Hitler-Brief vom 16. September 1919

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Am 10. September 1919 wendete sich Hauptmann Mayr an Adolf Hitler mit der Aufforderung, einen an Mayr gesandten Brief eines Adolf Gemlichs aus Ulm vom 4. September bezüglich des Judenproblems zu beantworten. Hitler, der zu diesem Zeitpunkt Bildungsoffizier im Stabe des Gruppenkommandos war und als Pressereferent der von Hauptmann Mayr geleiteten politischen Abteilung unterstand, kam dem erteilten Auftrag umgehend nach und schrieb am 16. September einen ausführlichen Brief an Gemlich, der als Soldat zuständig für Propaganda war und mit Hitler zusammenarbeitete.[1]

Dieser im Auftrag des Reichswehrgruppenkommandos 4Ib/P geschriebene Aufsatz, das erste bekannte Schriftstück der politischen Laufbahn Adolf Hitlers, wurde 1945 von dem VS-Soldat William F. Ziegler in den Archiven bei Nürnberg entdeckt und befindet sich heute im Besitz des Simon-Wiesenthal-Centers im VS-Bundesstaat Kalifornien. Die jüdische Organisation mit Sitz in Los Angeles hat das Schriftstück im Mai 2011 für 150.000 Dollar (102.500 Euro) erstanden.[2]

Wortlaut

Quelle
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Wenn die Gefahr die das Judentum für unser Volk heute bildet seinen Ausdruck findet in einer nicht wegzuleugnenden Abneigung großer Teile unseres Volkes, so ist die Ursache dieser Abneigung meist nicht zu suchen in der klaren Erkenntnis des bewußt oder unbewußt planmäßig verderblichen Wirkens der Juden als Gesamtheit auf unsere Nation, sondern sie entsteht meist durch den persönlichen Verkehr, unter dem Eindruck, den der Jude als Einzelner zurück läßt und der fast stets ein ungünstiger ist. Dadurch erhält der Antisemitismus nur zu leicht den Charakter einer bloßen Gefühlserscheinung. Und doch ist dies unrichtig. Der Antisemitismus als politische Bewegung darf nicht und kann nicht bestimmt werden durch Momente des Gefühls, sondern durch die Erkenntnis von Tatsachen. Tatsachen aber sind:

Zunächst ist das Judentum unbedingt eine Rasse und nicht Religionsgenossenschaft. Und der Jude selbst bezeichnet sich nie als jüdischen Deutschen, jüdischen Polen oder etwa jüdischen Amerikaner, sondern stets als deutschen, polnischen oder amerikanischen Juden. Noch nie hat der Jude von fremden Völkern, in deren Mitte er lebt, viel mehr angenommen als die Sprache. Und so wenig ein Deutscher, der in Frankreich gezwungen ist, sich der franz. Sprache zu bedienen, in Italien der italienischen und in China der chinesischen, dadurch zum Franzosen, Italiener oder gar Chinesen wird, so wenig kann man einen Juden, der nunmal unter uns lebt und, dadurch gezwungen, sich der deutschen Sprache bedient, deshalb einen Deutschen nennen. Und selbst der mosaische Glaube kann, so groß auch seine Bedeutung für die Erhaltung dieser Rasse sein mag, nicht als ausschließlich bestimmend für die Frage, ob Jude oder Nichtjude gelten. Es gibt kaum eine Rasse, deren Mitglieder ausnahmslos einer einzigen bestimmten Religion angehören.

Durch tausendjährige Inzucht, häufig vorgenommen in engstem Kreise, hat der Jude im allgemeinen seine Rasse und ihre Eigenarten schärfer bewahrt, als zahlreiche der Völker, unter denen er lebt. Und damit ergibt sich die Tatsache, daß zwischen uns eine nichtdeutsche fremde Rasse lebt, nicht gewillt und auch nicht im Stande, ihre Rasseneigenarten zu opfern, ihr eigenes Fühlen, Denken und Streben zu verleugnen, und die dennoch politisch alle Rechte besitzt wie wir selber. Bewegt sich schon das Gefühl des Juden im rein Materiellen, so noch mehr sein Denken und Streben. Der Tanz ums goldene Kalb wird zum erbarmungslosen Kampf um alle jene Güter, die nach unserm inneren Gefühl nicht die Höchsten und einzig erstrebenswerten auf dieser Erde sein sollen.

