Indianer (Film)

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DOKUMENTATION

Indianer (Film).jpg
Filmdaten
Originaltitel: Indianer
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Produktionsfirma: Rex-Film Bloemer & Co
Stab
Regie: Ernst Müller
Gerd Philipp
Drehbuch: Hans Krieg
Ernst R. Müller
Musik: Carl Emil Fuchs
Kamera: Gerd Philipp
Eugen Schuhmacher

Indianer ist ein deutscher Kulturfilm aus dem Jahr 1940.
Gestaltet unter Verwendung der Filmausbeute der dritten Gran Chaco-Expedition des Herrn Prof. Dr. Dr. Hans Krieg. Die Uraufführung fand am 15. November 1940 in Berlin statt.

Handlung

Quelle
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Indianer“! — Welche Vielfalt von Erinnerungen weckt dieses Wort in jedem von uns! Die Phantasiegestalten eines Winnetou und Lederstrumpf werden wieder lebendig und erinnern uns an die Tage unserer Jugend. Aber die Zeiten sind vorbei, wo der rote Mann in den Wäldern und Prärien Nordamerikas herrschte. Wohl sind es noch dieselben Berge, dieselben Wälder. Flüsse und Seen, doch da, wo der Indianer einst Elche und Büffel jagte, weiden heute die Herden des weißen Mannes.

Wir besuchen zunächst die geringen Reste der noch lebenden nordamerikanischen Indianerstämme, die in einzelnen Reservationen meist unter recht kümmerlichen Lebensbedingungen leben. Zum großen Teil haben sie Kleidung. Sitten und Gebräuche der Bleichgesichter angenommen. Nur die Frauen halten teilweise noch an den stolzen Traditionen ihrer Vorfahren fest, und in ihren Handarbeiten, in den farbenprächtigen Mustern ihrer Web- und Wirkwaren taucht nicht selten das Hakenkreuz als uraltes Sonnenzeichen auf. — Das Opfer der Zivilisation wurden namentlich die Nachkommen der Azteken und Inkas. Jener Stämme, bei denen einst eine Hochkultur zu finden war. Ein Beispiel für den Niedergang bieten die peruanischen Bergindianer, die am Fuße der Kordilleren leben und hier vielfach Vieh¬zucht treiben. Die ganze Last der Arbeit ruht, wie bei den meisten Indianerstämmen, auf den Schultern der Frauen, die auch den beschwerlichen Weg auf die Märkte antreten müssen, wo sie ihre Erzeugnisse an die Weißen verkaufen, während die Männer daheim ihre Feste feiern und dabei dem Alkohol recht kräftig zusprechen. Nur einmal im Jahre wird das Sonnenfest gefeiert, das der Film in prachtvollen Bildern vor uns erstehen laßt. Tänzer und Tänzerinnen tragen bei diesem Fest groteske Masken, die an die Invasion der Europäer vor 400 Jahren erinnern sollen.

Der Film führt uns dann weiter in die 200.000 Quadratkilometer große Tiefebene des Gran Chaco. Wundervolle Aufnahmen von der Tierwelt des Urwaldes zeigen uns die ganze Schönheit, aber auch die Gefährlichkeit dieser Gegend Südamerikas. Dann treffen wir auf die Chulupi¬Indianer, einem Stamm, der sich noch verhältnismäßig rein erhalten hat. Die Dörfer der Chulupi bestehen aus primitiven Grashütten. Darin hausen sie mit ihren Hunden, die in unglaublich großer Zahl vorhanden sind. Auch hier liegt die Last der Arbeit fast ganz auf den Frauen. Sie bearbeiten die Felder, sie bauen die Hütten, sie holen Wasser und schlagen Brennholz. Die Männer beschäftigen sich hauptsächlich mit der Jagd, die sie mit den primitiven Waffen ihrer Ahnen, mit Pfeil, Schleuder und Speer ausüben. Der Film führt uns in alle Sitten und Gebräuche dieser Indianer ein. Wir erleben auch ein Trinkgelage, bei dem sich die Chulupl an ,einem Bier berauschen, das sie aus ein Saft der Agarrobofrüchte bereiten, den sie mit Speichel vermengen und dann gären lassen. Die berauschende Wirkung ist ziemlich stark, aber noch stärker scheint am nächsten Morgen der Kater zu sein.

Weiter gen Norden leben die Lengua-Indianer, ein ebenfalls noch ziemlich rein erhaltener Stamm, der jedoch ein noch primitiveres Leben als die Chulupi führt. Ihnen fehlt der Fisch- und Wasserreichtum der Chulupi, und eine einmal gefundene Wasserstelle wird daher sorgfältig geheim gehalten. Auch hier finden wir wieder die gleiche große Anzahl von Hunden, die zum Teil noch einer vorkolumbischen Rasse angehören und an denen die Indianer zärtlich hängen. — Den weißen Mann fürchten sie sehr, und daher leben sie so versteckt wie nur möglich in den ungeheuren Wäldern, die ihnen einen natürlichen Schutz bieten. Doch auch ihre Tage werden leider bald gezählt sein, denn immer weiter dringt der weiße Mann in die Wildnis vor, und auch sie werden daher bald das Opfer einer mißverstandenen Zivilisation werden. Daher ist es möglich, daß wir in diesem Film zum letzten Mal authentische Aufnahmen von dem Leben und Treiben dieser Ureinwohner Amerikas sehen können.