Hopffgarten, Hans-Joachim von

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Hans-Joachim von Hopffgarten (Lebensrune.png 12. September 1915 in Ohrdruf; Todesrune.png 9. Oktober 2000 in Homburg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major und Generalstabsoffizier des Heeres im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Generalleutnant der neu gegründeten Bundeswehr in der Nachkriegszeit.

Werdegang

„Hans-Joachim von Hopffgarten wurde am 12. Sept. 1915 in Ohrdruf/Thüringen als Sohn eines Beamten geboren. Dem Abitur 1935 folgte der Eintritt in das Reiterregiment 16 als Offiziersanwärter. Im 2. Weltkrieg war er zunächst Truppen- und später Generalstabsoffizier. Nach seiner Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft war v. H. bis zu seinem Eintritt in die Bundeswehr am 13. Oktober 1955 (als Major) in verschiedenen Berufen tätig. Nebenbei betätigte er sich als Militärschriftsteller. Bis Sept. 1958 und vom 1. Febr. 1961 bis 30. Sept. 1964 fand er in verschiedenen Führungsstäben des Bundesministeriums der Verteidigung - zuletzt als Referent - Verwendung. Dazwischen war er Chef des Stabes bei der 7. Panzergrenadierdivision. Ab 1. Oktober 1964 führte v. H. die Panzerbrigade 3. Seine Beförderung zum Brigadegeneral erfolgte am 25. Aug. 1966. Am 2. Mai 1969 löste er Generalmajor Bernd Freiherr Freytag von Loringhoven als Kommandeur der 5. Panzerdivision in Schloss Oranienstein in Diez ab.“[1]

Kurzchronologie

  • April 1935 Fahnenjunker im Reiter-Regiment 16
    • nach Abitur und Reichsarbeitsdienst Eintritt in die Wehrmacht
    • am 15. Oktober 1935 wurde aus Teilen des Reiter-Regiments 16 in Langensalza das Kradschützen-Bataillon 1 und der 1. Panzer-Division in Weimar unterstellt
  • 1935 bis 1939 Besuch der Kriegsschule Potsdam, der Panzertruppenschule Wünsdorf und der Heeressportschule Wünsdorf (weitere zwei Jahre)
  • Teilnahme am Polenfeldzug, zuerst als Zugführer im Kradschützen-Bataillon 1 unter Major Wedige von der Schulenburg
    • in der Nacht vom 16. auf den 17. September 1939 wurde beim Vorstoß über den Bzura-Abschnitt Richtung Norden der Kompaniechef Hauptmann von Kienitz bei bei Kutno tödlich verwundet, am Morgen wurde Oberleutnant von Hopffgarten zum neuen Führer der 4. Kompanie ernannt. Die Unterstützung der 18. Infanterie-Division an der Bzura war schon am 18. September 1939 zu Ende, der Feind war zurückgeschlagen, die Division, und somit auch das Kradschützen-Bataillon, wurde aus dem Feldzug zurückgezogen. Bis zum 12. Oktober 1939 waren die Verbände wieder in ihren Garnisonsstädten versammelt.
  • Teilnahme am Westfeldzug 1940 im Rahmen der Division
    • „Am 10. Mai 1940 überschritt die Division die luxemburgische Grenze und stieß auf belgisches Gebiet vor. Über Witry marschierte die Division nach Bouillon vor und drehte dann auf Sedan ab. Am 13. Mai überschritt die Division hier die Maas und bildete einen Brückenkopf. Bis zum Abend des 16. Mai durchbrach die Division die französischen Stellungen und stieß auf Amiens vor. Bis zum 24. Mai 1940 morgens erreichte die Division südlich von Dünkirchen. Sie setzte bei Gravelines und südlich Bourbourg-Ville über den Kanal der L'Aa, wo ihr Vormarsch gestoppt wurde. Im Anschluss ging die Division einige Tage zur Ruhe über. Anfang Juni sammelte sie im Raum nördlich der Aisne bei Chateau Porcien. Am 10. Juni stieß diese nach Süden vor und durchbrach bei Chateau Porcien die Weygandlinie und überschritt am 13. Juni bei Etrèpy den Rhein-Marne-Kanal. Im weiteren Vorgehen marschierte die Division die Marne entlang nach Süden. Über Chaumont und Langres erreichte die Division am 13. Juni St. Dizier und am 15. Juni Gray-sur-Saone. Am 17. Juni drehte sie nach Nordosten ab und nahm am 18. Juni die Festung Belfort. Sie schloss damit die in der Maginotlinie stehenden französischen Verbände ein. Mit der Säuberung der Südvogesen, die am 22. Juni abgeschlossen war, klangen die Kämpfe langsam aus.“[2]
  • Teilnahme am Ostfeldzug
    • Am 18. Juni 1941 rückte die Division in ihren Bereitstellungsraum für den Rußlandfeldzug bei Tilsit ein. Sie gehörte der Panzergruppe 4 an und überschritt am 22. Juni 1941 die russische Grenze.
    • Anfang Dezember 1941 schwer verwundet; fünf Monate Lazarett
  • Oktober 1942 als Hauptmann zu einem zweimonatigen Bataillonsführerlehrgang für schnelle Truppen in Paris kommandiert
  • Dezember 1942 zum Taktiklehrer für Offizierslehrgänge an der Schule für schnelle Truppen in Groß-Glienicke ernannt
  • 15. Oktober 1943 in die Führerreserve versetzt
  • April bis Oktober 1943 Generalstabslehrgang an der Kriegsakademie der Wehrmacht in Hirschberg in Schlesien
  • 1. November 1944 zum Major befördert
    • in den Generalstab versetzt und zum Inspekteur der Schulen der Panzertruppen kommandiert
  • 1. Februar bis 25./30. März 1945 Ia im Generalstab der Panzergrenadier-Division „Kurmark“; anschließend als Offizier z. b. V. zum OKW/Wehrmachtführungsstab kommandiert
  • Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft geraten

