Keith, Jakob
James „Jakob“ Francis Edward Keith ( 11. Juni 1696 in Peterhead in Schottland; 14. Oktober 1758 in Hochkirch) war ein deutscher Generalfeldmarschall schottischer Abstammung und einer der wichtigsten Vertrauten Friedrichs des Großen während des Siebenjährigen Krieges. Der Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften war u. a. maßgeblich am Sieg bei der Schlacht bei Lobositz verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jakob Keith sollte Jurist werden und studierte die Rechte in Aberdeen, bis er 1715 in den Kriegsdienst eintrat. Er beteiligte sich an den Aufständen der Anhänger des Hauses Stuart gegen den neuen englischen König Georg I. aus dem Hause Hannover. Nach deren Scheitern ging er ins Exil nach Paris, bis er 1728 in russische Dienste trat.
Sein Aufstieg im Dienste des Russischen Kaiserreich wurde durch Intrigen bei Hof beendet, so daß er sich nach einem neuen Dienstherren umsah und schließlich Friedrich II. im Jahr 1747 bat, in preußische Dienste treten zu können. Der König ernannte ihn am 18. September 1747 zum Generalfeldmarschall der Preußischen Armee. 1749 wurde er Gouverneur von Berlin, im Oktober desselben Jahres verlieh ihm der König den Schwarzen Adlerorden. Keiths Bildung ließ ihn zu einem der bevorzugten Gesellschafter Friedrichs werden, der bald die Berufung von dessen älteren Bruder George Keith veranlaßte. Beide wurden Mitglieder der Akademie der Wissenschaften.
Neue Deutsche Biographie
- „Gemeinsam mit seinem älteren Bruder genoß K. eine gute Erziehung. Bis zu seinem Eintritt in den Kriegsdienst 1715 studierte er Jura in Aberdeen. Als Parteigänger der Stuarts wurden die Brüder in die Wirren, die 1714 nach dem Tode der Königin Anna ausbrachen, verwickelt und gingen ins Exil nach Paris. K. schloß sich von dort aus dem 2. gescheiterten Unternehmen des Prätendenten an und wurde abermals gezwungen, ins Ausland zu gehen. 1728-39 focht er in russischen Diensten erfolgreich gegen Polen und Türken. Nach einem Aufenthalt in Paris kehrte er 1741 nach Rußland zurück und vertrieb die Schweden von den Alandsinseln. Die Verhältnisse am russischen Hof veranlaßten ihn aber, 1747 in preußische Dienste zu treten. Friedrich II. ernannte ihn zum Feldmarschall und später zum Gouverneur von Berlin. Als Gesellschafter war er wie sein Bruder, den er nach Berlin geholt hatte, von Friedrich hochgeschätzt. Während des 7jährigen Krieges nahm er als Oberbefehlshaber in Böhmen an der Schlacht bei Lobositz, der Belagerung von Prag teil, leitete die Verteidigung von Leipzig, war an der Schlacht bei Roßbach beteiligt und belagerte erfolglos Olmütz. Beim Rückzug aus Böhmen, dessen Organisation er nicht zu verantworten hatte, gerieten die preußischen Truppen bei Hochkirch in eine ungünstige Stellung, auf die K. den König hingewiesen hatte. Er fiel bei einem Überfall auf das preußische Lager. Der kriegserfahrene K. war zwar kein Feldherr vom Range des Prinzen Heinrich, wurde aber den ihm übertragenen Aufgaben immer gerecht, sein Rückzug von Prag und wiederum der von Olmütz waren musterhaft. Ebenso wie sein Bruder war er hochgebildet und geistreich. Er war wohl der treueste und zuverlässigste Freund Friedrichs, der seinen Rat mehr als den anderer gesucht hat.“[1]
Tod
In den ersten Jahren des Siebenjährigen Krieg war Jakob Keith einer der verläßlichsten Befehlshaber Friedrichs. Beim Überfall der Österreicher auf das Lager von Hochkirch, auf dessen ungünstige Lage Keith den König noch hingewiesen hatte, fand er im Oktober 1758 den Tod. Auf dem Zietenplatz in Berlin befindet sich sein Denkmal.
Literatur
- Karl August Varnhagen von Ense: Leben des Feldmarschalls Jakob Keith (1844) (PDF-Datei)
- E. Heinrich: Jakob Keith. Ein Feldmarschall Friedrichs des Großen, mit 4 Abbildungen, Geibel-Verlag 1895
- Erich Heinrich Hassenstein: General-Feldmarschall Jakob Keith, Mittler-Verlag 1936