Liberia
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Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | Monrovia | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Regierungssystem | Präsidial | ||||
Staatsoberhaupt und Regierungschef |
Präsident George Weah | ||||
Fläche | 111.369 km² | ||||
Einwohnerzahl | 3.887.886 | ||||
Bevölkerungsentwicklung | +2,609% pro Jahr | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 650 Euro[1] | ||||
Währung | Liberianischer Dollar (LRD) | ||||
Nationalhymne | All Hail, Liberia Hail | ||||
Kfz-Kennzeichen | LB | ||||
Weltnetz-TLD | .lr | ||||
Telefonvorwahl | +231 |
Liberia (auch: Liberien) ist ein Negerstaat im westlichen Afrika. Historisch wurde der Landstrich, den man heute Liberia nennt, Guinea-Küste – später auch als Pfefferküste bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge
Liberia war einer der ersten unabhängigen Staaten Afrikas. Zweck der Staatsgründung war u. a. die Ansiedlung von ehemaligen Sklaven aus den VSA. Zwischen ehemaligen Sklaven und den angestammten Ethnien entwickelten sich daraus Konflikte – die bis heute fortdauern –, die schwarzen Neuankömmlinge bildeten fortan die herrschende Oberschicht und die alteingesessene Bevölkerung die dienende mittlere und untere Schicht.[2] In Liberia herrschte 14 Jahre lang Bürgerkrieg. Ursprünglich kaufte im Jahr 1822 die American Colonization Society, eine Gesellschaft von weißen VS-Amerikanern, den Küstenstreifen, um dort freigelassene ehemalige Sklaven anzusiedeln und gleichzeitig selbst Kolonialherren zu werden. Zu Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges lebten dort rund 12.000 Afro-Amerikaner. Die daraus entstandene Herrschaft einer schwarzen Elite wurde erst im April 1980 durch einen Putsch von Samuel K. Doe gebrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es einen massiven VS-amerikanischen Einfluß in Liberia. So kauften beispielsweise die beiden VS-amerikanischen, weltweit agierenden Firmen „Firestone“ und „Goodrich Corporation“ einen Teil des Staatsgebietes für Gummiplantagen, der ihnen für 99 Jahre überlassen wurde. Firestone betrieb infolgedessen in Liberia die größte Kautschukplantage der Welt. Aus diesen Entwicklungen ergab sich eine übergroße Abhängigkeit von VS-amerikanischen Akteuren, die erst durch politische Umwälzungen beendet werden konnte.
Feindstaat im Zweiten Weltkrieg
In dem von England 1939 entfesselten europäischen Krieg, der durch den Eintritt der VSA zum Weltkrieg wurde und an dessen Entstehung das organisierte Weltjudentum beteiligt war (→ Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland), stellte sich die Regierung des Landes auf die Seite der Feinde Deutschlands. Im August 1944 erklärte Liberia dem Deutschen Reich den Krieg.[3]
Wirtschaft
Das Land zählt mit einem Durchschnittseinkommen von 650 Euro (pro Kopf und Jahr) zu den fünf ärmsten Ländern der Welt. 70 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Aufgrund des langen Bürgerkrieges hat die übergroße Mehrheit der einstmals 3.000 Ärzte das Land verlassen. 2014 wurde das Land von der Ebola-Seuche befallen, was zur weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage beitrug. Die Bekämpfung dieser Seuche gestaltet sich schwierig, weil in Liberia – wie auch in vielen anderen Negerstaaten – schamanistische Aberglauben weitverbreitet sind, die rationales Handeln der betroffen Bevölkerungsgruppen erschweren oder ganz verhindern.[1]
Schiffahrt
Geschichte
Im Zweiten Weltkrieg baute man mit Unterstützung der VSA den liberianischen Freihafen Monrovia zum größten des Landes aus. Bereits im 19. Jahrhundert hatte sich der Hafen zum bedeutenden Verkehrsknotenpunkt entwickelt.
Steuerparadies
Viele Reeder aus aller Welt fahren unter liberianischer Flagge, weil Liberia als Steuerparadies dafür sehr günstige Bedingungen bietet.
Literatur
- Alex Kurtagić: Ja, Afrika muß zur Hölle gehen, Unitall-Verlag, 2011, ISBN 978-3-905937-43-5
Verweise
- Volker Seitz: Machtwechsel in Liberia – Weltfußballer löst Eiserne Lady ab, eigentümlich frei, 7. Januar 2018
- Alex Kurtagić: Ja, Afrika muß zur Hölle gehen, As der Schwerter, 31. August 2010
- Außenministerium der BRD: Liberia
- CIA World Factbook: Liberia (englischsprachig)