Kolbenheyer, Erwin Guido

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Dr. phil. Dr. med. h. c. E. G. Kolbenheyer

Erwin Guido Kolbenheyer (Lebensrune.png 30. Dezember 1878 in Ofen-Pest, Donaumonarchie; Todesrune.png 12. April 1962 in München) war ein deutscher Romanautor, Dramatiker und Lyriker aus Österreich.

Leben

Kolbenheyer, Erwin Guido.jpg

Der Sohn des Architekten Franz Kolbenheyer und der Malerin Marianne Eitner besuchte das Gymnasium in Eger, wo er das Matura ablegte. Nach einem Philosophie-, Psychologie- und Zoologiestudium in Wien wurde er 1905 zum Dr. phil. promoviert. 1919 übersiedelte Kolbenheyer nach Tübingen, wo er bis 1932 als freier Schriftsteller lebte. In den Jahren 1917 bis 1926 schuf er sein Hauptwerk, die Romantrilogie „Paracelsus“. Seit 1926 war er Mitglied der Preußischen Dichterakademie.

Kolbenheyer vertrat in seinen Werken eine Philosophie des Biologismus, indem er ausführte, daß es fundamentale biologische Unterschiede zwischen den Völkern gibt, und führte spezifische Eigenarten z. B. der deutschen Dichtkunst auf biologische Grundlagen des deutschen Volkstums zurück. Er begründete eine Schule von Anhängern nach dem Vorbild der mittelalterlichen Bauhütten.

In der Zeit von 1933 bis 1944 unterstützte er den Nationalsozialismus in zahlreichen Reden und Schriften und trat 1940 in die NSDAP ein. Kolbenheyer wurde vielfach ausgezeichnet und auf die Sonderliste der wichtigsten Künstler gesetzt.

Nach dem Ende des von England 1939 entfesselten europäischen Krieges, den die in den USA tonangebenden Kreise durch Kriegseintritt des Landes zum Weltkrieg machten, erließ Siegerwillkür gegen Kolbenheyer ein fünfjähriges Schreibverbot. Er lebte in Schlederloh und zuletzt in Gartenberg (Stadtteil von Geretsried) bei Wolfratshausen. Er war Mitglied der Gesellschaft für Freie Publizistik.

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden mehrere Schriften von Kolbenheyer auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt,[1][2] in der DDR folgte noch „Das Kolbenheyer-Buch“ (1937).[3]

Zitate

  • „Es ist der Sinn des Lebens, daß wir auf dem von unseren Vätern übernommenen Erbgute – getreu diesen Erbkräften und ihnen wesensverbunden – weiterbauen. Darum Ehrfurcht vor den Leistungen der Väter.“

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Deutsches Bekenntnis. Unser Leben. Dichtungen für Sprech-Chöre. Erstausgabe mit Notiz des Autors zur Erstaufführung im März 1932.jpg
  • Giordano Bruno, Drama, 1903 (PDF-Datei)
  • Amor Dei, Spinoza-Roman, 1908, verschiedene Formate zur Auswahl und zum Lesen
  • Meister Joachim Pausewang, Roman um Jakob Böhme, 1910 (siehe auch Adam von Dobschütz) (PDF-Datei)
  • Montsalvasch, Roman, 1912 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Ahalibama, Erzählungen, 1913
  • Der Dornbusch brennt, Gedichte, 1922
  • Paracelsus, ISBN 3-469001-08-1:
  • Drei Legenden, 1923
  • Die Bauhütte, 1926 (überarbeitet 1939 und unter dem Titel Die Philosophie der Bauhütte 1952)
  • Das Lächeln der Penaten, Roman, 1927
  • Die Brücke, Schauspiel, 1929
  • Karlsbader Novelle, 1929
  • Jagt ihn – ein Mensch!, Schauspiel, 1931
  • Das Gesetz in dir, Schauspiel, 1931
  • Reps, die Persönlichkeit, Roman, 1932
  • Die Begegnung auf dem Riesengebirge, Novelle, 1932
  • Deutsches Bekenntnis – Unser Leben. Dichtungen für Sprech-Chöre, Albert Langen – Georg Müller Verlag, München 1933
  • Der Lebensstand des geistig Schaffenden, 1934 (PDF-Datei)
  • Klaas Y, der große Neutrale, Erzählungen, 1936
  • Das gottgelobte Herz, Roman, 1938
  • Widmungen, Gedichte, 1938
  • Vox humana, Gedichte, 1940
  • Zwei Reden: Das Geistesleben in seiner volksbiologischen Bedeutung. Jugend und Dichtung, 1942
  • Menschen und Götter, Dramen-Tetralogie, 1944
  • Sebastian Karst über sein Leben und seine Zeit, 3 Bde., 1957/58
  • Mensch auf der Schwelle, 1956

Fußnoten