Azteken

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Das Aztekengebiet vor der Ankunft der Spanier 1519
Der Eroberungszug Ferdinand Cortez’ durch Mexiko 1519

Die Azteken sind ein Indianervolk aus der Sprachfamilie der Nahua, das zur Zeit der spanischen Eroberung (1519–1521) weite Gebiete Mexikos beherrschte. Die Zahl ihrer Nachfahren beträgt heute etwa eine Million.

Geschichte

Die Azteken waren, von Norden kommend, erst seit etwa dem Jahr 1000 in das Hochtal von Mexiko eingewandert; sie dehnten ihre Herrschaft aus, besonders unter den Häuptlingen Moctezuma I. (1440–1469) und Ahuizotl (1486–1502). Um 1325 gründeten sie auf einer Insel im Texcocosee ihre Hauptstadt Tenochtitlán.

Innerhalb von 100 Jahren erkämpften sie die Vormachtstellung in Zentralmexiko. Durch Kriegszüge, Bündnisse und Handel machten sie sich Stämme tributpflichtig in einem Gebiet, das zur Zeit der Ankunft der Europäer (1519) vom Atlantischen Ozean bis nach Südmexiko und Guatemala reichte. Jedoch gab es bis zuletzt in ihrer Nachbarschaft unabhängige Staaten (z. B. Tlaxcala), mit deren Hilfe die Spanier unter Ferdinand Cortez 1519 bis 1521 das Gebiet der Azteken eroberten. Dabei wurde Tenochtitlán vollständig zerstört.

Nach der Eroberung gerieten die Hervorbringungen der Azteken schnell in Vergessenheit.

Als Nachkommen der Azteken gelten die noch heute Nahuatl sprechenden Mexikaner (etwa eine Million); sie stellen einen Großteil der Landbevölkerung des Hochtals von Mexiko und leben fellachenhaft dahin.

Bilanz der aztekischen Massenmorde mit Kannibalismus

Aztekische Priester rissen Gefangenen und als Schlachtvieh in Holzkäfigen gemästeten Menschen in Millionenzahl bei lebendigem Leib das Herz heraus – anschließend wurden die Leichen zum kannibalischen Verzehr freigegeben. Die Spanier beendeten nach der Eroberung des Aztekenterritoriums (1519–1521) nach und nach diese Spielart der geschichtsnotorischen Mordlust von Religiösen.
Aztekischer Tänzer in der typischen Haltung des Regengottes Tlaloc[1]

Die Azteken schlachteten rituell zu Ehren ihres Gottes Huizilopochtli („Vitzliputzli“) vor allem Kriegsgefangene, die zuvor zum Teil über Monate in Holzkäfigen gemästet wurden, aber auch eigene Leute und eigene Kinder.

In einem deutschen Standard-Geschichtswerk aus dem Jahr 1919 heißt es:

„Der Priester riß den unglücklichen Opfern das Herz aus und legte es noch zuckend dem Götzenbilde in den Mund, die Leiche wurde von dem Pyramidentempel hinuntergestoßen und von den Massen verzehrt, die dadurch Anteil an dem dem Gotte geweihten Menschen zu gewinnen meinten. Um die nötigen Opfer (man brauchte zuletzt alljährlich ungefähr 20.000) zu erlangen, wurden sogar Kriege gegen die Nachbarn geführt (…).“[2]

Das Herz verbrannte man, die Schädel wurden an Massenkruzifixen angebracht, dann taten sich die Kriegerfamilien an den Körpern der Opfer gütlich.

Gunnar Heinsohn, der zu Massentötungen publiziert hat („Lexikon der Völkermorde“, 1998) und sich bezüglich der Azteken auf den Autor Michael Harner (1929–2018) beruft,[3] schreibt:

„Das Menschenfleich wird anschließend gegart und leicht gesalzen, aber ungepfeffert zu gekochtem Mais verspeist. Das Fleisch spiele [sic] dabei dieselbe Rolle wie der Festbraten bei Großfeiern anderer Religionsgemeinschaften. […] Bis zu 14.000 Opfer pro Schlachtfest sind gezählt worden. Bernal Diaz,[4] hat allein in der Stadt Xocotlan über 100.000 als Reliquien aufbewahrte Schädel gezählt.“

