wieder aufgefüllt. Im September 1944, nach dem Ende der Schlacht um die Normandie, wurde Wilhelm Richter in die Führerreserve versetzt und im November 1944 stellvertretender Führer einer Infanterie-Division. Ab dem 1. Februar 1945 kommandierte er die 14. Luftwaffen-Feld-Division in Norwegen. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er Ende Juli 1948 entlassen wurde.“[4]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten