Gustav III.

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Gustav III. von Schweden (Gemälde von Alexander Roslin)

Gustav III. (geb. 24. Januar[1] 1746 in Stockholm; gest. 29. März 1792 ebendort) war von 1771 bis 1792 König von Schweden. Er war der älteste Sohn König Adolf Friedrichs von Schweden und Luise Ulrikes von Preußen, einer Schwester Friedrichs des Großen.

Leben und Wirken

Ende 1770 trat Gustav eine große Europareise an und weilte noch in Frankreich, wo er wichtige Verbindungen anknüpfte, als er durch den Tod seines Vaters zur Regierung berufen wurde. In Schweden hatten damals zwei politische Adelsparteien, bekannt unter dem Namen der „Mützen“ und „Hüte“, die Staatsgewalt an sich gerissen; erstere wurde durch Rußland, letztere durch Frankreich kontrolliert. Beide strebten danach, obgleich ansonsten verfeindet, den König seiner Vorrechte mehr und mehr zu entkleiden und an dessen Stelle die volle Herrschaft der Stände zu setzen.

Kaum hatte Gustav nach dem Tod seines Vaters am 12. Februar 1771 den Thron bestiegen, als er, geleitet von Frankreichs Ratschlägen, den Plan fasste, die Parteiregierung zu stürzen. Jedoch hielt er seinen Entschluss geheim und unterschrieb sogar die neue Versicherungsakte vom 4. März 1772, welche seine Gewalt noch mehr einschränkte. Im stillen versuchte er indes Volk und Militär auf seine Seite zu ziehen. Hierbei unterstützte ihn im besonderen Maße Oberst Sprengtporten in Stockholm, bis ihn der Argwohn des Reichstags nach Finnland verbannte; in den Provinzen wirkten Abgesandte des Königs bei den Regimentern. Man beabsichtigte den Aufstand unter Sprengtporten in Finnland anfangen zu lassen und ihn dann in Stockholm zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Allerdings hatte man in Stockholm Nachricht von der drohenden Revolution bekommen, so daß der König sich nicht mehr sicher glaubte und beschloss die Ausführung desselben zu beschleunigen.

So befahl Gustav am 19. August 1772, nachdem er vorher eine Anzahl von Offizieren und ein Artillerieregiment für sich und seinen Plan gewonnen hatte, die Verhaftung der Mitglieder des Reichsrats und empfing die Huldigungen der Verwaltungsbehörden, des Stockholmer Magistrats und der Admiralität. Schon am folgenden Tag leisteten die Reichskollegien und die Bürger in Stockholm ihm den Unterthaneneid auf eine neue Verfassung, die er selbst ebenfalls beschwor. Am 21. August wurde sie auch von den Ständen genehmigt und durch Unterschrift und Eid bekräftigt. Fast alle Staatsdiener blieben in ihren Ämtern, die Verhafteten wurden in die Freiheit entlassen und die Revolution war beendet.

Durch die Bemühungen des Königs erwachten nun Handel, Ackerbau und Gewerbe, die Land- und Seemacht wuchs, Bergbau, Künste und Wissenschaften blühten wieder auf, und viele Anstalten, die Gustav nach dem Beispiel Friedrichs des Großen ins Leben rief, förderten die allgemeine Wohlfahrt. In Hinsicht seines Hofstaates nahm er jedoch den Glanz und Prunk des französischen Hofs zum Muster, was zur finanziellen Überlastung seines Landes führte.

Krieg mit Rußland

Noch mehr aber als diese Prunkliebe erregte seine abenteuerliche Politik allgemeine Unzufriedenheit, und die Stände waren schon auf dem Reichstag von 1786 offen und heftig gegen den König aufgetreten. Sie verwarfen fast alle seine Vorschläge und nötigten ihn zu harten Zugeständnissen. Noch bedrängter aber wurde seine Lage, als, nachdem er selbst Rußland angegriffen hatte, am 12. August 1788 im Heer eine Meuterei ausbrach. Unter dem Vorwand, daß der König ohne Genehmigung der Stände keinen Angriffskrieg beginnen dürfe, weigerte sich das Heer zu fechten und unterhandelte eigenmächtig mit Rußland um einen Waffenstillstand (→ Anjalabund).