Wenn man zugrunde lege, daß im ganzen Land nur einmal pro Jahr 15.000 Körper zur Verteilung kamen, resümiert Heinsohn, seien in den knapp zwei Jahrhunderten des Aztekenstaats (1325 bis 1519) fast drei Millionen Menschen verzehrt worden.[5]

C. W. Ceram führt in „Götter Gräber und Gelehrte“ (1951) die Zahl von 20.000 Schlachtopfern an einem Tag an.[6]

Berichtet und archäologisch bestätigt ist, daß auch gefangengenommene Konquistadoren während der spanischen Eroberung in Mexiko abgeschlachtet und geopfert wurden. In Zultepec fand man die Überreste von ca. 400 Menschen. Die meisten von ihnen gehörten ursprünglich zum Troß des Pánfilo de Narváez und waren mit ihm nach Mexiko gekommen. Krieger aus Texcoco fingen etwa 550 Spanier, schafften sie nach Zultepec, schlachteten sie während mehrerer Monate und verspeisten sie zum Teil.

Der in Mexiko ansässige dissidente Gelehrte César Tort nennt die gesamte mittelamerikanische Welt (Mesoamerika, d. h. großräumige Gebiete der heutigen Staaten Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica) vor der Eroberung durch die Spanier (der Conquista) den Ort einer Kultur von Serienmördern.[7]

Die Azteken in der historischen Darstellung

Allgemein schildert man im Westen und in ganz Amerika die Geschichte der Azteken lexikalisch und in sonstigen Bildungsmaterialien für sie günstig und wertschätzend. Es zeigt sich das allgemeine Muster der historiographischen und literarischen Aufwertung und ausschmückenden Bewunderung, wenn das Thema Indianer berührt wird. Es wird der edle Wilde vorgeführt, der zugleich kulturelle Höhe aufgewiesen habe.

So gut wie alle gängigen Darstellungen betonen dementsprechend die angebliche Hochkultur, welche die Azteken in ihrem einstigen Siedlungsraum entfaltet hätten. Typisch ist etwa das Großlexikon „Das Wissen des 20. Jahrhunderts“, das von einem kulturell hochentwickelten Volk spricht, ohne ein Wort der Begründung (Ausgabe 1966, Stichwort Azteken), oder Gunnar Heinsohn in seinem „Lexikon der Völkermorde“ (1998), der trotz der Geschehnisse, die er bezüglich der Azteken anzuführen weiß, wie selbstverständlich das Prädikat „Hochkultur“ verteilt.[8]

Die Ausführungen bleiben indes regelmäßig die konkrete Darlegung und Dokumentation der behaupteten wertvollen Kulturmanifestationen schuldig. Die Azteken kannten vor Ankunft der Europäer, zu der Zeit, als Gutenberg längst den modernen Buchdruck erfunden hatte und man in Nürnberg bereits Taschenuhren trug, beispielsweise weder Rad noch Eisen,[9] man töpferte ohne Töpferscheibe.

Beispiele für die manipulierende Idealisierung der Wilden Mittelamerikas, besonders der Azteken:

  • Das letzte gedruckte Großlexikon in deutscher Sprache, die „Brockhaus Enzyklopädie“: Das Werk vermeidet in seiner Zeitgeisthörigkeit Ausführungen zu den von den Azteken (und Maya) über lange Zeiträume und in riesiger Zahl verübten sadistischen Menschenfolterungen, -verstümmelungen und -abschlachtungen, vor allem auch die der eigenen Kinder. Hinsichtlich der Azteken wird das gesamte Geschehen lediglich als Menschenopfer in großer Zahl erwähnt. Das Herausreißen der Herzen der Opfer wird aufgeführt, überlieferte und realistisch geschätzte Opferzahlen läßt die „Brockhaus Enzyklopädie“ jedoch weg, gleichfalls vollständig den Kannibalismus,[10] obwohl es sich um Allgemeinwissen handelt, das schon vor vielen Jahrzehnten verfügbar war.[11]
  • Auch das umfangreiche englischsprachige Standardwerk „Encyclopaedia Britannica“ erwähnt nur lakonisch Menschenopfer und macht keine Andeutung zu Formen und Ausmaß; den Kannibalismus verschweigt sie.[12]
  • Das Großlexikon „Das Wissen des 20. Jahrhunderts“ (1966) bringt keine Opferzahl, nichts zum Kannibalismus.[13]
  • „Der illustrierte Ploetz“ aus dem Jahr 1973 erwähnt nur lapidar Menschenopfer.[14]
  • „Hochkultiviert“, hatte bereits „Brockhaus‘ Kleines Konversations-Lexikon“ 1906 die Leser in einem einzigen Textsatz hinsichtlich der Azteken wissen lassen.[15]

