Beethoven, Ludwig van

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Komponisten Ludwig van Beethoven; für den den gleichnamigen unvollendeten Film siehe: Beethoven (Film).
Gemälde von Joseph Stieler

Ludwig van Beethoven (im Niederdeutschen van, im Hochdeutschen auch von; Lebensrune.png 17. Dezember 1770 in Bonn; Todesrune.png 26. März 1827 in Wien) war ein deutscher Komponist der Wiener Klassik. Er gilt als der Komponist, der die Musik dieser Stilepoche zu ihrer höchsten Entwicklung geführt und der Romantik den Weg bereitet hat. In seinen tiefsinnigen, gemüt- und humorvollen Tondichtungen fast aller Gattungen erreichte die kompositorische Kunst ihren kaum noch zu überschreitenden Höhepunkt.

Leben

Signatur von Beethoven.png
Autograph der ersten Seite (Vivace, Ma Non Troppo) von Beethovens später E-Dur-Sonate (op. 109)

Herkunft

Von Beethoven entstammte einer Musikerfamilie. Sein Vater, Johann van Beethoven, war Tenor in der Bonner Hofkapelle und sein Großvater, der ebenfalls den Namen Ludwig van Beethoven trug, war als kurkölnischer Kapellmeister in Bonn tätig. Beethovens Mutter, Maria Magdalena, geb. Keverich, war in zweiter Ehe mit Johann van Beethoven verheiratet, Ludwig war ihr drittes Kind. Sie gebar nach ihm noch fünf weitere Kinder, von denen jedoch lediglich zwei überlebten.

Kindheit

Gemälde von G. F. Waldmüller 1825 Leipzig

Beethoven zeigte früh ein auffallend musikalisches Talent. Seine Schulbildung erhielt er auf dem Bonner Tirocinium. Unter seinen ersten musikalischen Lehrern ragt der Opernkomponist und Musikdirektor Christian Gottlob Neefe hervor, der das große Talent des Knaben sofort erkannte und in besonderer Weise förderte. Durch ihn wurde Beethoven bereits 1783 (in Cramers Magazin) der musikalischen Welt als zweiter Mozart vorgestellt, auf seine Veranlassung erhielt er 1785 sein erstes Amt als zweiter Hoforganist. Neefe vermittelte auch die Herausgabe seiner Kompositionen.

Kontakt zu Mozart in Wien

Im Jahre 1787 reiste der junge Beethoven nach Wien. Es war sein Plan, bei Mozart zu studieren. Dieser war zwar sehr begeistert von Beethoven, trotzdem kam es nicht zu dem geplanten Studium. Die Gründe dafür lagen jedoch nicht bei Beethoven, sondern bei Mozart. Dieser arbeitete gerade sehr intensiv an seinem Werk „Don Giovanni“ und hatte außerdem große finanzielle und familiäre Probleme. Aus all diesen Gründen lehnte er es ab, Beethoven zu unterrichten.

Begegnung mit Haydn

Nach nur zwei Wochen in Wien kehrte Beethoven bereits wieder nach Bonn zurück. Er hatte die Nachricht von einer schweren Erkrankung seiner Mutter erhalten, welche bald darauf (Juli 1787) verstarb.
Zwei Jahre später, im Jahre 1789, begann Beethoven ein Studium an der Universität Bonn. Hier kam er in Kontakt mit den Ideen der Französischen Revolution. Diese begeisterten ihn, der sie von ihrer romantischen Seite auffaßte – zunächst –, und flossen in einige seiner frühen Werke mit ein. Nach den Massenmorden und anarchischen Zuständen im republikanischen Frankreich änderte Beethoven, wie die meisten damaligen deutschen Künstler und Schriftsteller, seine Einstellung zu diesem Geschehen.

