Russisches Kaiserreich

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Wappen des Russischen Kaiserreiches ca. zwischen 1730 und 1760

Russisches Kaiserreich oder Kaiserreich Rußland (russ.: Российская Империя; transl.: Rossijskaja Imperija) war die im Jahre 1721 von Peter dem Großen eingeführte Bezeichnung für jenen Staat, der später, bis zur Proklamierung der bolschewistischen Russischen Sowjetrepublik im Jahr 1917, weite Teile des nördlichen Eurasiens umfaßte.

Erläuterung

„Allegorie von Rußland“ von Philipp Veit (1840)

Die Bezeichnungen Russisches Zarenreich und zaristisches Rußland sind zwar teilweise geläufig, aber historisch ungenügend, da Peter der Große den Zarentitel 1721 in Anlehnung an die römisch-deutschen Herrscher durch den des „Kaisers“ ersetzt hatte. Von einem Zar oder einem Zarenreich ab 1721 zu berichten, ist somit historisch falsch.

Vom Zaren zum Kaiser

Peter I. („Peter der Große“) nahm am 20. Oktober 1721 den Titel „Imperator und Selbstherrscher (Autokrat) aller Russen – Zar zu Moskau, Kiew, Wladimir, Nowgorod, Kasan und Astrachan“[1] oder „Kaiser aller Reußen“ an und machte einen Monat später am 21. November die Titulatur als „Kaiserliche Majestät“ (Imperatorskoje Welitschestwo) bekannt.[2]

Aber erst nach und nach wurde den russischen Herrschern auch im westeuropäischen System der Höfe und der Diplomatie die Ebenbürtigkeit mit dem Kaisertitel zuerkannt.

Den Titel Imperator trugen die russischen Herrscher bis zum Sturz Nikolaus’ II. im Jahr 1917. Der Titel „Zar“ blieb nur noch in nachgeordneter Position im vollständigen Titel erhalten.

Herrschaftsgebiet

Zu seinem Herrschaftsgebiet gehörten neben dem heutigen Rußland und den meisten Territorien der späteren UdSSR zeitweilig auch Finnland, der größere Teil Polens, der Nordosten der heutigen Türkei, Alaska sowie einige Gebiete in Kalifornien.

Ethnie

Etwa die Hälfte der Einwohner des Russischen Reiches waren Russen, seit jeher ist Rußland deshalb strenggenommen ein Vielvölkerstaat.

Siehe auch

Personen

Literatur

  • Andreas Kappeler: Russland als Vielvölkerreich. Entstehung – Geschichte – Zerfall. München (C.H. Beck) 2001, ISBN 3-406-47573-6

Fußnoten

  1. Rudolf Grulich: Kaiser Karl I. – Der letzte katholische Kaiser der Geschichte.
  2. Arthur Kleinschmidt: Drei Jahrhunderte russischer Geschichte. Überblick der russischen Geschichte seit der Thronbesteigung der Romanow bis heute (1598–1898). Elibron Classics, Nachdruck 2006, S. 37