Der Wert des Einzelnen wird nicht mehr bestimmt durch seinen Charakter, der Bedeutung seiner Leistungen für die Gesamtheit, sondern ausschließlich durch die Größe seines Vermögens, durch sein Geld.

Die Höhe der Nation soll nicht mehr gemessen werden nach der Summe ihrer sittlichen und geistigen Kräfte, sondern nur mehr nach dem Reichtum ihrer materiellen Güter.

Aus diesem Fühlen ergibt sich jenes Denken und Streben nach Geld, und Macht, die dieses schützt, das den Juden skrupellos werden läßt in der Wahl der Mittel, erbarmungslos in ihrer Verwendung zu diesem Zweck. Er winselt im autokratisch regierten Staat um die Gunst der „Majestät“ des Fürsten, und mißbraucht sie als Blutegel an seinen Völkern.

Er buhlt in der Demokratie um die Gunst der Masse, kriecht vor der „Majestät des Volkes“ und kennt doch nur die Majestät des Geldes.

Er zerstört den Charakter des Fürsten durch byzantinische Schmeichelei, den nationalen Stolz, die Kraft eines Volkes, durch Spott und schamloses Erziehen zum Laster. Sein Mittel zum Kampf ist jene öffentliche Meinung, die nie ausgedrückt wird durch die Presse, wohl aber immer durch sie geführt und gefälscht wird. Seine Macht ist die Macht des Geldes, das sich in Form des Zinses in seinen Händen mühe- und endlos vermehrt, und den Völkern jenes gefährlichste Joch aufzwingt, das sie seines anfänglichen goldigen Schimmers wegen so schwer in seinen späteren traurigen Folgen zu erkennen vermögen. Alles was Menschen zu Höherem streben läßt, sei es Religion, Sozialismus, Demokratie, es ist ihm alles nur Mittel zum Zweck, Geld und Herrschgier zu befriedigen.

Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker.

Und daraus ergibt sich folgendes: Der Antisemitismus aus rein gefühlsmäßigen Gründen wird seinen letzten Ausdruck finden in der Form von Pogromen. Der Antisemitismus der Vernunft jedoch muß führen zur planmäßigen gesetzlichen Bekämpfung und Beseitigung der Vorrechte des Juden, die er zum Unterschied der anderen zwischen uns lebenden Fremden besitzt. (Fremdengesetzgebung). Sein letztes Ziel aber muß unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu Beidem ist nur fähig eine Regierung nationaler Kraft und niemals eine Regierung nationaler Ohnmacht.

Die Republik in Deutschland verdankt ihre Geburt nicht dem einheitlichen nationalen Willen unseres Volkes, sondern der schlauen Verwertung einer Reihe von Umständen, die zusammengefaßt sich in tiefer allgemeiner Unzufriedenheit äußerten. Diese Umstände jedoch waren unabhängig von der Staatsform und sind auch heute noch wirksam. Ja mehr noch als früher. So erkennt denn auch schon ein großer Teil unseres Volkes, daß nicht die geänderte Staatsform als solche unsere Lage zu ändern und bessern vermag, sondern nur eine Wiedergeburt der sittlichen und geistigen Kräfte der Nation.

Und diese Wiedergeburt wird nicht in die Wege geleitet durch eine Staatsführung unverantwortlicher Majoritäten unter dem Einfluß bestimmter Parteidogmen, einer unverantwortlichen Presse, durch Phrasen und Schlagwörter internationaler Prägung, sondern nur durch rücksichtslosen Einsatz nationalgesinnter Führerpersönlichkeiten mit innerlichem Verantwortungsgefühl.

