Jenisch, Hans
Hans Jenisch (geb. 19. Oktober 1913 in Gerdauen, Ostpreußen; gest. 29. April 1982 in Kronshagen, nahe Kiel)[1] war ein erfolgreicher deutscher U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kriegseinsatz
Hans Jenisch trat 1933 als Seeoffiziersanwärter in die Reichsmarine ein. Nach der seemännischen Ausbildung auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ folgte eine Bordausbildung auf dem leichten Kreuzer „Karlsruhe“ und auf dem Panzerschiff „Deutschland“. Als Leutnant zur See meldete sich Hans Jenisch zur U-Boot-Waffe. Nach seiner U-Boot-Ausbildung trat er 1938 seinen Dienst als Erster Wachoffizier auf U 32 an, auf dem er sich nach Kriegsausbruch an den ersten Feindfahrten beteiligte. Im Februar 1940 übernahm Jenisch das Kommando über U 32. Zur ersten Feindfahrt erhielt er den Befehl, Minen vor die Hafeneinfahrt vor Liverpool zu legen. Der Frachter „Counseller“ (5.000 BRT) versank in dem Minenfeld. Auf dem Rückmarsch fuhr er mehrere Angriffe und versenkte einen schwedischen Frachter (2.800 BRT). Auf der nächsten Feindfahrt versenkte U 32 fünf Schiffe mit insgesamt 16.000 BRT. Bei dem nächsten Einsatz konnte er den leichten Kreuzer HMS „Fiji“ schwer beschädigen und drei weitere Schiffe (13.000 BRT) versenken. Darauf folgte die erfolgreichste Feindfahrt mit der Versenkung von sieben Schiffen (37.000 BRT).
U 32 sollte, da es nach der starken Belastung im Einsatz nicht mehr voll fronttauglich war, nach Deutschland zur U-Bootschule verlegt werden. Auf der Fahrt dahin, am 28.Oktober 1940, sichtete U 32 das Schiff „Empress of Britain“, (42.348 BRT) von zwei Zerstörern und einem Schlepper begleitet, und versenkte es mit zwei Torpedos. Tage später überraschten zwei Zerstörer U 32 und beschädigten mit einem Wasserbombenangriff das Boot so schwer, daß es auftauchen mußte. Von der Besatzung wurden 33 Mann, darunter Jenisch, von den Zerstörern aufgenommen, neun gingen mit dem Boot unter. Hans Jenisch verblieb bis Juni 1947 in britischer Gefangenschaft. Insgesamt hatte Hans Jenisch 17 Schiffe mit 110.200 BRT versenkt, und zwei Schiffe mit 14.760 BRT beschädigt. Der leichte Kreuzer H.M.S. „Fiji“ war so schwer beschädigt worden, daß er für Monate nicht einsetzbar war.
Nachkriegszeit
Am 1. Oktober 1956 trat Hans Jenisch in die Bundesmarine ein, in der er bis 1972 diente, bevor er als Kapitän zur See in den Ruhestand trat.
Beförderungen
- Kriegsmarine
- 23. September 1933: Seekadett
- 1. Juli 1934: Fähnrich zur See
- 1. April 1936: Oberfähnrich zur See
- 1. Oktober 1936: Leutnant zur See
- 1. Juni 1938: Oberleutnant zur See
- 1. November 1940: Kapitänleutnant
- Bundesmarine
- 1. Oktober 1956: Korvettenkapitän
- 24. Juli 1958: Fregattenkapitän
- 26. März 1963: Kapitän zur See
Auszeichnungen
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) im Jahr 1939
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse 1939
- 1. Klasse 1940
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 7. Oktober 1940 als Oberleutnant zur See und Kommandant des U-32
- vierfache namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 12. September, 1. Oktober, 3. Oktober und 28. Oktober 1940
Siehe auch
- Die erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten des Zweiten Weltkrieges
- Deutsche U-Boote im Zweiten Weltkrieg
Verweise
- Jenisch, Hans, ww2awards.com (englischsprachig)