Im Juli 1792 begegnete Beethoven in Bonn dem Komponisten Joseph Haydn, welcher sich bald dafür einsetzte, daß er eine zweite Studienreise nach Wien unternehmen konnte. Beethoven sollte Haydns Meisterschüler werden. Hierfür war ein Stipendium notwendig, welches ihm Ferdinand Ernst von Waldstein verschaffte. Beethoven unternahm nun seine zweite Wienreise. Diese führte dazu, daß er sich dauerhaft in dieser Stadt niederließ und nie wieder nach Bonn zurückkehrte.

Musikalisches Wirken in Wien

In Wien erhielt Beethoven zunächst Unterricht in Komposition bei Haydn und Antonio Salieri, später kamen mit Gottfried Freiherr von Swieten und dem Fürsten Lichnowski weitere Gönner hinzu. Dadurch erhielt er bald Zutritt zu den wichtigsten Opern- und Konzerthäusern Wiens.

Im Jahre 1793 kam es zum ersten öffentlichen Auftritt Beethovens als Komponist. Zwei Jahre später gab er dann sein erstes Klavierkonzert. Bereits bei diesen ersten Auftritten erregte er sehr viel Aufsehen in der Wiener Musikwelt. Neben seinem kompositorischen Genie galt Beethoven als der vielleicht bedeutendste und innovativste Pianist seiner Zeit.

Beethoven unternahm bald auch verschiedene Konzertreisen. Sie führten ihn unter anderem nach Prag, Dresden und Berlin; er blieb jedoch zeitlebens in Wien. Ebenda wurde am 7. Mai 1824 seine spektakuläre 9. Symphonie uraufgeführt.

Schwer überschattet wurden Beethovens Leben und auch sein musikalischer Werdegang von massiven Hörproblemen, die schließlich zu vollständiger Taubheit führten. Erste Anzeichen der Verschlechterung seines Hörvermögens machten sich bereits ab seinem 30. Lebensjahr bemerkbar; dies schränkte seine öffentlichen Auftritte immer stärker ein: Am 25. Januar 1815 trat Beethoven das letzte Mal als Klaviersolist auf.

Beethoven war nie verheiratet, hatte jedoch zahlreiche Freundschaften und auch Liebesbeziehungen zu Frauen. Wichtige Frauen in seinem Leben waren unter anderem Josephine von Brunsnik, Gräfin Julie Guicciadri, Theres Malfatti und Antonie Brentano.

Tod

Ludwig von Beethoven starb am 26. März 1827 in Wien. Er wurde auf dem Währinger Friedhof in Anwesenheit von rund 30.000 Menschen beigesetzt. Als Todesursache galt bis in die neueste Zeit hinein ein Leberleiden. Aufgrund einer Haaranalyse von bis heute aufbewahrten Haaren Beethovens gelten jedoch die Folgen einer langjährigen Bleivergiftung, hervorgerufen möglicherweise durch bleibelasteten Wein, als der wahrscheinliche Todesgrund.

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Vom Niederrhein aus war der junge Beethoven nach Wien gekommen, um Mozarts und Haydns Schüler zu werden. Bald aber fand die Seele des Schülers die eigene Sprache, und so ging schnell in Beethovens Tönen die Stimme des Abgrunds an Dunkel und Schwere ein, die den Meister erfüllte. Denn enger als er war keiner den Elementen verschwistert. Als höbe ein Riese der Urwelt sich aus den dunkelsten Gründen, schmerzlich sich allem Lichten entgegensehnend, trotzig sein Wollen den Göttern entgegenwuchtend, ohne Erbarmen sich dem Höchsten entgegenpeitschend, um es in seine Fäuste zu zwingen: so stritt er in seiner Musik den uralten Kampf mit dem Schicksal. Das Schicksal schlug ihn in diesem Streit mit der schlimmsten der Qualen: er, dem sich der Sinn der Schöpfung nur in Tönen erschloß, wurde taub. Und dennoch mehrte das nur seinen Trotz. Immer einsamer, scheuer ist er geworden, je mehr seinem Ohre die Welt verstummte. Doch immer wilder, herrischer, siegreicher endlich stürmte er gegen das Schicksal an. Sein Ende erstrahlte im letzten Triumph: er holt sich die Krone, als er, königlich hoch erhabener Überwinder, dem Verhängnis sein Siegerlied an die Freude entgegenjubelt.

