Gottberg, Wilhelm von
Wilhelm von Gottberg ( 30. März 1940 in Woopen, Landkreis Bartenstein in Ostpreußen) ist ein deutscher Lehrer, Beamter, Politiker und ehemaliges Mitglied der CDU, in der er vertriebenenpolitisch tätig war. Seit 2013 ist er Mitglied der Alternative für Deutschland (AfD) und in deren Landesverband Niedersachsen tätig.[1] Bei der Bundestagswahl 2017 wurde er in den BRD-Bundestag gewählt. 2021 zog er sich aus Altersgründen aus der aktiven Politik zurück.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Von 1992 bis 2010 war er Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Ostpreußen. Von 1971 bis 2011 gehörte er der CDU an, seit 2013 ist er Mitglied der AfD. Von 1991 bis 2016 war er Bürgermeister von Schnega.
- 1954 bis 1957 landwirtschaftliche Lehre; 1957 bis 1960 Tischlerlehre; 1960 bis 1969 Polizei Vollzugsbeamter beim BGS. Erwerb der Fachhochschulreife (berufsbegleitend); 1969 bis 1975 Sicherheitsbeauftragter in einem Industrieunternehmen; Lehramtsstudium (berufsbegleitend) mit den Schwerpunktfächern Mathematik und Geschichte; 1976 erstes Staatsexamen, Eintritt in den niedersächsischen Schuldienst und Verbeamtung; 1978 Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen und Ernennung zum zivilen Fachoberlehrer beim BGS mit Statuswechsel zum Bundesbeamten; Eintritt in den Ruhestand 2005. (CDU, Austritt dort in 2011): 5 Wahlperioden Kreistagsabgeordneter, 15 Jahre stellvertretender Samtgemeindebürgermeister, 7 Wahlperioden Mitglied im Gesamtgemeinderat, 25 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister von Schnega. Nunmehr Fraktionssprecher der AFD Kreistagsfraktion. 1980 bis 1992 Vorsitzender des Schulelternrates, stellvertretender Vorsitzender des Kreiselternrates, stellvertretendes Mitglied und Mitglied im Landeselternrat für sechs Jahre; 1982 bis 1994 Mitarbeit im Kirchenvorstand und im Kirchenkreistag; 2009 Gründungsstifter der Stiftung „Bildung und Erinnerung“, seitdem Stiftungsratsvorsitzender. 18 Jahre Bundessprecher der Landsmannschaft Ostpreußen (Bundesvorsitzender) und Herausgeber der „Preußischen-Allgemeinen-Zeitung“; 1994 bis 2013 Stiftungsratsvorsitzender der Ostpreußischen Kulturstiftung (OKS); 1992 bis 2012 Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen. Seit über 50 Jahren Mitglied im Johanniterorden. Gründungsmitglied der AfD Niedersachsen und Vorstandsmitglied, seit 2017 stellvertretender AfD-Landesvorsitzender in Niedersachsen.[2]
Wirken (AfD)
Da die AfD im September 2017 den Einzug in den Bundestag schaffte, hätte von Gottberg dessen Alterspräsident werden müssen. Es war bisher üblich gewesen, daß der Alterspräsident die Eröffnungsrede des Parlaments hält. Um zu verhindern, daß von Gottberg Alterspräsident wird, brach Bundestagspräsident Norbert Lammert mit dieser parlamentarischen Tradition.[3] Der Geschäftsordnungsausschuß des Parlaments stimmte mit der Mehrheit von Union und SPD für den Vorschlag Lammerts. Demnach ist nicht mehr der älteste Abgeordnete Alterspräsident, sondern derjenige, der am längsten Mitglied des Parlaments ist.[4]
Familie
Wilhelm von Gottberg wurde 1940 als Sohn des Gutsbesitzers Hans Heinrich von Gottberg (1900–1973) und seiner Frau Gertrud, geb. Freiin von der Goltz (1908–1997), auf dem Gut Woopen/Groß Klitten (heute Tscherjomuchowo) im Regierungsbezirk Königsberg geboren. Die Eltern stammten aus den Adelsgeschlechtern Gottberg und Goltz. Seine Familie wurde vor Ende des Zweiten Weltkriegs von der Roten Armee aus Ostpreußen vertrieben über Gotenhafen, Swinemünde und Schwerin gelangte sie nach Lüneburg.
Ehe
Seit 1972 ist der Protestant von Gottberg verheiratet. Er ist Vater von sechs Kindern.
Zitate
- „Als wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen und ihrer Geschichte wird immer noch – auch 56 Jahre nach Ende des Dritten Reiches – der Völkermord am europäischen Judentum herangezogen.“[5]
Auszeichnungen (Auszug)
- Preußenschild, 2005[6]
Filmbeiträge
Ostgebiete, Ostpreußen, Rückgabeangebot der Sowjetunion 1989, Helmut Kohl und Genscher lehnten ab:
Verweise
- Das Königsberger Gebiet und seine Perspektiven, Bund Junges Ostpreußen, 23. Oktober 2002