Hintergründe der Aztekenhochwertung

Kulturmarxismus allgemein

Zwanglos zu erklären ist das Bemühen, primitive und über längste Zeiträume barbarische geschichtliche Akteure wie die Azteken zu hochstehenden Kulturträgern aufzuwerten, durch kulturmarxistische Absichten: Primitive sollen mit ihren Hervorbringungen und Akten den weißen Schöpfern der großen Zivilisationen und glanzvoller Kultur wie Griechenland, Rom oder dem Staatskunstwerk Preußen in einem positiven Sinn gleichgestellt werden. Dabei verfolgt man das Ziel, einen offenkundig absurden Kulturrelativismus („Alle Kulturen gleich viel wert“) zur Geltung zu bringen.[16] Diese fortgeschriebene Richtung harmoniert mit dem überall anzutreffenden christoiden Egalitarismus und paßt sich mit diesem heute in die ideologische Förderung des Globalismus ein. Fruchtbarsten Boden findet das Vorgehen in deutschen Landen, wo seit mittlerweile Jahrhunderten eine unkritische Überbewertung, Bewunderung und Verehrung alles Ausländischen anzutreffen ist.

Indigenismus

Als eine politische, auch literarisch-künstlerische, weltweite Strömung betreibt der Indigenismus die Aufwertung (alt-)indianischen Lebens gegenüber den Kulturschöpfungen der Weißen. Verfechter des Indigenismus leugnen entweder vollständig oder tendenziell die Schattenseiten der einheimischen alten „Kulturen“. Sie treffen sich dabei mit den Akteuren des Kulturmarxismus und des Rassenmarxismus oder ordnen sich in solche Aktivitäten ein. In Mexiko verklärt man seit der Revolution von 1910 staatlicherseits die alte Welt der Eingeborenen, u. a. sorgt das 1948 gegründete, der Regierung unterstehende Instituto Nacional Indigenista (INI) für das Vorantreiben des Indigenismus.

Eine zentrale Organisation der Neuen Weltordnung, die Vereinten Nationen,[17] fördert den Indigenismus nach Kräften und auf vielen Ebenen. So stand schon die auf dem 3. Kongreß des Interamerikanischen Indigenistischen Instituts 1949 in La Paz (Peru) verabschiedete Deklaration der Rechte der Indianer unter dem Eindruck der Gründung der VN und deren Charta.

Siehe auch

Literatur

  • Eduard Georg Seler (1849–1922):[18]Gesammelte Abhandlungen zur amerikanischen Sprach- und Altertumskunde, 4 Bde., 1902–14
  • Walter Krickeberg (1885–1962): Altmexikanische Kulturen, 2. Aufl. 1966
  • Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko. Hg.: Georg Adolf Narziß, Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1988
  • Arthur Schurig: Die Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortes, mit den eigenhändigen Berichten des Feldherrn an Kaiser Karl V. von 1520 und 1522, 1918 (PDF-Datei)
  • Ernst Schultze: Die Eroberung von Mexiko; drei eigenhändige Berichte von Ferdinand Cortez an Kaiser Karl V., 1907 (PDF-Datei)
  • C. W. Ceram: Götter Gräber und Gelehrte. Roman der Archäologie, Rowohlt Verlag, Hamburg 1949, Ausgabe 1951, bes. S. 343–367 [populär erzählend]
  • Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde, Reinbek bei Hamburg 1998, S. 253 f. Vorsicht! Enthält politisch korrekte Verengungen und Versimpelungen im Sinne der Umerziehung!
Englischsprachig
  • César Tort: Day of Wrath (2018) – darin Texte mit Bezügen zur Geschichte der Azteken und Mexikos
  • R. C. Padden: The Hummingbird and the Hawk: Conquest and Sovereignty in the Valley of Mexico 1503-1541. Joanna Cotler Books, 1970, ISBN 978-0060901790 [325 S.] – beschreibt auch eingehend die Massenmorde und den ausgeprägten Kannibalismus bei den Azteken
  • John Randal Baker: Race. Verlag lulu.com, Third Edition: Now updated with world DNA map 2012, ISBN 978-1471640582 – der Autor war Direktor des Physical Anthropology Department an der Universität Oxford
Andere Sprachen
  • Manuel Orozco y Berra: Historia antigua y conquista de Méjico (4 Bde. und Atlas), 1880 (span.)
  • Lucien Biart: Les Aztèques. Livre d'histoire, faisant partie de la Bibliothèque Ethnologique, publiée à la librairie Hennuyer, sous la direction de M. de Quatrefages et du Dr Hamy, 1885 (franz.)

