Hestermann, Gustav

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Gustav Hestermann.jpg

Gustav Hestermann (Lebensrune.png 15. April 1894 in Petershagen; Todesrune.png 17. Oktober 1935 in Bielefeld) war ein deutscher Reserveoffizier, Jurist, Richter, Landgerichtsrat (seit 1928 ) und Politiker sowie Landtagsabgeordneter der Reichspartei des deutschen Mittelstandes.

Traueranzeige

Leben

Grabstätte
„Die Stadt an der Weser“

Gustav war der Sohn von Heinrich Hestermann (1869–1952), Reserveoffizier und Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes. Das verfallene Schloß Petershagen kaufte er 1901. In der Scheune entstand die erste Wohnung für die Familie, in Zukunft investierte Vater Hestermann sein Geld in die Sanierung des Anwesens. Von 1912 bis 1918 war er Mitglied des Reichstags für den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 3 (Fritzlar, Homberg, Ziegenhain) und den Deutschen Bauernbund. Er war anfangs Hospitant der Nationalliberalen und schied dann aus dem Deutschen Bauernbund und als Hospitant der Nationalliberalen wieder aus.

Werdegang

Nach der Volksschule in Petershagen und dem Abitur 1912 auf dem Altsprachlichen Gymnasium in Minden studierte Gustav Hestermann Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten in Freiburg im Breisgau, Berlin und Münster. Während seines Studiums wurde er 1912 Mitglied der Burschenschaft Teutonia Freiburg.

Er unterbrach das Studium und diente von 1914 bis 1918 als Soldat im Ersten Weltkrieg, zunächst als Kriegsfreiwilliger und Fahnenjunker beim Mindenschen Feldartillerie-Regiment Nr. 58, ab 30. März 1915 (mit Patent vom 11. September 1913) als Leutnant der Reserve sowie Zugführer und ab 1916 als Batterieführer beim Feldartillerie-Regiment Nr. 278. Bis 1919 war er Führer einer freiwilligen Grenzschutzbatterie der Freikorps. Später gehörte er dem Wiking-, dann dem Schlageterbund an.

Nachkriegszeit

Hestermann setzte sein Jurastudium ab Sommer 1919 fort, bestand das Erste Juristische Staatsexamen und absolvierte das Referendariat. Nach Ablegung des Zweiten Juristischen Staatsexamens war er von 1924 bis 1926 als Geschäftsführer und Syndikus beim Haus- und Grundbesitzerverband Westfalen-Nord tätig. 1927 wurde er Amts- und Landrichter in Bielefeld. Des weiteren verfaßte er Artikel über Finanz- und Wirtschaftspolitik, Wohnungs- und Bauwirtschaft sowie über das Siedlungswesen und die Landwirtschaft.

Im Mai 1928 wurde Hestermann für die Reichspartei des Deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei) als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt, dem er bis 1931/32 angehörte. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis 17 (Westfalen-Nord). 1928 bis 1932 befaßte er sich mit der juristischen Ausarbeitung der Staatskirchenverträge.

Buchautor

„Dem Typus des erzählenden Historikers ist Gustav Hestermann zuzuordnen, der am Anfang des 20. Jahrhunderts, in einer Zeit monumentaler Geschichtsentwürfe, deren Prinzipien auf die Lokalgeschichte übertrug. Was Hestermanns Geschichtsschreibung ausmacht, ist die Kunst, dem Leser ein Stück Vergangenheit nahezubringen und trotz der Vielzahl der verwendeten Quellen die den Autor bewegenden Entwicklungen nicht aus den Augen zu verlieren. Die Ortsgeschichte wird vor dem Hintergrund des weltgeschichtlichen Panoramas zum Sprechen gebracht. Hestermann entwickelt aus einem Mosaik lokaler Quellen ‚historische Bilder‘, wie es im Untertitel heißt, Bilder, die sich einprägen und über den reinen Faktenbestand hinausweisen.“

Tod

Der körperlich und seelisch schwer erkrankte Hestermann beging am 17. Oktober 1935 im Dienstzimmer des Bielefelder Landgerichts Suizid und wurde, nach der Trauerfeier auf Schloß Petershagen, am 20. Oktober 1935 auf dem Friedhof Petershagen (Minden-Lübbecke) beigesetzt. Er ruht dort mit seiner Gemahlin.

Familie

Klaus Hestermann, 2020

1921 verlobte sich Assessor Gustav Hestermann mit Anny Bierbaum (1897–1985). Die Hochzeit erfolgte kurze Zeit später.

Sohn Klaus

1930 wurde Sohn Klaus Hestermann geboren.

Hotel und Restaurant „Schloß Petershagen“

Zum 31.8.2018 schließt Schloss Petershagen seine Pforten als Hotel und Restaurant. Klaus Hestermann, mittlerweile 88-jähriger Schloßeigentümer und Gastronom, kann auf 51 abwechslungsreiche und lebendige Gastronomiejahre zurückblicken. Frisch verheiratet begannen Klaus und Rosemarie Hestermann 1964 das von der Nachkriegszeit gezeichnete Schloß Petershagen zum Hotel und Restaurant umzubauen. Nach der feierlichen Eröffnung am 22. März 1967 wuchs der Betrieb ständig: 1969 kam der „Huldigungssaal“ hinzu, 1975 ein Schwimmbad, 1985 das Restaurant „Orangerie“ und 1988 der St.-Gorgonius Keller. In 1989 wurde dann der „Huldigungssaal“ zur „Fasanerie“ umgestaltet und neu eröffnet. Die Zahl der Hotelzimmer stieg über die Jahre von 8 auf 15. Rund 100 größere Veranstaltungen und Feste wurden zuletzt jedes Jahr im Schloß begangen, etwa 3.000 Gäste übernachteten jährlich hier, viele davon treue Stammgäste. Rosemarie Hestermann war ab 1967 die Chefin im Schloß, ab 1997 unterstützten sie Marcus und Karin Hestermann im täglichen Schloßbetrieb. Ende 2011 verstarb Rosemarie Hestermann nach langer, schwerer Krankheit. Klaus Hestermann kümmerte sich über all die Jahre leidenschaftlich um die Geschichte und Kultur des Schlosses und begeistert noch heute mit seinen lebendigen Schloßführungen. Während der letzten rund 10 Jahre wurde auf verschiedenen Wegen immer wieder versucht, eine tragfähige Nachfolgeregelung innerhalb der Familie oder auch mit externen Partnern zu finden. Auch eine deutliche Vergrößerung des Hotels mit Neubauten im jetzigen Gartenbereich wurde erwogen. Letztlich konnte aber kein Konstrukt geschmiedet werden, welches die bei einer Neukonzessionierung anfallenden Kosten für Sicherheit, Komfort und Modernisierungen in heutiger Zeit hätte tragen können, gleichzeitig den Interessen der Familie gerecht geworden wäre und auch im Hinblick auf die Zukunft standfest gewesen wäre. Schweren Herzens beendet Klaus Hestermann daher mit dem Ende des Sommers zum 31.8.2018 den Hotel- und Restaurantbetrieb im Schloß Petershagen und sucht aktuell nach einem Idealisten mit neuen Ideen für neue Nutzungsmöglichkeiten in den historischen Mauern. Die Mitarbeiter des Schloßteams wurden am 30. Mai im Rahmen einer Betriebsversammlung frühzeitig über die neue Situation informiert. Glücklicherweise zeichnen sich schon jetzt für einige neue Perspektiven ab. Familie Hestermann dankt allen treuen Gästen und freut sich, über den Sommer hoffentlich noch so manchen begrüßen zu dürfen.[1]

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten