Wulff, Hermann
Hermann Wulff ( 27. November 1919 in Hamburg; 8. Juni 2008 ebenda) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht und Ritterkreuzträger des Heeres im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Hermann Wulff wurde am 27. November 1919 in Hamburg als Sohn eines Feinkosthändlers geboren.
Ritterkreuz
Bei den Kämpfen im Raum Riga war es dem Gegner gelungen, einen Einbruch in die deutschen Artilleriestellungen zu erzwingen. Noch in der Nacht gelang es einem schnell zusammengestellten Alarm-Bataillon, den Einbruch abzuriegeln. Doch schon am nächsten Tag brach die Rote Armee unter schweren Artilleriefeuer und Unterstützung aus der Luft zu den nördlichen Dünabrücken durch. Nun drohte Gefahr für die gesamte Division.
Leutnant der Reserve Wulff, Führer der Regimentsreserve des Grenadier-Regiments 333, trat unverzüglich zum Gegenstoß an. Mit nur einer Handvoll Soldaten griff er den zahlenmäßig um ein vielfaches überlegenen Feind an und trieb diesen zurück auf die Ausgangsstellungen. Er baute dann eine Sicherungslinie an einem Waldrand auf und hielt diese gegen alle feindlichen Angriffe. Für dieses Husarenstück wurde Wulff am 19. Oktober 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, als Leutnant der Reserve und Zugführer in (ggf. Führer) der 2. Kompanie des Grenadier-Regiments 333, ausgezeichnet.
Grenadier-Regiment 333
Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie-Regiments 333 und der 225. Infanterie-Division unterstellt. Das Regiment lag an der Küste am Oranienbaumer Kessel und war dort seit Mai 1942 in schwere Stellungskämpfe verwickelt. Im Dezember 1942/Januar 1943 wurde die Division durch die neuaufgestellte 12. Luftwaffen-Feld-Division abgelöst, das Regiment verlegte in den Raum Tulebja südwestlich von Staraja Russa. Nach wenigen Ruhetagen erfolgte die Weiterverlegung nach Koloma in den Bereich der Landbrücke des Kessels von Demjansk. Hier löst das Regiment Teile der 81. Infanterie-Division ab. Am 23. Dezember 1942 kam es zu einem schweren russischen Angriff, der die Front des Regiments durchbrach. Der Ort Olchowez ging verloren. Der Einbruchsraum konnte vorläufig abgeriegelt werden. Auch am 24. Dezember gingen die Angriffe weiter und dauerten bis zum 27. Dezember 1942. Nur unter größten Mühen konnte ein russischer Durchbruch vermieden werden. Am 28. Dezember 1942 erfolgte ein schwerer Angriff auf das I. Bataillon, dessen Front an der Hauptkampflinie durchbrochen werden konnte. Das Bataillon zog sich daraufhin auf den Ort Radowo zurück und richtete den Ort zur Verteidigung her. Mit Hilfe des kurzfristig unterstellten Ski-Bataillons 30 und dem II./GR 154 gelang es, die Front zu stabilisieren. Aber auch am 29. Dezember griff der Russe mit starken Kräften wieder an. Die russischen Angriffe dauerten bis Mitte Januar 193 an. Trotz schwerster Verluste des Regiments konnte dieses die Front halten. Doch Ende Januar war die Kraft erschöpft, das Regiment mußte auf Befehl der 16. Armee aufgelöst werden. Das I. Bataillon kam zum Grenadier-Regiment 377, das III. Bataillon und die 13. Kompanie kamen zum Grenadier-Regiment 376 und die 14. Kompanie zur schnellen Abteilung.
Neu aufgestellt bis zum 15. März 1943 aus den alten Teilen des Regiments, wobei das III. Bataillon zum neuen II. Bataillon wurde. Das Regiment übernahm nach seiner Aufstellung die nördliche Divisionsfront in der Thule-Stellung nördlich von Staraja Russa. Nach anfänglichen russischen Angriffen blieb die Front ab dem 20. März 1943 ruhig. Am 27. März 1943 erfolgte eine Verschiebung der Regimentsfront nach Süden, wo Teile des Polizei-Regiments 17 abgelöst wurden. Nach ruhigen Wochen wurde das Regiment ab Mitte Mai 1943 aus der Front genommen und mit der Division auf die Eisenbahn verladen. Ausgeladen wurde in Ljuban, um die 132. Infanterie-Division am Wolchow bei Weregowschtschina - Ramzy - Samostje - Ssmerdynja abzulösen. Am 21. August 1943 wurde die 225. Infanterie-Division erneut aus der Front genommen und zwischen Ljuban und Mga gesammelt. Diese Bewegung ist zum 1. September 1943 abgeschlossen. Am 5. September 1943 erhielt das Regiment den Befehl, zusammen mit der III. Abteilung des AR 225 in den Raum Nurma - Schorshino - Gorki - Natschepert zu verlegen. Hier tobte zu dieser Zeit die 3. Ladogasee-Schlacht. Anschließend wurde das Regiment an die Newa vor Leningrad verlegt. Hier konnte das Regiment wieder aufgefrischt werden. Am 14. Januar 1944 begann die russische Offensive gegen die deutschen Belagerungstruppen vor Leningrad. Die 225. Infanterie-Division mußte sich absetzen und auf die Narwa zurückgehen. Dabei hatte das Regiment schwere Verluste zu beklagen, der Regimentsverband ging verloren. Erst hinter der Narwa fand das Regiment wieder zusammen. Die Division wurde direkt an den Peipus-See angelehnt. Laufend versuchte die Rote Armee, über die Narwa vorzustoßen, konnte aber abgewiesen werden. Im Juli 1944 wurde die Division in den Raum Dünaburg verlegt und dort im Abwehrkampf eingesetzt. Bis Ende Juli stand das Regiment dann in Kurland im Raum Komai - Ponemunani - Skapiskis. Am 17. September 1944 überquerte das Regiment nordwestlich von Friedrichstadt die Düna. Bis zum Oktober hatte die 225. Infanterie-Division (→ 18. Armee) Stellung südlich von Riga bezogen. Während der Schlachten um den Kurlandkessel war das Regiment im Raum Vainode - Pampali - Skuodas - Preekuln eingesetzt. Hier gerieten die Reste des Regiments in russische Kriegsgefangenschaft.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Nahkampfspange in Bronze und Silber
- Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in Schwarz/Silber im Januar 1943
- Deutsches Kreuz in Gold am 8. Mai 1944 als Fahnenjunker-Feldwebel in der 1. Kompanie/Grenadier-Regiment 333
- Verwundetenabzeichen (1939) in Gold
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 19. Oktober 1944 als Leutnant der Reserve und Zugführer in der 2. Kompanie/Grenadier-Regiment 333