Grau, Wilhelm

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Wilhelm Grau

Geboren 4. August 1910
in Straubing
Verstorben 9. Oktober 2000
in Alzey
Staatsangehörigkeit Deutsches Reich
Volkszugehörigkeit Deutscher
Beruf Historiker, Ethnologe, Autor
Mitgliedschaft: NSDAP

Wilhelm Grau (Lebensrune.png 4. August 1910 in Straubing, Todesrune.png 9. Oktober 2000 in Alzey) war ein deutscher Historiker, Verleger und zeitweiliger Leiter des Instituts zur Erforschung der Judenfrage.

Leben

In Straubing geboren, war Wilhelm Grau in seiner Jugend Mitglied des katholischen Jugendbundes Neudeutschland.

Im Sommersemester 1930 begann Grau mit einem Studium an der Universität Frankfurt. Durch Reinhold Lindemann, bei dem Grau zu dieser Zeit zur Untermiete wohnte, erhielt er bei der Rhein-Mainischen Volkszeitung, bei der dieser als Theaterkritiker arbeitete, ein Volontariat in der Redaktion. Im Wintersemester 1931 wechselte er an die Universität München.

Zur Zeit des Nationalsozialismus

Wilhelm Grau.jpeg

1934 promovierte Grau mit der Arbeit Antisemitismus im Mittelalter: Das Ende der Regensburger Judengemeinde 1450-1519 bei dem Münchner Neuhistoriker Karl Alexander von Müller.

1936 wurde Grau nach der Gründung des von Walter Frank geleiteten nationalsozialistischen „Reichsinstitut für Geschichte des Neuen Deutschlands“ in München Geschäftsführer der „Forschungsabteilung Judenfrage“. Eine der Aufgaben des Instituts war die Sammlung von Unterlagen zur Personen- und Familiengeschichte der Juden.

Zum 1. Mai 1937 trat Grau der NSDAP bei (Mitglieds-Nr. 5951121)[1]

Am 27. Juni 1937 wurde Grau mit dem bereits 1935 erschienenen Buch Wilhelm von Humboldt und das Problem der Juden habilitiert.

Ab Januar 1940 war er im Amt Rosenberg tätig und organisierte ab Juni 1940 im Auftrag des Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg die Beschlagnahmung jüdischer und freimaurerischer Bibliotheken im besetzten Paris. Von Herbst 1940 bis Oktober 1942 amtierte Grau in Frankfurt als Leiter des von Rosenberg gegründeten Instituts zur Erforschung der Judenfrage.[2]

Von 1942 bis 1945 diente er in der Luftwaffe.

Nach der Besetzung

Nach 1945 wurde Grau zunächst Leiter des Universum Verlages und erwarb 1951 die Rheinhessische Druckwerkstätte in Alzey. 1964 gründete Grau mit anderen die vom Altertumsverein für Alzey und Umgebung e.V. herausgegeben Alzeyer Geschichtsblätter.

Schriften (Auswahl)

  • In der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt:[3]
    • Antisemitismus im späten Mittelalter: Das Ende der Regensburger Judengemeinde 1450-1519. Duncker & Humblot, Berlin 1934. 2., erw. Aufl. 1939
    • Wilhelm von Humboldt und das Problem des Juden. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1935
    • Die Judenfrage als Aufgabe der neuen Geschichtsforschung. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1935. - 2., mit einem Nachwort versehene Aufl.
    • Die Judenfrage in der deutschen Geschichte.Teubner, Leipzig 1937. - weitere Auflagen 4. u. 5. durchges. u. erg. Aufl. 1942 (Erschien schon 1936 als Aufsatz im Organ der Geschichtslehrer: Vergangenheit und Gegenwart. Monatsschrift für Geschichtsunterricht und politische Erziehung Nr. 26 1936)
    • Die Erforschung der Judenfrage. Aufgabe und Organisation. Hoheneichen-Verlag, München 1943 (Kleine Weltkampfbücherei 3)
    • Die geschichtlichen Lösungsversuche der Judenfrage. ebd. 1943 (Kleine Weltkampfbücherei 4)

Verweise

  • Jewish Telegraphic Agency, 23. September 1936: Germany to Open Rothschild Archives to Nazi Experts. (JTA)
  • The Montreal Gazette, 9. Juli 1937, S. 17: Rothschild, Marx Called Brothers (Google-Nachrichten)

Fußnoten

  1. Dieter Schiefelbein: Das „Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main“. Frankfurt 1993, S. 27. (Quelle: Personalakte Grau, Lebenslauf, S. 4.) Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  2. Zentralblatt für Bibliothekswesen 59 (1942), 11/12, S. 484–494: Der Aufbau der Bibliothek zur Erforschung der Judenfrage in Frankfurt a. Main.
  3. Deutsche Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone: Liste der auszusondernden Literatur. Zentralverlag, Berlin 1946, S. 127–154 (HTML)