Massaquoi, Hans-Jürgen

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Mulatte Hans-Jürgen Massaquoi

Hans-Jürgen Massaquoi (Lebensrune.png 19. Januar 1926 in Hamburg; Todesrune.png 19. Januar 2013 in Jacksonville, Florida) war ein Journalist und Schriftsteller liberianischer-deutscher Herkunft. In der BRD wurde er bekannt durch sein 1999 in deutscher Übersetzung erschienenes Buch Neger, Neger, Schornsteinfeger!, das seine Kindheit und Jugend in Hamburg zur Zeit des Nationalsozialismus thematisiert.

Massaquoi als Schuljunge mit Hakenkreuzanstecker

Werdegang und Wirken

Hans-Jürgen Massaquoi wurde 1926 in Hamburg als Sohn des aus Liberia stammenden und in Dublin studierenden Al Haj Massaquoi und der deutschen Krankenschwester Bertha Baetz geboren. Sein Großvater väterlicherseits war Momolu Massaquoi, Generalkonsul von Liberia in Hamburg und erster Diplomat aus einem afrikanischen Land in Deutschland.

Nachdem sein Großvater nach Afrika zurückgekehrt war, zog Massaquoi mit seiner Mutter aus dessen Villa, in der sie bis zu diesem Zeitpunkt gelebt hatten, in ein Arbeiterviertel nach Hamburg-Barmbek-Süd.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende lebte er 1948 zunächst in Monrovia bei seinem Vater Al Haj Massaquoi und später bei seiner Tante Fatima bzw. seinem Halbbruder Morris. Seine liberianische Familie war in politische Intrigen verwickelt, weshalb Massaquoi 1950 das Land wieder verließ und in die VSA zog, wo er die VS-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt.

Nach einem Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaften arbeitete Massaquoi viele Jahre lang für die größte afroamerikanische Zeitschrift Ebony, deren Chefredakteur er schließlich wurde. Für die Zeitschrift führte er unter anderem Gespräche mit Martin Luther King, Malcolm X, Muhammad Ali, Jimmy Carter und Walter Scheel. Seinen Erfahrungen in den VSA, u. a. als GI in der United States Army, schilderte er in seinem 2004 erschienen zweiten Buch Hänschen klein, ging allein ….

Massaquoi kam gelegentlich zu Lesungen und Talkshow-Auftritten in die BRD. Mit dem Gefährten seiner Hamburger Jugend, dem jüdischen Schriftsteller Ralph Giordano, war er bis zu seinem Tod befreundet. In dessen autobiographischem Roman Die Bertinis tritt Massaquoi in der Figur des Micky auf.

Seine Halbtante war die Liedermacherin und Friedensaktivistin Fasia Jansen, drei Jahre jünger als Hans-Jürgen und uneheliches Kind von Großvater Momolu und einer deutschen Konsulatsangestellten. Obwohl sie als Kinder nur wenige Meter voneinander entfernt aufgewachsen waren, wußte Massaquoi bis zum Tod seiner Tante im Jahr 1997 nichts von deren Existenz.

Tod

Hans-Jürgen Massaquoi starb an seinem 87. Geburtstag; er hinterließ zwei Söhne.

Siehe auch

Werke

  • Destined to Witness. 1999 – als deutsche Übersetzung: Neger, Neger, Schornsteinfeger! Meine Kindheit in Deutschland. 1. Auflage, Fretz und Wasmuth Verlag, Bern 1999, ISBN 3-502-11940-6
  • Hänschen klein, ging allein... Mein Weg in die Neue Welt. Scherz, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-502-10460-3