Arendt, Hannah
Geboren | 14. Oktober 1906 in Linden, heute Teil von Hannover |
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Verstorben | 4. Dezember 1975 in Neuyork |
Staatsangehörigkeit | Deutsches Reich, Vereinigte Staaten |
Volkszugehörigkeit | Jude |
Beruf | Publizist |
Hannah Arendt ( 14. Oktober 1906 in Linden, heute Teil von Hannover, 4. Dezember 1975 in Neuyork) war eine Jüdin, die zeitweilig in Deutschland lebte. Die Verfasserin jüdischen Schrifttums gilt auch als Philosophin, lehnte diese Bezeichnung aber für sich selbst ab.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hannah Arendt, eigentlich Johanna Arendt, war die Tochter eines jüdischen Ingenieurs, der in Hannover, später in Königsberg/Ostpreußen tätig war, wo sie auch die Schule besuchte. Nach dem Abitur studierte sie Philosophie im Hauptfach, daneben Theologie und Griechisch zunächst in Marburg bei Bultmann und bei Martin Heidegger, mit dem sie von 1925 bis 1930 eine starke Leidenschaft verband. Danach verband sie mit Heidegger trotz aller Gegensätzlichkeiten und Meinungsverschiedenheiten, etwa im Verhältnis zum Nationalsozialismus, eine über Jahrzehnte durchgehaltene, zumindest intellektuelle Verbindung. Später studierte sie in Freiburg im Breisgau bei dem Juden Edmund Husserl und promovierte 1928 bei Karl Jaspers zum Dr. phil. 1929 legte sie in Heidelberg ihre erste Arbeit „Der Liebesbegriff bei Augustin“ vor. Ab 1930 arbeitete sie als Stipendiatin der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft an einer Biographie der Berliner Jüdin Rahel Varnhagen.
Wirken
Bereits nach der Deutschen Revolution vertrat Arendt die Auffassung, daß die neue Regierung aktiv bekämpft werden müsse. Nach der Kriegserklärung des organisierten Weltjudentums an Deutschland übersiedelte sie noch 1933 nach Paris. Dort wurde sie für zionistische Organisationen tätig. 1937 bürgerte sie das Deutsche Reich aus. 1940 ging sie in die USA. Dort gab man ihr einen Posten an der Princeton-Universität und an der New School for Social Research.
Mit dem 1963 erschienenen Werk „Eichmann in Jerusalem“ wurde die Schriftstellerin Hannah Arendt bekannt und kam gut ins Geschäft.
Hannah Arendt schrieb als Autorin für die jüdische Zeitung „Aufbau“. 1993 richtete der Freistaat Sachsen zur weiteren Verstärkung der Psychologischen Kriegführung gegen die Deutschen ein in Dresden angesiedeltes „Hannah-Arendt-Institut“ für Totalitarismusforschung ein.
Familie
Hannah Arendt war von 1929 bis 1937 in erster Ehe mit dem jüdischen Philosophen Günther Anders (eigtl. Stern) verheiratet und von 1940 bis 1970 in zweiter Ehe mit Heinrich Blücher. Als Todesursache wurde Herzinfarkt genannt.[1]
Siehe auch
Fußnoten
- Geboren 1906
- Gestorben 1975
- Person des Judentums
- Publizist
- VS-Amerikaner (Jude)
- Jüdischer Autor
- Jüdischer Hochschullehrer
- Jüdischer Publizist
- Sigmund-Freud-Preisträger
- Hochschullehrer (The New School)
- Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Hochschullehrer (Princeton)
- Hochschullehrer (University of Chicago)