Höchst gefahrvoll wurde seine Lage, nachdem auch die Dänen Krieg angefangen hatten und in Schweden eingefallen waren. Gustav eilte nach Schweden zurück, wandte sich persönlich an das Volk in den Provinzen und rettete Göteborg vor den Angriffen der Dänen, worauf er sich durch Englands und Preußens Vermittlung ganz von diesem Feind befreien konnte. Auf dem im Februar 1789 in Stockholm eröffneten Reichstag wurden ihm trotz des Widerstrebens des Adels fast völlige Souveränität und das Recht bewilligt, ohne Einwilligung der Stände Krieg anzufangen. Daraufhin setzte er den Feldzug gegen Rußland mit höchster Anstrengung fort. Zwar siegten die Russen 1789 fast allenthalben zur See und zu Lande: doch im folgenden Jahre brachte er durch die Gefechte bei Kärnakoski (15. April, nahe Savitaipale) und Walkiala (29. April) wie durch den Sieg seiner Schärenflotte über die russische Flotte bei Fredrikshamn (15. Mai) das Kriegsglück wieder auf seine Seite. Auch glich er seinen Verlust, als er sich am 3. Juli durch die feindliche Flotte schlug, durch den blutigen Sieg seiner Schärenflotte bei Svensksund (9. Juli) über den Prinzen von Nassau glorreich wieder aus. Dieser Sieg führte zum Frieden, der am 14. August 1790 zu Werelä am Fluss Kymmene zwischen Rußland und Schweden auf das Verbleiben des vor dem Krieg gültigen Besitzstandes abgeschlossen wurde.

Französische Revolution

Inzwischen war die Französische Revolution ausgebrochen, und Gustav beschloss zum Schutz dss bedrängten Ludwig XVI. und des monarchischen Prinzips Schweden, Rußland, Preußen und Österreich zu verbünden und sich an die Spitze dieses Bundes zu stellen. Zu diesem Zweck ging er im Frühjahr 1791 nach Aachen, um sich mit den französischen Emigranten zu beraten, und schloss mit Zarin Katharina II. einen Freundschaftsvertrag. Um seine Finanzen zu ordnen, berief er im Januar 1792 einen Reichstag nach Gävle.

Ermordung

Unterdessen hatte sich die Unzufriedenheit mit Gustavs Regierung gesteigert, und mehrere Adlige, darunter die Grafen Horn und Ribbing, die Freiherren Bjelke und Pechlin, Oberstleutenant Liljehorn u.a. hatten sich zur Ermordung des Königs verschworen. Nachdem bereits in Gävle ein Mordattentat versucht worden war, bot sich ein verabschiedeter Offizier, Jacob Johan Anckarström, der den König persönlich hasste, den Verschworenen zum Werkzeug an. Eine Maskenball in Stockholm, in der Nacht vom 16. zum 17. März 1792, bot die Gelegenheit und wurde zur Ausführung bestimmt. Obschon der König vor dem Ball gewarnt worden war, besuchte er in dennoch und wurde von Anckarström durch einen Schuß in den Rücken tödlich verwundet. Nachdem er noch in den folgenden Tagen die nötigsten Amtgeschäfte geordnet hatte, starb er am 29. März 1792.

Schriftstellerische Tätigkeit

Gustav war, gleich seinem Onkel Friedrich der Große, zwar für das Französische eingenommen, aber deshalb der schwedischen Literatur keineswegs abgeneigt, sondern versuchte dieselbe zu heben. Er selbst schrieb in schwedischer Sprache mehrere Elogen und Schauspiele (deutsch von Eichel, Leipzig 1843), die hinsichtlich der Sprachreinheit musterhaft sind, aber wenig Originelles haben. Gustav hatte befohlen, alle seine Papiere, in Kisten verschlossen, in der Universitätsbibliothek zu Uppsala aufzubewahren, wo sie erst nach 50 Jahren geöffnet werden sollten. Die Eröffnung fand dann am 29. März 1842 statt, und Professor Geijer erhielt den Auftrag, die Papiere zu bearbeiten und veröffentlichte hierzu drei Bände (Uppsala 1843 - 45: deutsch von Creplin, 3 Bde., Hamburg 1843-46).

Rezeption

Den tragischen Tod Gustavs wählte der französische Komponist Daniel-François-Esprit Auber (Text von Eugène Scribe) zum Gegenstand seiner Oper „Gustav III. oder der Maskenball“ (Gustave III. ou Le bal masqué).

Fußnoten

  1. Nach Julianischem Kalender geb. am 13. Januar.