Quelle: Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München


Jubiläumsjahr 2020

Das Jahr 2020 sollte ganz im Zeichen Ludwig von Beethovens stehen, aber die meisten der insgesamt rund 300 Projekte des Jubiläumsjahres wurden Opfer der Corona-Krise, darunter spektakuläre Ereignisse wie das für den 15. Mai geplante Simultan-Konzert des Beethoven Orchesters Bonn mit den Wiener Symphonikern oder das Beethovenfest, das im März und im September 2020 ein besonders reiches Jubiläumsprogramm präsentieren wollte. Die einmalige biographische Beethoven-Ausstellung in der Bonner Bundeskunst- und Ausstellungshalle mußte vorzeitig schließen, und auch der „Beethoven-Frachter“, zu Ehren des Komponisten in einer musikalischen Mission von Bonn nach Wien unterwegs, konnte nicht ablegen.

Der Aufsichtsrat der „Beethoven Jubiläums GmbH“ hat jedoch in seiner Aufsichtsratssitzung entschieden, die Feierlichkeiten bis September 2021 weiterzuführen:

„‚Mit BTHVN2020 wurde ein vielseitiges und breitenwirksames Jubiläumsprogramm geschaffen, das nicht nur in der Region, sondern bundes- und sogar weltweit Beachtung und Anerkennung gefunden hat. Umso mehr hat uns alle der harte Einschnitt durch die COVID-19-Pandemie getroffen. Als deutliches Zeichen einer Wertschätzung für Ludwig van Beethoven und für die Bedeutung der Kultur generell haben wir uns heute einhellig für eine Verlängerung des Jubiläums entschieden. Es ist uns ein großes Anliegen, dass möglichst viele der bisher geplanten Projekte realisiert werden können. Wir möchten hierdurch vor allem allen Akteurinnen und Akteuren des Jubiläums die Chance bieten, ihr Programm, in das viel Kreativität, Zeit und Mühe geflossen ist, auch zu präsentieren‘, erklärt Dr. Günter Winands, Amtschef bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Aufsichtsratsvorsitzender der Beethoven Jubiläums GmbH. So soll Beethovens 250. Tauftag, der 17. Dezember 2020, nicht das Finale, sondern einen Höhepunkt der Feierlichkeiten des in Bonn geborenen Komponisten markieren. Die Beethoven Jubiläums GmbH hält derzeit weiterhin an dem für diesen Tag geplanten Konzert mit Daniel Barenboim und dem West-Eastern Divan Orchester unter der Anwesenheit des Bundespräsidenten als Schirmherr des Jubiläums fest. Das vielfältige Programm BTHVN2020 steht unter dem Motto ‚Beethoven neu entdecken‘ und umfasst 300 Projekte.“[1]

Siehe auch

Literatur

  • Joseph Müller-Blattau: Beethoven. Leben, Briefe, Werke (1900) (PDF-Datei)
  • Alfred Burgartz: Ludwig van Beethoven, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Zweiter Band, S. 404–418
  • Hans Hartmann: Titanisches Leben: Ludwig van Beethoven, in: Ernst Adolf Dreyer / Heinz W. Siska (Hg.): Kämpfer, Künder, Tatzeugen. Gestalter deutscher Größe. 3 Bde., Zinnen-Verlag, München–Wien–Leipzig 1942, Bd. II, S. 319–338
  • Imre Ormay (Hg.): Sie irrten sich, Herr Kritiker. Gemeinschaftsausgabe der Verlage Corvina (Budapest) und VEB Deutscher Verlag für Musik (Leipzig), 4. Auflage 1969 [damals noch keine ISBN], S. 28–49
  • Martin Geck: Beethoven: Der Schöpfer und sein Universum, Siedler Verlag, 2017, ISBN 978-3827500861 [512 S.]

Verweise

Fußnoten