Höfer, Werner

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Werner Höfer (Lebensrune.png 21. März 1913 in Kaisersesch; Todesrune.png 26. November 1997 in Köln) war ein deutscher Journalist und Fernsehmoderator.

Leben

Berufliche Laufbahn

Der Sohn eines Straßenbaumeister studierte Philosophie, Geschichte, Theaterwissenschaft und Publizistik.

Seine berufliche journalistische Laufbahn begann als Feuilletonredakteur beim „Neuen Tag“ in Köln. Höfer zog dann nach Berlin, wo er beim Magazin „Koralle“ tätig war. Ab dem Jahr 1941 war er bei der Tageszeitung „B. Z. am Mittag“ als Redakteur in der Kulturredaktion tätig.

Höfer war seit März 1933 Mitglied der NSDAP. Er wurde 1939 vom Wehrdienst freigestellt. 1941 wurde er in der Organisation Todt Pressereferent. Später war er in gleicher Position im Reichsministerium für Rüstung.

Als freier Mitarbeiter verfaßte er weiterhin Zeitungsartikel für „B. Z. am Mittag“, für das „12-Uhr-Blatt“ und „Das Reich“.

Nach dem Krieg

Höfer arbeitete bei Zeitschriften, im Hörfunk und im Fernsehen. Er war Gründer des regionalen Fernsehprogramms des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Köln und moderierte dort verschiedene Sendungen wie „Echo des Tages“ und „Hier und Heute“. 1964 übernahm Höfer beim WDR die Leitung des Dritten Programms; 1972 wurde er Direktor des Fernsehens. 1977 beendete er seine Tätigkeit für den WDR. Später wurde er Chefredakteur der „Neuen Illustrierten“ und war als diplomatischer Korrespondent des „Stern“-Magazins tätig.

Seinen größten Bekanntheitsgrad erlangte Höfer durch den von ihm entwickelten und moderierten sonntäglichen Journalistenstammtisch, den „Internationalen Frühschoppen“. Es diskutierten dann, liberal moderiert, fünf Journalisten aus verschiedenen Ländern als Gäste Höfers aktuelle Themen der Politik und des Weltgeschehens. Dieser Frühschoppen wurde seit Januar 1952 aus dem NWDR-Hörfunkstudio im Bonner Bundeshaus gesendet. Ab August 1953 übertrug ihn zusätzlich das ARD-Fernsehen. Diese sonntägliche Sendung und ihr Moderator Höfer waren über 30 Jahre eine feste Institution des deutschen Fernsehens. Es hat vom Internationalen Frühschoppen 1874 Sendungen gegeben. Zur 1000. Sendung kam der seinerzeitige Bundeskanzler Willi Brand und gratulierte. Am 20. Dezember 1987 wurde die Sendung infolge der öffentlichen Diskussion um den Moderator mit der Begründung „aus Kostengründen“ vorerst eingestellt.

Im Jahre 1962 hatte Albert Norden, Leiter der Kommission für Agitation und Propaganda beim ZK der SED, einen kurzen Artikel aus dem Jahre 1943 über Karlrobert Kreiten – dieser Pianist war während des Zweiten Weltkrieges im September 1943 vom Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und hingerichtet worden – wieder an die Öffentlichkeit gebracht, indem das 12-Uhr-Blatt unter dem Titel „Künstler – Beispiel und Vorbild“ berichtet hatte:

„Wie unnachsichtig jedoch mit einem Künstler verfahren wird, der statt Glauben Zweifel, statt Zuversicht Verleumdung und statt Haltung Verzweiflung stiftet, ging aus einer Meldung der letzten Tage hervor, die von der strengen Bestrafung eines ehrvergessenen Künstlers berichtete. Es dürfte heute niemand Verständnis dafür haben, wenn einem Künstler, der fehlte, eher verziehen würde als dem letzten gestrauchelten Volksgenossen. Das Volk fordert vielmehr, daß gerade der Künstler mit seiner verfeinerten Sensibilität und seiner weithin wirkenden Autorität so ehrlich und tapfer seine Pflicht tut, wie jeder seiner unbekannten Kameraden aus anderen Gebieten der Arbeit. Denn gerade Prominenz verpflichtet!“

Höfer, damals Textautor, erklärte, ihm sei in den Text hineinredigiert worden, er könne sich jedoch nicht mehr erinnern, welche Passagen genau verändert worden seien.

Im Dezember 1987 berichtete Harald Wieser im „Spiegel“ erneut über diesen Artikel von 1943 zu Kreitens Hinrichtung und löste damit eine öffentliche Diskussion aus. In dieser erklärte Höfer erneut, den Text in dieser Form nicht selbst verfaßt zu haben. Die Debatte wurde jedoch zum Anlaß genommen, den 75jährigen „vom Sender“ zu nehmen. Nach dem Ende seiner Fernsehkarriere lebte Höfer als pensionierter Fernsehdirektor in seinem Haus in Köln-Rodenkirchen oder, insbesondere im Sommer, auf Sylt.

Ehrungen

  • 1967: Goldene Kamera
  • 1967: Grimme-Preis
  • 1982: Grimme-Preis
  • 1973: Große Bundesverdienstkreuz