Nachkriegszeit

1946 nach der Entlassung aus der Gefangenschaft zunächst als Gespannführer und Zimmermannsgeselle tätig

  • 1950 Sportlehrer in einem Verein
  • 1952 für das Amt Blank tätig
  • 13. Oktober 1955 als Major in die neu gegründete Bundeswehr eingetreten
  • Bis September 1958 und vom 1. Februar 1961 bis 30. September 1964 fand er in verschiedenen Führungsstäben des Bundesministeriums der Verteidigung – zuletzt als Referent – Verwendung (Referatsleiter im Fü B 313). Dazwischen diente er Chef des Stabes bei der 7. Panzerdivision in Unna. Die Unterstützung und Förderung durch den Verteidigungsminister erklärt auch seinen schnellen Aufstieg bei der Bundeswehr.
  • 1. Oktober 1964 Kommandeur der Panzerbrigade 3 in Nienburg.
  • 25. August 1966 Brigadegeneral
  • Mai 1969 bis April 1977 Direktor der Abteilung „Streitkräfte“ und stellvertretender Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg
  • 1./2. Mai 1969 als Nachfolger von Generalmajor Freiherr Freytag von Loringhoven zum Kommandeur der 5. Panzerdivision auf Schloß Oranienstein in Diez ernannt
    • Stellvertretender Kommandeur war der Schwerterträger Brigadegeneral Heinz-Georg Lemm, der als von Nachfolger am 10. September 1970 selbst Kommandeur wurde.
  • 1. Juli 1969 Generalmajor
  • September 1970 stellvertretender NATO-Befehlshaber der alliierten Streitkräfte „Ostseezugänge“
  • Oktober 1970 Generalleutnant
  • Ende September 1973 in den Ruhestand getreten, sein Nachfolger wurde Generalleutnant Hans-Werner Mehlen

Familie

Traueranzeige der Familie im Jahre 2000

Von Hopffgarten war mit Ruth, geb. Schilling verheiratet. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: Horst-Henner, Ernst Jörg und Andrea Sabine.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Die Schützenkompanie (mot.) im winterlichen Bewegungskrieg. Ein Rückblick auf die Winteroffensive 1941 vor Moskau, in: „Wehrkunde“, Jahrgang 4, 1955, S. 331–338

Fußnoten

  1. Hans-Joachim von Hopffgarten, in: „Munzinger-Archiv“
  2. 1. Panzer-Division, Lexikon der Wehrmacht