Jessen (Elster)

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Jessen (Elster)

Wappen von Jessen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Halle-Merseburg
Landkreis: Wittenberg
Provinz: Sachsen
Einwohner (2009): 15.094
Bevölkerungsdichte: 42 Ew. p. km²
Fläche: 351,94 km²
Höhe: 72 m ü. NN
Postleitzahl: 06917, 06918, 06926, 06928
Telefon-Vorwahl: 03537, 035387, 035388, 035389
Kfz-Kennzeichen: WB
Koordinaten: 51° 48′ N, 12° 57′ O
Jessen (Elster) befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Bürgermeister: Dietmar Brettschneider (CDU)

Jessen (Elster) ist eine deutsche Stadt im Kreis Wittenberg im BRD-Bundesland Sachsen-Anhalt.

Lage

Jessen ist die östlichste Gemeinde des Landes Sachsen-Anhalt. Das Gebiet der heutigen Gemeinde umfaßt etwa die Hälfte der Fläche des 1994 aufgelösten Kreises Jessen. Damit ist sie auf die Fläche bezogen die zwölftgrößte Kommune in der Bundesrepublik Deutschland. Während es im Bereich der Schwarzen Elster und nördlich davon recht waldreich ist, wird das überwiegend ebene Gelände im Südwesten, das sich bis zur Elbe hinzieht, fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzt. Die im Umkreis von Jessen liegenden Weinberge zählen zu den nördlichsten kommerziell bewirtschafteten Weinanbauflächen in Deutschland und gehören zum Anbaugebiet Sachsen.

Fähre

Vom an der Elbe gelegenen Ortsteil Mauken führt eine Gierseilfähre nach Pretzsch.

Landschaften

  • Die Arnsdorfer Berge (auch Jessen-Schweinitzer Berge) mit ausgeprägten Wanderwegen und Schutzhütten befinden sich unmittelbar nördlich der Stadt. Wichtigste Sehenswürdigkeiten sind unter anderen der Himmelsberg (133 m), die Hirtenwiese und der ehemalige Kohleschacht (19. Jh.).
  • Die Glücksburger Heide ist ein knapp 7000 Hektar großes Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet im Norden des Stadtgebietes.

Geschichte

1217 erfolgte der erste urkundliche Nachweis als Jezzant. Die Gegend befand sich zu dieser Zeit im Besitz der Grafen von Brehna; als diese ausstarben, fiel das Gebiet an die Wittenberger Askanier. Der Gorn, ein Hauswein der Askanier, wurde bereits damals von Lichtenburger Antonitermönchen auf dem Gorrenberg angebaut. 1422 starben die Wittenberger Askanier aus, die Nachfolger sind die Wettiner.

1522 wurde die s.g. Reformation in Jessen eingeführt. Martin Luther hielt sich mehrfach in Jessen und Schweinitz auf und predigte 1533 in der Stadtkirche.

Sowohl im Schmalkaldischen Krieg als auch im Dreißigjährigen Krieg wurde Jessen stark beschädigt. In der Nacht vom 20. zum 21. September 1729 vernichtete ein Brand große Teile der Stadt. In den Befreiungskriegen war Jessen nahezu ständig von französischen, preußischen oder russischen Truppen besetzt. Im Oktober 1813 befand sich das Hauptquartier von Blücher, Yorck und Tauentzien im Jessener Schloß.

Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zu Sachsen wurde der Ort 1816 infolge des Wiener Kongresses preußisch.

Von 1947 bis 1952 gehörte der Ort zum Land Sachsen-Anhalt und nach der Beseitigung des Landes wurde Jessen Kreisstadt im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1990 gehört Jessen wieder zum neu gegründeten Land Sachsen-Anhalt. 1992 erfolgte die Eingemeindung der Stadtteile Grabo, Gorsdorf-Hemsendorf, Lindwerder, Großkorga, 1993 der Stadtteile Schweinitz, Gerbisbach, Klossa, Schöneicho, Steinsdorf, Dixförda. Mit der Kreisgebietsreform 1994 kam Jessen als kreisangehörige Stadt zum Landkreis Wittenberg unter Eingemeindung der Stadtteile Battin, Düßnitz und Kleindröben-Mauken. 1999 erfolgte die Eingemeindung der Stadtteile Arnsdorf, Leipa und Ruhlsdorf mit Rehain. Am 1. März 2004 wurden weitere zwölf Stadtteile, darunter Seyda, Holzdorf und Linda (Elster), eingemeindet.

Bekannte, in Jessen geborene Personen