Kampfgeschwader 54
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Das Kampfgeschwader 54 war ein Kampfgeschwader der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Es war ursprünglich mit Heinkel He 111 (P-2) und Junkers Ju 88 (verschiedene Ausführungen sowie Sonderausführungen), zuletzt für den Endkampf im Rahmen der Reichsluftverteidigung als Jagdgeschwader mit Messerschmitt Me 262 (A-1a, A-2a und B-1a) ausgestattet.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
- „Das Kampfgeschwader 54 entstand am 1. Mai 1939 durch die Umbenennung des Stabes sowie der I. Gruppe des Kampfgeschwaders 254. Das Geschwader befand sich in dieser Zeit in der Umrüstung auf die Heinkel He 111 P-2. Bei Ausbruch des Krieges gegen Polen verlegte der Stab nach Gütersloh und dann nach Münster-Handorf. Der Geschwaderstab unterstand der 3. Flieger-Division beim Luftflottenkommando 2 und führte neben der I. / KG 54 auch die II. / KG 28. Die I. Gruppe verlegte am 3. September nach Lippspringe. Während des Polenfeldzuges wurden nur die 2. / KG 54 und die 5. / KG 28 in Polen eingesetzt. Ab dem 11. Oktober 1939 unterstand der Stab dem IV. Fliegerkorps und widmete sich nach Beendigung des Polenfeldzuges wieder ganz der Ausbildung der Besatzungen. Im Dezember 1939 wurde die II. Gruppe des Kampfgeschwaders 28 (ehemals II. / Kampfgeschwaders 254) zur II. / Kampfgeschwaders 254. […] Anfang September 1944 endete der Einsatz an der Invasionsfront für das Geschwader. Die Gruppen gaben die verbliebenen Junkers Ju-88 an andere Verbände ab und verlegten nach Deutschland. Das Geschwader unterstand weiter dem IX. Fliegerkorps, doch jetzt unter dem Luftflottenkommando Reich. Das Geschwader begann in der Heimat die Umschulung auf das Jagdflugzeug Messerschmitt Me-262. Die überzähligen Besatzungsangehörigen (Bordfunker, Bordschützen, Beobachter) wurden an Erdkampfverbände abgegeben. Bis zur Ausrüstung mit Flugzeugen wurde das gesamte nicht benötigte Personal, vor allem von der III. Gruppe, zur Einweisung und als Arbeitskommando zur Luftfahrtindustrie kommandiert. Zum 1. Oktober 1944 wurde das Geschwader in Kampfgeschwader (Jagd) 54 umbenannt. Die I. Gruppe erhielt die ersten Me 262 zugewiesen. Am 20. Oktober 1944 wurde die in Gardelegen liegende IV. Gruppe aufgelöst. Die Flugzeugführer wurden auf die I. und III. Gruppe verteilt, das überzählige Personal zu den Erdkampfverbänden abgegeben. Der Stab und das Stamm-Personal bilden eine neue II. Gruppe, welche die Bezeichnung II. / Schnellst-Kampfgeschwader 54 erhielt. Für die Übergangszeit wurde diese Gruppe ebenfalls in den Industrieeinsatz geschickt. Im November wurden auch der III. Gruppe die ersten Me 262 zugewiesen. Im Dezember 1944 wurden dann durch die I. Gruppe die ersten Feindflüge absolviert. Zum Jahreswechsel 1944/45 lag das Kampfgeschwader (J) 54 mit Stab und I. Gruppe in Giebelstadt, die III. Gruppe in Neuburg an der Donau. Das Geschwader unterstand dem IX. Fliegerkorps (J) beim Luftflottenkommando Reich. Das Geschwader war mit der Messerschmitt Me 262 ausgerüstet bzw. rüstete auf diese um. Am 5. Januar 1945 wurde aus den Resten der IV. Gruppe die neue II. Gruppe in Gardelegen aufgestellt. Ab dem 26. Januar 1945 unterstand das Geschwader der 9. Flieger-Division. Während das Geschwader gegen die anfliegenden alliierten Bomberverbände eingesetzt wird, steigen die Verluste durch feindliches Abwehrfeuer, aber auch durch alliierte Luftangriffe auf die Flugplätze des Geschwaders und durch die mangelhafte Ersatzteillage. So wurden am 22. März die Plätze Giebekstadt und Kitzingen von starken Bomberverbänden angegriffen. Die Beschädigungen waren so schwer, dass die Gruppen anschließend nach Zerbst und Fürstenfeldbruck ausweichen mussten. Am 24. März wurde Neuburg schwer bombardiert. Am 14. April wich die I. Gruppe nach Prag-Rusin aus, doch auch dieser Platz wird verstärkt von alliierten Flugzeugen angegriffen. Am 18. April 1945 gab die III. Gruppe ihre Maschinen an den Jagdverband 44 ab. Eine weitere fliegerische Verwendung der Gruppe fand danach nicht mehr statt. Mit Befehl vom 11. April 1945 wurde auch die II. Gruppe aufgelöst. Es verblieb nur noch die I. Gruppe als fliegender Verband, dessen Bodenteile im Raum München eingesetzt waren. Bis Kriegsende wurde die I. Gruppe meist zu Schlachtfliegereinsätzen eingesetzt.“[1]
Personen
Geschwaderkommodore
Dienstgrad | Name | Zeit |
---|---|---|
Oberst | Walter Lackner | 1. Mai 1939 bis 22. Juni 1940 |
Oberstleutnant | Otto Höhne | 22. Juni 1940 bis 23. November 1941 |
Oberstleutnant | Walter Marienfeld | 23. November 1941 bis 1. April 1943 |
Oberstleutnant | Volprecht Riedesel Freiherr zu Eisenbach | 1. April 1943 bis 27. Februar 1945 |
Major | Hansgeorg Bätcher | 27. Februar 1945 bis Ende |