Karl I. (Österreich-Ungarn)

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Karl I. (1887-1922)

Karl I. Franz Joseph Ludwig (Lebensrune.png 17. August 1887 auf Schloß Persenbeug in Niederösterreich; Todesrune.png 1. April 1922 in Funchal auf Madeira) aus dem Hause Habsburg war als Nachfolger von Kaiser Franz Joseph I., von 1916 bis 1918 der letzte Kaiser von Österreich, Erzherzog von Österreich, König von Böhmen (als Karl III.) und Apostolischer König von Ungarn (als Karl IV.).

Leben

Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph als General der Kavallerie und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe „Erzherzog Karl“ (1916); Schon am 1. Juli 1915 wurde er zum Generalmajor und am 12. März 1916 zum Feldmarschall-Leutnant befördert. Er war seit dem 1. Nov. 1916 Generaloberst der k. u. k. Armee sowie Großadmiral der k. u. k. Kriegsmarine und seit 12. Februar 1917 Generalfeldmarschall (ehrenhalber) des Deutschen Heeres.
Karl (1887-1922)
Kaiser Karl I. von Österreich, König Karl IV. von Ungarn (1917)

Karl I. besuchte das Wiener Schottengymnasium. 1905 folgte sein Eintritt beim Dragonerregiment Nr. 7 Savoyen in Böhmen. 1911 heiratete er Prinzessin Zita von Bourbon-Parma. Nach dem Tod seines Onkels Kaiser Franz Josephs I. am 21. November 1916 wurde Karl Kaiser von Österreich und König von Ungarn. Die Krönung zum ungarischen König fand am 30. Dezember 1916 in Budapest statt.

Bereits im Februar 1915 gründeten Kramarsch, Rasin, Scheiner, Soukup und Klofac den Geheimausschuß „Tajny vybor“. Zum Vorsitzenden wurde Premisl Samal berufen. Alle waren Anhänger der tschechischen National-Sozialen Partei und wurden nach Bekanntwerden im Oktober vor Gericht gestellt und nach dem herrschenden Kriegsrecht zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde nicht vollstreckt. Kaiser Karl I. begnadigte alle Verurteilten ebenso wie den Deutschenhasser Kramarsch im Jahre 1917.

Am 31. März 1917 schrieb der österreichische Kaiser an seinen Schwager Sixtus von Parma in einer geheimen Mitteilung, dieser sei beauftragt „geheim und inoffiziell Herrn Poincare, dem Präsidenten der französischen Republik, mitzuteilen, daß ich mit allen Mitteln und unter Aufbietung allen meines persönlichen Einflusses, bei meinen Verbündeten die gerechten französischen Ansprüche hinsichtlich Elsaß-Lothringens unterstützen werde.“[1] Die Echtheit des Briefes wurde im folgenden vehement geleugnet.

Die Franzosen sahen dieses Angebot als Zeichen der Schwäche und stellten an Österreich unannehmbare Gebietsforderungen. Das Deutsche Reich sah dies als Verrat an, zumal man wegen der Bündnistreue zu Österreich in den Krieg gezogen war. Am 20. März 1918 versuchte die österreichische Regierung in geheimen Gesprächen mit den Vereinigten Staaten, einen Sonderfrieden zu erwirken, jedoch stellten die VS-Amerikaner wiederum unannehmbare Bedingungen, die einer Auflösung Österreich-Ungarns gleichkamen. Am 27. September 1918 schlug die österreichisch-ungarische Regierung allen kriegsführenden Mächten vor, Verhandlungen zu einem Verständigungsfrieden aufzunehmen. Die Alliierten wiesen diesen Vorschlag scharf zurück.

Woodrow Wilson ließ in einer Rede erkennen, daß man keine Verhandlungen mit Vertretern des kaiserlichen Deutschlands und Österreich-Ungarns führe und forderte zum Sturz der Regierungen in beiden Ländern auf. In wenigen Tagen zwischen Oktober und November 1918 vollzog sich der Zusammenbruch der Donaumonarchie. Zahlreiche Länder Österreich-Ungarns erklärten ihre Unabhängigkeit und bildeten eigene nationale Regierungen.

Thronverzicht und Exil

Am 11. November 1918 verzichtete Karl auf jeden Anteil an den Regierungsgeschäften, womit die fast 600jährige Herrschaft der Habsburger über Österreich und den Donauraum de facto endete. Daraufhin ging er 1919 ins Exil.

Über die Amnestie und deren schreckliche Folgen

Über die Amnestie und deren schreckliche Folgen:[2]

Die Ursachen unserer Niederlage - Kramar.jpg

Tod

Karl auf dem Sterbebett

Nach zwei gescheiterten Restaurierungsversuchen im Königreich Ungarn wurde Karl I. im November 1921 von den Briten auf die portugiesische Insel Madeira gebracht, wo er 1922 an einer Lungenentzündung verstarb[3].

Seligsprechung

2004 wurde er von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Das für eine Seligsprechung geforderte Heilungswunder bestand darin, daß er 1960 posthum eine Nonne von ihrem Venenleiden geheilt habe.[4]

Deutsches Bekenntnis

  • „Ich verstehe ja die Deutschen, bin ganz für sie, ich bin doch selbst ein Deutscher.“Kaiser Karl der Erste, Kaiser von Österreich (1917)

Zitate

  • „Zugleich bewährte sich das alte Wort vom ‚Dank des Hauses Habsburg‘. Während im Sommer 1918 die Kaiser Wilhelm II. und Karl Bruderküsse austauschten und von einer ‚Vertiefung des Bündnisses‘ redeten, wurden in Wien Pläne gegen das Deutsche Reich und gegen den Protestantismus geschmiedet.“[5]

Auszeichnungen (Auszug)

Siehe auch

Literatur

  • Karl Itzinger: Vom Verräter zum Heiligen – Der Verrat Karls des Letzten am Bundesgenossen, 1938 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. vgl.: Karl Helfferich: Fort mit Erzberger!, S. 8f. (PDF-Datei)
  2. Alfred Krauss: Die Ursachen unserer Niederlage, 1921, S. 280 (PDF-Dataei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. MMag. Erich Körner-Lakatos, König Karl IV. Die zwei Restaurationsversuche in Ungarn 1921, Abendland 1/21, Seite 39-42
  4. Heilung von Sr. Maria Zita Gradowska
  5. Wolf, Heinrich Angewandte Geschichte – Eine Erziehung zum politischen Denken und Wollen (1920), S. 474