Kieling, Franz Wilhelm
Julius Franz Wilhelm Kieling[1] ( 14. März 1902 in Leipzig;
2. Mai 1953 in Bad Oldesloe) war ein deutscher Verwaltungsjurist, Rechtsanwalt, Bürgermeister und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz Wilhelm Kieling wurde am 14. März 1902 in Leipzig als Sohn des Kaufmanns und Diplom-Optikers Otto Kieling und dessen Gattin Lina, geb. Kießling (Tochter des Philosophen und Freimaurers Dr. phil. Franz Kießling), geboren. 1908/09 besuchte er die erste höhere Bürgerschule in Leipzig, von 1909 bis 1911 die Vorschule und ab 1911 das Ernst-Realgymnasium in Altenburg. Dort bestand er Ostern 1920 unter Befreiung von der mündlichen Prüfung das Abiturientenexamen.
Ausbildung
Kieling ging nach Jena und studierte zunächst ein Semester Medizin und ließ sich danach zur juristischen und staatswissenschaftlichen Fakultät umschreiben. Je ein Semester verbrachte er in Leipzig und Würzburg und widmete sich dort hauptsächlich volkswirtschaftlichen Studien. Er kehrte nach Jena zurück und bestand dort am 16. Februar 1924 die Referendarprüfung. Am 20. Dezember 1924 promovierte Kieling in Jena mit dem Prädikat cum laude zum Dr. jur. Das Thema seiner Arbeit lautete: „Die strafrechtliche Behandlung von Kindern nach dem Jugendgerichtsgesetz“.
Während seiner Vorbereitungszeit war Franz Wilhelm Kieling am Amtsgericht in Jena, am Landgericht und bei der Staatsanwaltschaft in Altenburg, bei den Rechtsanwälten Dr. Kuhfuß und Beltziech in Altenburg, dem Oberlandesgericht in Jena und dem Thüringischen Kreisamt in Stadt-Roda tätig.
Am 22. Dezember 1927 bestand Kieling vor dem Prüfungsamt 2 des gemeinschaftlichen Oberlandesgerichts in Jena die 2. juristische Staatsprüfung mit dem Prädikat „vollbefriedigend“.
Berufliche Laufbahn
Vom 1. bis 27. März 1928 war Kieling bei Rechtsanwalt und Notar Dr. Tegletmeyer in Weimar angestellt. Nach der bestandenen Assessorprüfung wurde er im selben Jahr Stadtsyndikus in Gera. Er war dort auch Lehrer an der Ostthüringer Verwaltungsschule. Am 28. September 1931 wurde er in die Stadtverordnetensitzung mit großer Mehrheit auf zwölf Jahre zum Bürgermeister von Bad Oldesloe gewählt. Am 10. Dezember 1943 beriefen ihn die Stadtverordneten zum Bürgermeister auf Lebenszeit.
Familie
Franz Wilhelm Kieling war seit dem 11. August 1928 mit Marianne, geb. Sanders, verheiratet. Das Paar hatte zwei gemeinsame Kinder.
Schriftsteller
Kieling war auch als Schriftsteller tätig. Er veröffentlichte drei Kriminalromane sowie ein Theaterstück, das 1960 in Bad Oldesloe uraufgeführt wurde.[2]
Galerie
Werke
- Kriminalromane
- Untersuchungsrichter König, Auffenberg Verlagsgesellschaft, Berlin 1936
- Rätsel um Dr. Falk, Verlag Herbert Bauer, Tübingen-Lustnau 1949
- Die Frau auf der Kugel, Fritz Mardicke Verlag, 1958 (Erdball-Romane Bd. 502)
- Theaterstück
- Es geschah zum Fünf-Uhr-Tee, Uraufführung 1960[2]