Diese Tatsache jedoch raubt der Republik die innere Unterstützung der vor allem so nötigen geistigen Kräfte der Nation. Und so sind die heutigen Führer des Staates gezwungen, sich Unterstützung zu suchen bei jenen, die ausschließlich Nutzen aus der Neubildung der deutschen Verhältnisse zogen und ziehen, und die aus diesem Grunde ja auch die treibenden Kräfte der Revolution waren, den Juden. Ohne Rücksicht auf die auch von den heutigen Führern sicher erkannte Gefahr des Judentums (Beweis dafür sind verschiedene Aussprüche derzeitig leitender Persönlichkeiten) sind sie gezwungen, die ihnen zum eigenen Vorteil von den Juden bereitwillig gewährte Unterstützung anzunehmen, und damit auch die geforderte Gegenleistung zu bringen. Und dieser Gegendienst besteht nicht nur in jeder möglichen Förderung des Judentums überhaupt, sondern vor allem in der Verhinderung des Kampfes des betrogenen Volkes gegen seine Betrüger, in der Unterbindung der antisemitischen Bewegung.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Adolf Hitler

Quelle: Ernst Deuerlein (Hg.): Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten. Düsseldorf 1968. S. 89–95


Rezeption

In seinem Brief vom 17. September an Adolf Gemlich pflichtet Hauptmann Mayr „den sehr klaren Ausführungen“ Hitlers bei:[1]

„Da ich augenblicklich sehr in Anspruch genommen, habe ich den von Herrn Hitler (ebenfalls einem früheren Kursteilnehmer) um Äußerung gebeten; sie liegt im Wortlaut an. Ich kann den sehr klaren Ausführungen nur durchaus beipflichten – mit einer Ausnahme, und das ist das von Herrn Hitler ebenfalls berührte Zinsproblem. Der Zins ist nicht eine Erfindung der ‚Manichäer‘ oder Juden, sondern eine im Prinzip des Eigentums und dem gesunden Erwerbstrieb begründete Einrichtung, bei der es nur darauf ankommt, alle Auswüchse rechtzeitig und mit rücksichtsloser Entschiedenheit auszumerzen. Was die Juden in Verbindung mit der Zinsfrage anlangt, so ist das festzustellen, daß natürlich diese Rasse es gewesen ist, die die schädlichen und gewinnreichen Möglichkeiten des Zinsproblems am raschesten erkannt und am rücksichtslosesten auszubeuten und jede großzügige gesetzgeberische Beschränkung mit größter Gerissenheit zu hintertreiben verstand. Den besten Einblick in das Zinsproblem geben die Ausführungen des Herrn Feder, die ich deshalb auch trotz Widerstrebens sehr einflußreicher Kreise gefördert habe; nur schüttet eben auch Herr Feder schließlich das Kind mit dem Bade aus. Mit dem Zinsproblem geht es wie mit dem Problem z. B. der Autokratie (Selbstherrschaft, Despotie, Zarismus). Man muß die Auswüchse beschneiden, den goldenen ‚konstitutionellen‘ Mittelweg gehen und darf nicht alles über einen Kamm scheren (sozialistische Demokratie). Meine Ausführungen sind nicht an das Amt gebunden, wie Sie meinen. Ich bin mit dem Herrn Hitler durchaus der Anschauung, daß das, was man Regierungssozialdemokratie heißt, vollständig an der Kette der Judenheit liegt. Bevor man aber über ‚Gleichberechtigung‘ der Völker reden will, muß zuerst die Eigenberechtigung oder das ‚Selbstbestimmungsrecht‘ der einzelnen Völker sichergestellt sein. Dieses Recht ist verankert in der Rasse. Alle schädlichen Elemente müssen wie Krankheitserreger ausgestoßen oder ‚verkapselt‘ werden. So auch die Juden!“

Rabbi Marvin Hier, Leiter des Simon-Wiesenthal-Centers, bezeichnet das Schriftstück als „eines der wichtigsten Dokumente der Geschichte des Dritten Reichs“ und erkennt deutlich die für ihn und seine Volksgenossen von Demagogen der Größe Hitlers und ihrer Rhetorik ausgehende Gefahr. Außerdem stellt er fest, daß Hitler ein Mann seines Wortes war, denn „22 Jahre später führte er all das aus, was er in diesem Brief geschrieben hatte“.[2]


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Ernst Deuerlein (Hg.): Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten. Düsseldorf 1968. S. 89–95
  2. 2,0 2,1 n-tv.de: Früher Hitler-Brief aufgetaucht Archiviert bei WebCite®