Timke, Jan
Jan Timke ( 3. Januar 1971 in Hoya/Weser, Niedersachsen) ist ein deutscher Politiker. Er ist Vorsitzender und Mitbegründer der bundesweiten Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW), die seit März 2004 existiert. Seit Juli 2008 gehört Timke der Bremischen Bürgerschaft an.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Berufliche Laufbahn
Jan Timke wuchs im Landkreis Nienburg/Weser (Niedersachsen) auf. 1988 begann er seine Ausbildung beim damaligen Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei). Nach dem Mauerfall wurde er auf eigenen Wunsch an die „deutsch-polnische Grenze“ versetzt, wo er u. a. in einer Spezialeinheit zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität arbeitete. 1999 wechselte Timke zum Bundeskriminalamt nach Berlin und wurde dort im Personenschutz tätig. Seit 2004 ist er wieder bei der Bundespolizei beschäftigt, sein Arbeitsort ist Berlin.
Politische Tätigkeit
- Einstieg
Bereits mit 20 Jahren zog Jan Timke auf der Liste einer kommunalen Wählervereinigung in den Gemeinderat seines Wohnortes Nienburg/Weser ein.
2001 schloß er sich der Partei Rechtsstaatlicher Offensive des Hamburger Amtsrichters Ronald B. Schill an. Im Jahre 2002 gründete Timke den Landesverband Bremen der Schill-Partei, dessen Vorsitzender er wurde.
Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen 2003 trat Timke als Spitzenkandidat der Partei Rechtsstaatlicher Offensive an, die landesweit ein Ergebnis von 4,41 % erzielte.
- Bürger in Wut (BIW)
An der Spitze der Wählervereinigung Bürger in Wut nahm Timke im Mai 2007 erneut an der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft teil. Im Wahlbereich Bremerhaven erreichten die BIW ein Ergebnis von 4,998 % und verfehlten damit den Einzug in das Landesparlament zunächst um genau eine Stimme.
Wegen einer Unregelmäßigkeit im Bremerhavener Stadtteil Lehe (Eckernfeld) wurde vom Staatsgerichtshof Bremen die Wahl in diesem Stadtteil für ungültig erklärt. Am 6. Juli 2008 kam es zur Nachwahl in dem Stimmbezirk. Nach der Nachwahl erreichten die Bürger in Wut 5,29 % in Bremerhaven, und ihr Spitzenkandidat Timke konnte in die Bürgerschaft einziehen.
Die Staatsanwaltschaft erhob im Juni 2008 Anklage wegen Wahlfälschung gegen Timke und warf ihm vor, er habe in Bremerhaven einen Erstwohnsitz vorgetäuscht, um bei der Bürgerschaftswahl gewählt werden zu können, obwohl sein Lebensmittelpunkt in Berlin gelegen habe.
- Timke verschenkt seine Abgeordnetenbezüge an die Bürger
Nachdem Jan Timke durch eine Nachwahl in die Bremische Bürgerschaft eingezogen war – ein SPD-Mann mußte dafür seinen Posten räumen –, gab es für ihn die ersten 2.400 Euro Abgeordnetenbezüge, die Timke kurzerhand an die Bürger verschenkte. 120 Briefe mit je 20 Euro wurden an Bremerhavener Bürger verschickt; versehen mit der Notiz, daß die Bremer Abgeordneten die Teuersten der Republik seien. Weiterhin kündigte er an, für eine Senkung der Bezüge um 400 Euro einzutreten.
- Distanzierung
Im Oktober 2008 protestierte Timke schriftlich beim Vorstand der Bürgerschaft gegen die neue Sitzordnung, nach welcher er eine Abgeordnetenbank mit dem parteilosen Siegfried Tittmann teilen sollte, welcher früher der als „rechtsextremistisch“ gebrandmarkten DVU angehörte. In einer in diesem Zusammenhang am 4. Oktober herausgegebenen Pressemitteilung „empörte“ sich die BIW über „Schikanen gegen den Bremerhavener Abgeordneten Jan Timke“ und distanzierte sich zeitgeistgemäß von Tittmann als einem „landesweit bekannten Rechtsextremisten“.[1]
Bei der Bürgerschaftswahl im Jahr 2011 erreichten Timkes BIW im ganzen Land Bremen 3,7 % der Stimmen und konnten sich damit deutlich gegenüber ihrem letzten Ergebnis steigern, verpaßten aber den Einzug in Fraktionsstärke. Statt dessen wird dank des Ergebnisses in Bremerhaven, wo die BIW 7,1 % der Stimmen gewinnen konnten, weiterhin nur Jan Timke für die Wählervereinigung in der Bürgerschaft vertreten sein.
Im Wahlbereich Bremerhaven konnte die Partei von Jan Timke „Bürger in Wut“ erneut klar die Fünf-Prozent-Hürde bei der Bürgerschaftswahl 2015 in Bremen überspringen. Dadurch konnte Timke sein Mandat verteidigen und sitzt erneut in der Bremischen Bürgerschaft.
- Rezeption
Die „Bürger in Wut“ bezeichnen sich explizit als „bürgerlich-konservativ“, werden aber trotzdem von Politikern der BRD-Blockparteien sowie der BRD-Systempresse als „rechtspopulistisch“ tituliert.
- Hausdurchsuchung
2018 wurde Timke Opfer von Repression, es erfolgte eine Hausdurchsuchung bei ihm, wegen einem Beitrag den er auf Facebook veröffentlicht hat.[2]
Verweise
- Weltnetzseite der Wählervereinigung „Bürger in Wut“
- Einsparungen bei der Polizei: Am Limit, Junge Freiheit, 10. September 2016
- ZUERST!-exklusiv: Narrenfreiheit für kurdische Kindermörder in Bremen?, Zuerst!, 9. Februar 2017