Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken
Der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken wurde vom Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e. V. im Jahre 1994 ins Leben gerufen. Der Verein wird maßgeblich von der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert.
Inhaltsverzeichnis
Wesen
Nach eigenem Selbstverständnis des Vereins wird der Preis alljährlich verliehen, „um in den kontroversen Diskussionen über politische Gegenwartsfragen an Hannah Arendts Diktum zu erinnern, ‚daß der Sinn von Politik Freiheit (ist)‘.“ Es werden damit Persönlichkeiten ausgezeichnet, denen ein Wirken in der Tradition der jüdischen Theoretikerin Hannah Arendt nachgesagt wird. Das Preisgeld in Höhe von 7500 Euro wird von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Senat der Freien Hansestadt Bremen gestiftet.
Preisträger
- 2014 Jury Andruchowytsch, ukrainischer Schriftsteller, und die Mitglieder der Gruppe „Pussy Riot“ Nadezhda Tolokonnikowa und Maria Alyokhina.[1]
- 2013 Timothy Snyder, VS-amerikanischer Historiker, für Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin.[2]
- 2012 Yfaat Weiss, israelische Historikerin
- 2011 Navid Kermani, persischer Orientalist in der BRD
- 2010 François Jullien, französische Philosoph und Sinologe
- 2009 Kurt Flasch, deutscher Philosophiehistoriker
- 2008 Victor Zaslavsky, russischer Soziologe und Schriftsteller
- 2007 Tony Judt, jüdischer Historiker in Großbritannien
- 2006 Julia Kristeva, französische Psychoanalytikerin, Philosophin und Schriftstellerin
- 2005 Vaira Vike-Freiberga, Präsidentin der Republik Lettland
- 2004 Ernst-Wolfgang Böckenförde, deutscher Rechtsphilosoph und Bundesverfassungsrichter a.D.
- 2003 Michael Ignatieff, kanadischer Journalist, Wissenschaftler, Essayist und politischer Denker
- 2002 Gianni Vattimo, italienischer Philosoph und Politiker
- 2001 Ernst Vollrath, deutscher politischer Philosoph, und Daniel Cohn-Bendit, jüdischer Politiker
- 2000 Jelena Bonner, jüdische Bürgerrechtlerin in Rußland
- 1999 Massimo Cacciari, italienischer Philosoph und Politiker, und George Soros, jüdischer Spekulant
- 1998 Antje Vollmer, deutsche Publizistin und Politikerin, und Claude Lefort, französischer Philosoph
- 1997 Freimut Duve, deutscher Publizist, Herausgeber und Politiker, und Joachim Gauck, deutscher „Bürgerrechtler“ und BRD-Präsident
- 1996 François Furet, französischer Historiker
- 1995 Agnes Heller, ungarische Philosophin
Jury
Über die alljährliche Vergabe des Preises entscheidet eine internationale Jury, bestehend aus nachfolgend genannten Persönlichkeiten:
- Antonia Grunenberg (Oldenburg/Berlin)
- Willfried Maier, (Hamburg)
- Otto Kallscheuer (Berlin/Sassari)
- Zdzilslaw Krasnodebski (Bremen/Polen)
- Zoltan Szankay (Bremen)
- Tine Stein (Berlin)
- Simona Forti (Turin/Italien)
Siehe auch
Verweise
- Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e.V.
- Seite der Heinrich-Böll-Stiftung zum Hannah-Arendt-Preis