Jelinek, Elfriede

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Elfriede Jelinek (Lebensrune.png 20. Oktober 1946 in Mürzzuschlag, Steiermark) ist eine Jüdin in Österreich, sie betätigt sich als Schriftstellerin. 2004 gab man ihr den Nobelpreis für Literatur.

Werdegang

Herkunft

Elfriede Jelinek stammt aus einer wohlhabenden jüdischen Wiener Familie. Ihr Vater, ein Chemiker und Sozialist, starb 1972 in einer Nervenheilanstalt. Er soll während des Zweiten Weltkrieges mit kriegswichtigen Forschungsaufgaben betraut gewesen sein. Jelinek wuchs in Wien auf.[1]

Ausbildung

Nach eigenen Angaben wurde Elfriede Jelinek von ihrer „dämonischen“, ungemein leistungsbezogenen Mutter zum Wunderkind „dressiert“ und erhielt früh Ballett- und Instrumentalunterricht (Geige und Orgel). Nach der Matura am Wiener Albertsgymnasium (1964) studierte sie am Wiener Konservatorium Klavier und Komposition weiter sowie an der Universität Wien Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Erste Schreibversuche unternahm sie nach einem Nervenzusammenbruch und dem Versuch, der mütterlichen Bevormundung zu entkommen. 1971 machte Jelinek ihr Examen als Organistin am Konservatorium.[1]

Wirken

1987 hieß es im Stern über die Literatin Elfriede Jelinek „Wie charakterisiert sie sich? Als Wesen mit androgynem Körper und weiblicher Psyche. Als leidenschaftlichen Menschen. Als Spezialistin für Haß. Und der Sadomasochismus sei ihr ungelöstes Problem.“[2] In immer neuen Varianten versucht sie in ihren Werken, Hitler-„Bewältigung“ mit „Sex“ zu verbinden, wobei sie „vor keinem Griff in die erbärmlichste Porno-Kiste zurückschreckt“ („Deutscher Anzeiger“).

1974 schloß sie sich der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an und war bis 1991 offizielles und höchst aktives Mitglied. 1996 verkündete sie, wegen des „Hasses“, der ihr in Österreich entgegenschlage, in eine innere Emigration gehen zu wollen. In Österreich wandele man, so sagte sie, „ein Leben lang über Massengräbern“; es tropfe dort den Leuten „das Blut vom Kinn“.[2]

Für Überraschung, begeisterte Zustimmung und ungläubiges Kopfschütteln sorgte die Schwedische Akademie der Wissenschaften im Oktober 2004 mit ihrer Entscheidung, Jelinek den Nobelpreis für Literatur zuzuerkennen und damit ihre „einzigartige sprachliche Leidenschaft“ zu würdigen. Die öffentlichkeitsscheue, den Preis nicht selbst entgegennehmen wollende Nobelpreisträgerin spürte nach Bekanntwerden der Auszeichnung trotz der eingestandenen Freude „mehr Verzweiflung“ und fühlte „sich bedroht“, wie es im SPIEGEL (7. Oktober 2004) hieß. Die Kommentare der Feuilletons fielen überwiegend positiv aus, wobei Großkritiker Marcel Reich-Ranicki im SPIEGEL (11. Oktober 2004) die Wahl „hoch erfreulich“ und die Autorin als „außergewöhnlich“ bezeichnete. Die Frankfurter Rundschau erinnerte in ihrer Stellungnahme an die „Skandalisierungen, die man um ihre Person gemacht hat“ und zitierte Franz Schuh, der diese einmal „die Spitze eines etablierten, Gemütlichkeit spendenden Unverständnisses“ genannt hatte.[3]

Mitgliedschaften

  • Mitglied in der Kommunistischen Partei Österreichs (1974–1991)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Munzinger-Archiv GmbH, 2004
  2. 2,0 2,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  3. Vgl. Frankfurter Rundschau, 8. Oktober 2004