Grabenhorst, Georg

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Reg.-Dir. Dr. phil. Georg Grabenhorst

Georg Karl Hartwig Grabenhorst (Lebensrune.png 21. Februar 1899 in Neustadt am Rübenberge; Todesrune.png 9. Juni 1997 in Bad Bevensen) war ein deutscher Schriftsteller und Kulturpolitiker.

Leben

Georg Grabenhorst als blutjunger Soldat

Georg Grabenhorst wurde 1899 als Handwerkersohn in Neustadt am Rübenberge geboren. 1908 ging er nach Hannover auf die Schule. Nach dem Notabitur im Frühjahr 1917 meldete sich Grabenhorst in den Ersten Weltkrieg freiwillig und war in Flandern und Frankreich an der Westfront. Im Sommer 1918 im Wald von Aveluy wurde Fahnenjunker Grabenhorst durch eine Minenexplosion schwer verwundet und dienstuntauglich. Wegen einer Hochgradigen Zertrümmerung der Netzhautgefäße auf beiden Augen, war er lange blind.[1]

Zurück in Deutschland studierte Georg Grabenhorst alles mögliche. 1919 hatte er Landwirtschaft gelernt. 1920 war Grabenhorst wieder Student und studierte Geschichte und Kunstgeschichte, Philosophie und Literatur. 1922 promovierte Grabenhorst zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Gustav Frenssen.

1923 war Georg Grabenhorst Bankbeamte, hing aber schon ein Jahr später alles an den Haken und lebte als freier Schriftsteller. 1928 gab er seinen Romandebüt mit „Fahnenjunker Volkenborn“. Von 1930 bis 1945 war er Referent für Kultur- und Landespflege in der Hannoverschen Provinzialverwaltung.

Grabenhorst war Mitglied der 1935 gegründeten Schriftsteller-Vereinigung „Die Mannschaft – Kameradschaft der Frontdichter in der NSDAP“ (kurz: Mannschaft), die seit 1938 im brandenburgischen Guben im Schloß Buderose residierte und dort das „Haus der Mannschaft“ als geistige Pflegestätte deutschen frontsoldatischen Geistes von 1914 bis 1933 nutzen dürfte. Das Schloß wurde im Rahmen des „Ersten Reichs-Frontdichter-Treffens“ in Guben von Alfred Rosenberg persönlich übergeben, der damit die Bedeutung dieser Gruppe unterstrich. Ab 1937 wurde der „Ehrenring deutscher Frontdichter“ vergeben, u. a. an Fritz Helke. Aus der Dichterkameradschaft der Anthologisten entstand ein Kreis von 150 führenden deutschen Dichtern und Schriftstellern von Anacker bis Zöberlein (darunter Max Barthel, Rudolf G. Binding, Hans Friedrich Blunck, Mario Heil de Brentani, Edwin Erich Dwinger, Richard Euringer, Hans Henning Freiherr Grote und Herybert Menzel.

1942 bis 1945 war Dr. Grabenhorst Landesleiter der Reichsschrifttumskammer in Hannover (zuständig für den Gau Südhannover-Braunschweig).

Nachkriegszeit

1946 war er zunächst Schriftleiter der Zeitschrift „Niedersachsen“, dann als Regierungsdirektor im niedersächsischen Kultusministerium tätig. Er war Mitglied des 1957 gegründeten „Arbeitskreises für deutsche Dichtung“ und Senior des „Niedersächsischen Dichterkreises“. Er übte öffentlich Kritik, als am 23. März 1970 der Kreistag des Kreises Grafschaft Schaumburg beschloß, zwei Beschlüsse rückgängig zu machen, die er in den beiden Vorjahren mit überzeugender Mehrheit gefaßt hatte und somit das Nenndorfer Gymnasium nicht den Namen Agnes Miegels, Ehrenbürgerin der Gemeinde Bad Nenndorf, tragen dürfte.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Heckenrosen, Neustadt a. Rbge 1919
  • Die Entwicklungsgeschichte der Charaktere und Ideenkreise in Frenssen's Romanen, Kiel 1922
  • Fahnenjunker Volkenborn, Leipzig 1928 (1947 auf der Liste der auszusondernden Literatur in der Sowjetischen Besatzungszone)
  • Die Gestirne wechseln, Leipzig 1929
  • Merve, Breslau 1932
  • Der Raum Schaumburg-Lippe (unter dem Pseudonym Erik von Nordenskjöld)
    • Band 1: Grundlagen und Zusammenhänge, Verlag für „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“, Flensburg, Fastnacht 1932
  • Der ferne Ruf, Oldenburg 1933 (Schriften an die Nation)
  • Die Spieluhr, Hamburg 1934
  • Regimentstag, München 1937
  • Unbegreifliches Herz, München 1937
  • Späte Heimkehr, München 1938
  • Die Reise nach Luzern, München 1939
  • Niedersächsische Heimat, Hannover 1940
  • Hannover, Hannover 1941
  • Der erste Kuß und andere Geschichten, Kopenhagen 1944
  • Einkehr am Greifenstein, Hameln 1949
  • Aus meiner kleinen Welt, Rinteln 1951
  • Ein Sommer geht zu Ende, Augsburg 1952
  • Blätter im Wind, Hannover 1953
  • Von der inneren Heimat, Hannover 1956
  • Das Mädchen von Meaux, Göttingen 1961
  • Auf alten Spuren, Göttingen 1964
  • Ernst Thoms, Göttingen [u. a.] 1965
  • Hermann Scheuernstuhl, Göttingen [u.a.] 1965
  • Abschied und Hoffnung, Göttingen 1966
  • Abenteuer der Jugend, Hildesheim 1969
  • Hall und Widerhall, Hildesheim 1974
  • Herberge der Träume, Hildesheim 1977
  • Wege und Umwege, Hildesheim, 2 Bde, 1979
  • Die Brüder, Hannover 1980
  • Spuren im Sand, Lamspringe 1983

Herausgeberschaft

  • Niederdeutscher Almanach, Oldenburg [u.a.] 1937 (hrsg. zusammen mit Moritz Jahn)

Fußnoten

  1. Kurt Ziesel (Hg.): Krieg und Dichtung. Soldaten werden Dichter – Dichter werden Soldaten, Adolf Luser Verlag, Wien/Leipzig 1940