Linke, Richard
Richard Linke ( 3. April 1909 in Queissen, Kreis Steinau an der Oder; 31. Dezember 1995 in Siegburg) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant der Luftwaffe, Flugzeugführer in einem Kampfgeschwader, Fliegerhorst-Kommandant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Bei über 230 Feindflügen zerstörte Linke mit seiner Ju 88 u. a. mindestens 30 Feindpanzer und versenkte ein britisches Unterseeboot.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Linke diente seit April 1929 (Crew 29) bei der Reichsmarine (u. a. auf der „Karlsruhe“ und der „Deutschland“), der Kriegsmarine (zuletzt Oberleutnant zur See) und der Luftwaffe, u. a. nach seiner Ausbildung an der Flugzeugführerschule (FFS See) der Seefliegerverbände in Pütnitz bei der Küsten-Flieger-Gruppe 806. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Hauptmann befördert.
Zweiter Weltkrieg
Ende 1939 bzw. Anfang 1940 wurde Linke Staffelkapitän der 3./Kü.Fl.Gr. 806. Am 11. September 1940 wurde dem Geschwaderstab des KG 54 in der Endphase des Unternehmens „Adlerangriff“ als Ersatz für die fehlende III. Gruppe die Küsten-Flieger-Gruppe 806, nun als „Kampfgruppe 806“ unterstellt). Linke wurde am 1. März 1941 zum Kommandeur der Kampfgruppe 806 ernannt, kämpfte ab Dezember 1941 gemeinsam mit Stab KG 54 (Oberstleutnant Walter Marienfeld), I./KG 54 (Hauptmann Georg Graf von Platen) und Kampfgruppe 606 (Oberstleutnant Joachim Hahn) von Sizilien aus gegen Royal Navy und Royal Air Force, die von Malta aus operierten. Mit Wirkung vom 1. Januar 1942 wurde Linke zum Major befördert.
Am 1. September 1942 wurde er dann Kommandeur der III./KG 54, erhielt ab 17. September zwei Wochen Sonderurlaub, und wurde ab am 1. Oktober 1942 zum Kommandeur der Erprobungsstelle Travemünde ernannt, wo er bis November 1944 diente. Am 1. März 1944 wurde er mit Rangdienstalter vom 1. Mai 1944 zum Oberstleutnant befördert und war ab Ende Dezember 1944 bis 8. Mai 1945 Kommandant der Fliegerhorst-Kommandantur A 105/III. Die Fl.H.Kdtr. A(o) 105/III wurde am 1. April 1944 in Vaernes bei Trondheim aus der Fliegerhorst-Kommandantur A 205/III aufgestellt. Ihr unterstanden die Flugplatzkommandos in Hattfjeldal und Drontheim-See.
Wehrmachtbericht
- „In der See- und Luftschlacht im Mittelmeer zeichneten sich bei der Zerschlagung der britischen Geleitzüge ein Sturzkampfgeschwader unter Führung des Majors Sigel, die Jagdstaffel des Hauptmanns Belser sowie die Besatzungen von zwei Kampfflugzeugen mit den Kommandanten, Gruppenkommandeur Major Linke, und Oberstleutnant Schulte besonders aus.“ — Wehrmachtbericht vom 21. Juni 1942
Nachkriegszeit
Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft trat Linke 1956 der Marine der neu geründeten Bundeswehr als Fregattenkapitän bei, von Juli 1956 bis Januar 1957 und Kommandeur der Flottille der Marineflieger (MFlgFltl), zuletzt als Kapitän zur See.
Tod
Kapitän zur See a. D. Richard Linke verstarb 1995 in Siegburg.
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klase
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 10. März 1940
- 1. Klasse am 13. Juli 1940
- Frontflugspange für Kampf- und Sturzkampfflieger in Gold
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 17. bzw. 19. September 1941 als Hauptmann und Gruppenkommandeur der I./Kampfgeschwader 54
- Deutsches Kreuz in Gold am 9. Dezember 1942 als Major und Kommandeur der III. Gruppe/Kampfgeschwader 54
Verweise
- Major Linke, Richard, Das-Ritterkreuz.de
- Linke, Richard, ww2awards.com (englischsprachig)
- Geboren 1909
- Gestorben 1995
- Deutscher Kapitän zur See
- Militärperson (Reichsmarine)
- Militärperson (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Oberstleutnant (Luftwaffe der Wehrmacht)
- Träger der Frontflugspange in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Ritterkreuzträger der Bundeswehr
- Kriegsgefangener