Schlusnus, Heinrich

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Heinrich Schlusnus (Lebensrune.png 6. August 1888 in Braubach; Todesrune.png 19. Juni 1952 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Kammer- und Opernsänger.

Leben

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In Braubach, dem Städtchen am Fuß der Marxburg, wurde Heinrich Schlusnus geboren. Er ging im unweit gelegenen Oberlahnstein zur Schule. Auch dort, an der Stätte seiner Pennälerzeit, in der Aula des Gymnasiums, hatte er seit Jahren Liederabende veranstaltet. Aus dem Überschuß des einen Konzerts konnte sich die Schule einen Flügel anschaffen, aus einem zweiten Konzert sprang eine Rundfunkanlage heraus, und ein drittes Konzert warf einen Betrag ab, der den Grundstock für eine „Heinrich-Schlusnus-Stiftung“ für das Oberlahnsteiner Gymnasium legte. Spätere Konzerte füllten immer wieder den Fonds auf. Die Stiftung ist dazu bestimmt, begabten, aber finanziell schwach gestellten Schülern eine Studienreise zu ermöglichen. Häufig bekam er Dankschreiben von solchen Jungen, denen er gewissermaßen eine Bildungsreise ersungen hatte. Zu den treuesten Konzertbesuchern in der Heimat gehört sein ehemaliger Mathematikprofessor.[1]

Nach seiner Schulausbildung arbeitete er als Postbeamter und erhielt nebenbei Gesangsunterricht. Im Ersten Weltkrieg wurde er bereits im August 1914 an der belgischen Front verwundet. Nach dem Zusammenbruch Deutschlands durch die Novemberrevolte war er dann als erfolgreicher Opernsänger tätig.

Er begrüßte freudig den Wahlsieg der NSDAP 1933 und trat 1935 auf der Hochzeit von Hermann Göring mit Emmy Sonnemann als Sänger auf. Danach engagierte er sich weiter für die Nationalsozialistische Umgestaltung Deutschlands und wurde 1938 Reichskultursenator. Im Jahre 1943 erhielt er für sein Werk die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Wegen seiner künstlerisch wertvollen Tätigkeit wurde im August 1944 in die sogenannte Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Künstler aufgenommen.

Nach dem neuerlichen Zusammenbruch Deutschlands in Folge der bedingungslosen Kapitulation 1945 stand er zunächst auf der Schwarzen Liste der VS-amerikanischen Besatzer, wurde aber am 28. August 1947 als „nicht betroffen“ im Sinne der sogenannten Entnazifizierung eingestuft. Wenige Jahre darauf verstarb er.

Gesungene Gedichte (kleine Auswahl)

Filmbeiträge

Das Gedicht „Adelaide“ von Friedrich von Matthisson
in der Vertonung durch Ludwig van Beethoven
gesungen von Heinrich Schlusnus im Jahre 1930.
Am Klavier Franz Rupp:

„Erlkönig“, Ballade von Johann Wolfgang von Goethe
in der Vertonung durch Franz Schubert,
gesungen von Heinrich Schlusnus:

Auszeichnungen (Auszug)

Theatrographie (Auswahl)

Schriften

  • Plaudereien um Heinrich Schlusnus. Selbstverlag, Berlin 1935

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 20, 1. Oktober 1935