Margarete (Deutsche Staatsoper Berlin, 1936)

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Theaterstück

Theaterdaten
Originaltitel: Margarete
Produktionsland: Deutsches Reich
Spielzeit: 1936
Premiere: 6. Mai 1936
Bühne: Deutsche Staatsoper Berlin
Sprache: Deutsch
Spielgemeinschaft
Regie: Fritz Soot
Buch: Jules Barbier, Michel Carrè
Bauten: P. Aravantinos
Kostüm: P. Aravantinos
Besetzung
Darsteller Rolle
Willy Frey Faust (Tenor)
Josef von Manowarda Mephisto(pheles) (Bass)
Käthe Heidersbach Margarethe (Sopran)
Heinrich Schlusnus Valentin, deren Bruder (Bariton)
Margarethe Arndt-Ober Marthe, Nachbarin (Alt)
Josef Knapp Siebel (Sopran)
Ottto Helgers Brander (Bariton)

Margarete ist eine Oper in 5 Akten von Charles Gounod. Der Text nach GoethesFaust“ von Jules Barbier und Michel Carrè.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
1. Akt

Faust’s Studierzimmer. Der alternde Faust, des Grübels überdrüssig, verlangt nach dem Tod. Da wecken Frühling und Liebe kündende Stimmen noch einmal seinen Lebenstrieb. Doch er begehrt neue Jugendkraft. Der herbeigerufene Mephisto verheißt ihm Erfüllung und zeigt ihm ein bedrückendes Mädchenbild. Ohne zu zögern, verschreibt sich Faust dem Bösen.

2. Akt

Vor dem Stadttore. Feiertagsgetriebe des Volkes. (In diesem Chor– und Walzerensembles mit den kecken prickelnden Rhythmen und den lieblich sentimentalen Weisen ist Gounod, auf seinem ureigenen Gebiet, Meister.) Dem ins Feld ziehenden Valentin versprechen seine Freunde, voran Siebel, seine Schwester Margarete zu schützen. In den ausgelassenen lustigen Kreis mischt sich Mephisto, gibt ein teuflisches Lied (Rondo vom goldenen Kalb) zum besten und zaubert köstlichen Wein herbei. Als man den Bösen in ihm wittert und ihm zu Leibe will, bannt die Angreifer Höllentrug. Dem Kreuzeszeichen weicht der Höllenfürst. Doch der Vorfall ist bald vergessen und das lustige Treiben hebt wieder an. Die Jugend dreht sich im Tanz (der berühmteste Faustwalzer). Faust bringt in Mephisto, ihm das verheißene Mädchenbild zu zeigen. Da naht Margarete. Faust’s Annährung erfährt aber eine kühle Ablehnung. Nun muß Mephisto helfen.

3. Akt

Garten bei Margarete. Gerührt betrachtet Faust die kleine friedliche Welt dieses Mädchens, während Mephisto einen kostbaren Schmuck besorgt, der sie betören soll. Margarete erscheint. Ihre Gedanken weilen bei dem fremden Herren, der sie heute angesprochen. Ist ihr so seltsam zumute, die wehmütige Ballade vom alten König in Thule will ihr nicht aus dem Sinn. Als sie ihr Zimmer betreten will, bewahrt sie das Kästchen mit dem Schmuck. In kindlicher Freude schmückt sie sich damit. Bewundernd steht ihre Nachbarin Marthe vor ihrer Schönheit. Jetzt nahen Faust und Mephisto. Dieser macht sich an Frau Marthe, um dem jungen Paar die Wege zu ebnen. Schnell flammt die Liebe in ihren Herzen auf. (Liebesduett.) Es ist Zeit zu scheiden. Mephisto, der den ganzen Zauber der Sommernacht zu seinen Verführungskünste beschworen, hält Faust, der sich, von Margaretens Reinheit bezwungen, entfernen will, im Garten zurück. Sein Wille zwingt Margarete, ihr geheimstes Sehnen zu offenbaren. Jubelnd stürzt Faust in ihre Arme.

Verwandlung: Kirche. Vom Gewissensbissen gequält wankt Margarete in die Kirche. Doch auch hier übertönt das Bewußtsein ihre Schuld (die Stimme des Bösen) ihr Flehen. Vergebens sucht sie Zuflucht im Gebet. Ohnmächtig bricht sie zusammen.

4. Akt

Straße von Margaretens Haus. Vergebens fleht Siebel um Margaretens Liebe. Valentin und die Soldaten kehren zurück. (Flotter Soldatenchor.) Siebel weicht scheu seinen Fragen aus. Faust, von Reue erfaßt, kehrt zu der verlassenen Geliebten zurück. Mit einer frivolen Serenade will sie Mephisto ans Fenster locken. Doch statt ihrer stürzt Valentin aus dem Haus, um die Schwester zu rächen. Es kommt zum Zweikampf. Faust, von Mephisto sekundiert, steckt den Soldaten nieder. Beide fliehen. Die Nachbarn eilen herbei, schließlich auch Margarete. Sterbend schleudert Valentin seinen Fluch gegen die ehrlose Schwester.

5. Akt

Walpurgisnacht. Mephisto sorgt für Zerstreuung seines Gebieters. Die Felsenlandschaft des Harzes wandelt sich in den Prunksaal der Hölle. Ein Bachanal berauscht Faust’s Sinne. Doch als der Zauberspruch verblaß, steht plötzlich Gretchens Bild vor Faust’s Seele. Er muß sie retten.

Verwandlung: Gefängnis. Margaretens Sinne sind verwirrt. An der Stimme erkennt sie den Geliebten. (Geschickt sind hier markante melodische Phrasen der Oper rekapitulierend verwertet.) Vergeblich aber drängt dieser zu rettenden Flucht. Als Mephisto zu Eile mahnt, da schon der Morgen graut, wendet sie sich mit Schaudern von den beiden ab und fleht den Himmel um Beistand und Rettung an. Sterbend bricht sie zusammen. Sie ist gerettet, kündet ein himmlischer Chor (Orgel und Orchester).

Quelle: „Programmheft“, 1936