Haus, Anton

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Anton Johann Haus, seit 27. Oktober 1917 (posthum) Freiherr von Haus bzw. offiziell Haus Freiherr von Hohernwart (auch: Freiherr von Haus-Hohernwart; Lebensrune.png 13. Juni 1851 in Tolmein; Todesrune.png 8. Februar 1917 in Pola auf Istrien), war der einzige aktive Großadmiral der k. u. k. Kriegsmarine und in dieser Eigenschaft während des Ersten Weltkrieges für die Sicherung des deutschen Mittelmeerzugangs, dem österreichischen Küstenland, verantwortlich.

Werdegang

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Großadmiral Alfred von Tirpitz und Geheimer Rat Admiral Anton Haus

Zuerst war Marineoffizier Anton Haus Lehrer für Ozeanographie an der Marineakademie und nahm von 1890 bis 1892 an einer Weltumseglung auf der SMS „Saida“ teil. Von 1900 bis 1901 war er Kommandant einer Korvette bei einer Weltumsegelung und danach eines Kreuzers der internationalen Eingreifflotte beim chinesischen Boxeraufstand. 1910 wurde er zum Vizeadmiral ernannt, war von 1912 bis 1913 Flotteninspektor und danach Marinekommandant.

Erster Weltkrieg

Nach dem Kriegseintritt Italiens störte er durch Angriffe auf militärische Ziele an der italienischen Ostküste, die den Gegner völlig überraschten, den Aufmarsch der italienischen Armee in Venetien empfindlich und leitete 1915 den Angriff der k. u. k. Flotte auf die italienische Ostküste. Am 12. Mai 1916 wurde er zum Großadmiral ernannt. Gemeinsam mit Conrad von Hötzendorf befürwortete er vehement die Forderung nach dem uneingeschränkten U-Bootkrieg.

Flottenpolitik

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Der am 13. Juni 1851 in Tolmein als Sohn eines Gutsbesitzers geborene Anton Haus, der 1869 in die Kriegsmarine eingetreten war und 1874 die Seeoffiziersprüfung absolviert hatte, übernahm 1913 als Admiral das Amt des Marinekommandanten und bemühte sich zunächst, das übernommene kostspielige Flottenbauprogramm gegen den Widerstand vor allem des ungarischen Parlaments durchzusetzen. Bei der Wiener Marinekonferenz des Dreibundes im Juni 1913 wurde Haus das gemeinsame Flottenkommando für den Kriegsfall übertragen. Nach Kriegsausbruch erhielt Haus bereits am 1. August 1914 von Armeeoberkommandant Erzherzog Friedrich den Befehl, sich auf die Adria zu beschränken, falls Italien seiner Bündnispflicht nicht nachkäme. In der Folge operierte die Flotte an der montenegrinischen Küste. Die vorgesehene Entsendung ins Schwarze Meer (um die Türkei für die Mittelmächte zu gewinnen) lehnte Haus als „frivoles Vabanque-Spiel“ ab. Seine überraschenden und gezielten Angriffe auf Ziele an der italienischen Adriaküste Ende Mai 1915 ließen die Ententemächte von größeren maritimen Aktionen in der oberen Adria oder an der dalmatinischen Küste Abstand nehmen, womit aber auch die österreichisch-ungarischen Großkampfschiffe zur Küstenverteidigung als „fleet in being“ in den Häfen verblieben. Dass Haus es verabsäumte, die Überfuhr der geschlagenen serbischen Armee von Albanien nach Italien zu verhindern oder empfindlich zu stören, wurde ebenso kritisiert wie seine Untätigkeit bei der Südtiroloffensive 1916. Er begründete seine defensive Flottenpolitik mit der alliierten Überlegenheit, vor allem auch mit der Gefahr, die die U-Bootwaffe für die „Dreadnoughts“ darstellte. Diese Einschätzung mag dazu geführt haben, dass sich Haus, der am 5. Mai 1916 zum ersten (und letztlich einzigen) Großadmiral der k. u. k. Kriegsmarine ernannt worden war, beim Kronrat in Wien am 20. Jänner 1917 gegen die Ansichten von Kaiser Karl, Außenminister Ottokar Graf Czernin von und zu Chudenitz und des ungarischen Ministerpräsidenten István Tisza Graf von Borosjenő und Szeged für den uneingeschränkten U-Bootkrieg aussprach (und damit die Position des deutschen Bündnispartners vertrat), der schließlich den Kriegseintritt der USA bewirken sollte. Am 26. Jänner 1917 begleitete er noch den Kaiser ins deutsche Hauptquartier nach Pleß, auf der langen Rückreise nach Pola im ungeheizten Zug erkältete er sich jedoch schwer, so dass er am 8. Februar 1917 an Bord seines Flaggenschiffes VIRIBUS UNITIS an Lungenentzündung verstarb. Posthum wurde ihm noch im gleichen Jahr das Kommandeurskreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens verliehen.[1]

Tod

Am 26. Januar 1917 begleitete der Großadmiral noch den Kaiser von Österreich in das deutsche Große Hauptquartier nach Pleß, auf der langen Rückreise nach Pola im ungeheizten Zug erkältete er sich jedoch schwer, so daß er am 8. Februar 1917 an Bord seines Flaggenschiffes SMS „Viribus Unitis“ an Lungenentzündung verstarb.

Beisetzung

Im Beisein von Kaiser Karl I. wurde er auf dem Marinefriedhof in Pola beigesetzt. 1925 wurden seine Überreste auf Betreiben des Marineverbands auf dem Hütteldorfer Friedhof in Wien im Ehrengrab Nr. 441 neu beigesetzt. Mit ihm (im Gräberverzeichnis der Bestattung Wien wird er korrekterweise als Anton Johann Haus Freiherr von Hohernwart geführt) ruhen im Gemeinschaftsgrab seine Gemahlin Anna Freifrau von Haus sowie sein Sohn, Dr. Otto Maximilian Freiherr von Haus und dessen Ehefrau Ilona Freifrau von Haus, geb. Hynek.

Posthum wurde ihm noch im gleichen Jahr von Kaiser Karl I. das Kommandeurskreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens verliehen, wodurch auch seine Nachkommen aufgrund der Ordensstatuten automatisch in den Freiherrnstand „von Hohernwart“ erhoben wurden.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrungen

Verweise

Fußnoten