Oberheuser, Herta

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Herta Oberheuser.jpg

Herta Oberheuser (Lebensrune.png 15. September[1] 1911 in Köln; Todesrune.png 24. Januar 1978 in Linz am Rhein) war als Ärztin im KL Ravensbrück und wurde im Nürnberger Ärzteprozeß angeklagt und verurteilt.

Leben

Jugend

Dr. Herta Oberheuser wurde am 15. September 1911 in Köln als Tochter eines Hauptmanns geboren. Ihr Medizinstudium absolvierte sie 1931 in Bonn und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Düsseldorf. Schon während ihres Studiums engagierte sich Herta Oberheuser, als Folge ihrer streng nationalistischen Erziehung, ab 1935 ehrenamtlich als Ringärztin beim Bund Deutscher Mädel. 1937 promovierte sie dann zum Doktor der Medizin und wurde zum selben Zeitpunkt NSDAP -Mitglied und Mitglied im Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund.

Von 1938 bis 1940 hatte sie, als eine der wenigen Frauen, an der Düsseldorfer Medizinischen Klinik eine Fachausbildung zur Dermatologin. Nach Abschluß ihrer Ausbildung bewarb sie sich als Lagerärztin im Konzentrationslager Ravensbrück.

Zweiter Weltkrieg

Dort kam sie in Kontakt mit Dr. Karl Gebhardt, dem Leiter der nur 12 km entfernten Heilanstalt Hohenlychen. Dr. Karl Gebhardt sollte nach dem Tod des SD-Chefs Reinhard Heydrich Versuche durchführen, bei denen ihm Gebhardts Assistent, SS-Obersturmführer Dr. Fritz Fischer, SS-Obersturmführer und Standortarzt Dr. Gerhard Schiedlausky, SS-Untersturmführer Dr. med. Rolf Rosenthal sowie die Lagerärztin Dr. Herta Oberheuser zur Seite standen.

Nachdem Herta Oberheuser die Kriegsmedaille erhalten hatte, wechselte sie im Sommer 1943 nach Hohenlychen, um dort eine Kinderstation in der renommierten Klinik als chirurgische Assistentin Dr. Karl Gebhardts zu leiten.

Nachkriegszeit

Herta Oberheuser beim Nürnberger Ärzteprozeß

Nach dem Krieg wurde sie, als einzige Frau, im Nürnberger Ärzteprozeß wegen angeblicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Nach Herabsetzung der Haftstrafe auf zehn Jahre wurde Oberheuser am 4. April 1952 entlassen, daraufhin ließ sie sich als praktische Ärztin in Stocksee bei Neumünster nieder. 1956 wurde Oberheuser von einer ehemaligen Insassin des KL Ravensbrück erkannt und angezeigt. Im August 1958 verlor sie in einem Schauprozeß ihre Approbation.

„Nach einer zwölfstündigen Verhandlung hat die achte Kammer des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichtes in Schleswig am Samstag die Anfechtungsklage der Ärztin Dr. Oberheuser gegen den Kieler Innenminister Dr. Lemke, der ihr wegen ihrer Tätigkeit in dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück (…) die Approbation entzogen hatte, kostenpflichtig abgewiesen.“

Nach der Zerstörung ihrer existenziellen Grundlagen führte sie nach den Worten ihres ehemaligen Mitangeklagten Gerhard Rose ein „kümmerliches Dasein“ und „schlug sich mit Referatenarbeiten durch“. Sie verstarb am 24. Januar 1978 in der Kleinstadt Linz am Rhein.

Fußnoten

  1. Geburtsdatum in: „Der Nürnberger Ärzteprozess 1946-47“. Mit einer Einleitung von Angelika Ebbinghaus zur Geschichte des Prozesses und Kurzbiographien der Prozeßbeteiligten, S. 545 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher), nach anderen Angaben auch geb. am 15. Januar oder 15. Mai 1911.