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. Das neue Universum, Band 57, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1936
  2. Weber/Baldamus: Lehr- und Handbuch der Weltgeschichte, 3 Bde., Leipzig, 22. Aufl. 1919, Band 3, S. 16
  3. Michael Harner: The Material Basis of Aztec Sacrifice, Vortrag auf dem Jahrestreffen der American Anthropological Association, San Franzisko, 1975
  4. Bernal Diaz del Castillo (geb. zwischen 1492 und 1496, gest. 1581) gehörte zu den Begleitern Cortez’ bei der Eroberung Mexikos, siehe Literatur zum Artikel Mexiko.
  5. Heinsohn übernimmt für solcherart Massenmorde den von dem Juden Rudolph Joseph Rummel formulierten Oberbegriff „Demozid“. „Er umfaßt in Kurzfassung alle vorsätzlich oder bewußt in Kauf genommene menschen- bzw. regierungsgemachten Megatötungen außer Krieg.“Lexikon der Völkermorde, S. 17
  6. C. W. Ceram: Götter Gräber [sic] und Gelehrte. Roman der Archäologie, Rowohlt Verlag, Hamburg 1949, Ausgabe 1951, S. 355 ff.
  7. César Tort: Day of Wrath, 2017, S. 104. Darin auch ausführlich zum Abschlachten/Kreuzigen der eigenen Kinder durch die Indianer
  8. A. a. O., S. 253
  9. Zur Eröffnung des Brustkorbs der menschlichen Opfer, um ihnen das Herz bei lebendigem Leibe herauszureißen, verwendeten die aztekischen Priester scharfe Kieselsteinmesser.
  10. Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden, 19. Aufl., 1986 ff., Stichworte Azteken und Maya
  11. So erwähnte Adolf Hitler gesprächsweise 1942: „Auch den Mexikanern hat nicht Cortez die Grausamkeit gebracht, sondern sie war dort: Bis zu 20.000 Opfern wurden ab und an die Herzen herausgenommen! Das was Cortez gemacht hat, war demgegenüber ganz maßvoll.“ Quelle: Adolf Hitler: Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Die Aufzeichnungen Heinrich Heims. Herausgegeben von Werner Jochmann, Bindlach 1988, Aufzeichnung vom 22.8.1942 abends (S. 361 f.)
  12. Encyclopaedia Britannica: Stichwort Aztec People
  13. Das Wissen des 20. Jahrhunderts, 6 Bde., Rheda, 1959, Ausgabe 1966, Stichwort Azteken
  14. S. 262
  15. Brockhaus‘ Kleines Konversations-Lexikon, F. A. Brockhaus, 5. Aufl. in zwei Bänden, Leipzig 1906, Stichwort Azteken
  16. Mit dieser Scharlatanskonstruktion verbindet sich der Name des Juden Franz Boas.
  17. Vereinte Nationen war eine Begriffsprägung des VS-Präsidenten Franklin D. Roosevelt für die von ihm zusammengeführte Staatenkoalition, die den Zweiten Weltkrieg gegen das Deutsche Reich sowie gegen Mussolinis Italien und Japan führte. Zur Entstehung und Geschichte des Begriffs siehe Vereinte Nationen, Abschnitt Geschichte und ausführlich Dirk Bavendamm: Roosevelts Krieg 1937–1945 und das Rätsel von Pearl Harbor, darin das Kapitel Errichtung der ‚einen Welt‘, Herbig, 1993, ISBN 3776618205, S. 254–273
  18. Eduard Seler gilt als Begründer der deutschen Altamerikanistik und Altmexikanistik.