Kantor, Mickey

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Michael „Mickey“ Kantor (Lebensrune.png 7. August 1939 in Nashville, Tennessee) ist ein jüdisch-amerikanischer Jurist und Politiker der Demokratischen Partei.

Werdegang

Nach dem Besuch der High School absolvierte er ein College-Studium an der Vanderbilt University, anschließend studierte Kantor an der juristischen Fakultät der Georgetown University in Washington D.C. Seinem Examen folgten vier Jahre als Offiziersanwärter in der VS-Marine. Nach Studium und Militärdienst als Anwalt tätig, wurde Kantor auch früh politisch aktiv. 1972 leitete er den Wahlkampf von Sargent Shriver, damals Vizepräsidentschaftskandidat des Demokraten George McGovern, den er bereits in den 1960er Jahren kennengelernt hatte. Zu jener Zeit hatte Shriver Präsident Johnsons Kampagne gegen die Armut organisiert, während Kantor dabei war, sich als Armenanwalt einen Namen zu machen, der für die Rechte von Wanderarbeitern eintrat. In der Carter-Administration saß Kantor zusammen mit Hillary Clinton, der späteren Präsidentengattin, im Vorstand der Legal Services Corporation, einer amerikanischen Regierungsbehörde, die insbesondere mittellosen Menschen Rechtsbeistand gewährt. Bei der Präsidentschaftswahl 1976 war Kantor zudem Leiter der gescheiterten Wahlkampagne des ehemaligen kalifornischen Gouverneurs Jerry Brown.

Dank seiner erfolgreichen Anwaltstätigkeit und seines politischen Renommees avancierte er zum Syndikus der von Los Angeles und der Hauptstadt Washington aus gleichermaßen operierenden Kanzlei „Phelps, Phillips & Kantor“, zu deren Mandanten Großkonzerne wie Philip Morris, Lockheed, General Electric, United Airlines und Martin Marietta zählten. 1988 leitete er eine mehrere Millionen Dollar teure Kampagne im Namen des Industriemagnaten Armand Hammer und dessen Firma Occidental Petroleum für ein Volksreferendum zu Ölbohrungen vor der kalifornischen Küste. Nach den weithin publizierten aggressiven Übergriffen der Polizei von Los Angeles 1991 gegen den Schwarzen Rodney King wurde Kantor Mitglied jener Bürgerkommission, die die Vorgehensweise der Polizei während und nach der Tat untersuchen sollte. Von Bürgermeister Tom Bradley ins Leben gerufen, nachdem der Freispruch der Beamten von den meisten ihnen zur Last gelegten Anklagepunkten im Frühjahr 1992 in Los Angeles zu schweren Ausschreitungen geführt hatte, empfahl die Kommission in ihrem Schlußbericht tiefgreifende Reformen im Polizeiapparat.

Einen wichtigen Grundstein für seine weitere politische Karriere legte Kantor mit der Übernahme der Wahlkampfleitung für Bill Clinton, der als Bewerber der Demokratischen Partei bei den Präsidentschaftswahlen 1992 antrat. Kantors Wahlkampfführung war es maßgeblich mitzuverdanken, daß Clinton nach einem dramatischen Einbruch in der Wählergunst – sein nicht geleisteter Wehrdienst und angebliche Affären hatten für erhebliche öffentliche Kritik gesorgt – doch noch die demokratischen Vorwahlen und schließlich die Präsidentschaftswahlen im November 1992 eindeutig für sich entscheiden konnte.

Als am 3. April 1996 der amerikanische Handelsminister Ron Brown bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe der kroatischen Hafenstadt Dubrovnik tödlich verunglückte, wurde Kantor von Präsident Clinton unmittelbar nach Abschluß der Trauerfeierlichkeiten zum Nachfolger berufen. Im Gegensatz zum Handelsbüro mit seinen 150 Mitarbeitern übernahm Kantor mit dem Handelsministerium eine Mammutbehörde mit mehr als 38.000 Angestellten. Neue Handelsbeauftragte wurde seine bisherige Stellvertreterin Charlene Barshefsky, doch bestanden unter politischen Beobachtern kaum Zweifel, daß Kantor auch im neuen Amt das Büro des Handelsbeauftragten „fernsteuern“ würde. Nur wenige Monate später, Ende Juli 1996, legte er Pläne zur Gründung einer speziellen Abteilung im Handelsministerium vor, welche die Verwirklichung internationaler Handelsverträge kontrollieren und dabei auch sicherstellen sollte, daß die VSA von solchen Verträgen auch tatsächlich profitieren. Die „Commerce Compliance Center“ (CCC) genannte Abteilung sollte bis 1997 über 25 Mitarbeiter verfügen und eng mit dem Handelsbeauftragten zusammenarbeiten.

Nach der geglückten Wiederwahl Bill Clintons bei den Präsidentenwahlen am 5. November 1996 gab Kantor sein Ausscheiden aus der Regierung bekannt. Als seinen Nachfolger nominierte der Präsident den Wirtschaftsanwalt William Daley, der ihm schon bei den NAFTA-Verhandlungen zur Seite gestanden hatte.

Familie

Kantors erste Frau starb 1978 bei einem Flugzeugabsturz, sein 17jähriger Sohn zehn Jahre später bei einem Autounfall. Mit seiner zweiten Frau, mit der er seit 1983 verheiratet ist, hat Kantor eine Tochter.