Krimkrieg

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Die Belagerung von Sewastopol (Sebastopol)

Der Krimkrieg fand von 1853 bis 1856 zwischen dem Russischen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich statt. Frankreich, Großbritannien, Piemont-Sardinien (Italien), Kaisertum Österreich und Preußen wurden im Laufe des Krieges teils mehr oder weniger involviert. Der Krimkrieg war der erste gesamteuropäische Krieg und somit unmittelbarer Vorläufer des Ersten Weltkrieges. Er war der erste technisierte und mechanisierte Krieg der Moderne. Auslöser war der Kampf um die zukünftige politische und wirtschaftliche Vormachtstellung. Da er sich hauptsächlich auf der Halbinsel Krim abspielte, erhielt er diesen Namen.

Anlaß

Den Anlaß zum Krieg gab das sogenannte „Mönchsgezänk“ orthodoxer und katholischer Mönche um die Rechte an den heiligen Stätten. Frankreich unterstützte die Katholiken, Rußland die Orthodoxen. Rußland forderte von der Türkei eine Protektoratsstellung in Palästina, um die orthodoxen Glaubensbrüder zu schützen. Zar Nikolaus I. reagierte auf eine Initiative des französischen Gesandten in Konstantinopel, der auf Anweisung von Louis Napoleon, mit stärkerem Nachdruck die Interessen der katholischen Gemeinden in Palästina vertreten sollte. Es herrschte ein ständiger Streit zwischen den katholischen und orthodoxen Gemeinden in Palästina über die Kontrolle der christlichen Stätten. Hintergründig ging es jedoch um einen Ausbau der russischen Vormachtstellung auf den Dardanellen und dem Balkan. Rußland wollte die Donaufürstentümer Moldau und Walachai, Serbien und Bulgarien als selbständige Staaten unter russischen Schutz stellen. Um dies auch ideologisch zu untermauern, wurde die sogenannte Slawentheorie etabliert, indem ein angebliches Volk von „Slawen“ erfunden wurde, die alle angeblich des russischen Schutzes bedurften.

Verlauf

Einnahme von Sebastopol

Am 2. Juni 1853 wurde eine anglo-französische Flotte in das Mittelmeer entsandt. Am 3. Juli 1853 besetzten 80.000 Soldaten der Kaiserlich-Russischen Armee die Fürstentümer Moldau und Walachai. Am 16. Oktober 1853 dann erklärte die Türkei Rußland den Krieg. Die Engländer und Franzosen verlegten ihre Flotten daraufhin in das Schwarze Meer. Da sich das osmanische Reich durch die englische und französische Flotte sicher wähnte, überquerten zwei Wochen nach der Kriegserklärung erste türkische Truppen die Donau. In der Seeschlacht von Sinope wurde die türkische Flotte am 30. November vernichtet. Nach einem anglo-französischen Ultimatum an Rußland vom 27. Februar erklärten England und Frankreich am 28. März 1854 dem Kaisertum Rußland ebenfalls den Krieg. Im April entschlossen sich Österreich und Preußen zu einer Neutralitätsallianz. Das Kaisertum Österreich erzwang jedoch den Abzug der Kaiserlich Russischen Armee aus den Donaufürstentümern.

349 Tage hatten die verbündeten Truppen der Franzosen, Engländer und Türken Sewastopol belagert. Seit dem Frühjahr 1855 wurden sie durch ein 15.000 Mann starkes Korps des Königreichs Piemont-Sardinien verstärkt, bevor sie am 9. September 1855 den für Rußland wichtigsten Flottenstützpunkt am Schwarzen Meer einnehmen konnten. Nach der Vernichtung der russischen Flotte und der Einnahme Sewastopols durch Engländer und Franzosen endete der Krieg im Januar 1856 mit der Aufgabe Rußlands im Frieden von Paris, um eine weitere Ausweitung des Krieges zu verhindern.

Resultate

Ein Resultat des Krimkriegs war eine nachhaltige Schwächung der Heiligen Allianz zwischen Österreich, Rußland und Preußen. Der Krieg war der erste Stellungskrieg der Geschichte und leitete den russisch-österreichischen Gegensatz auf dem Balkan ein, der später zum Ersten Weltkrieg führte. Im Verlauf wurde die Verwundeten-Betreuung stark verbessert. Florence Nightingale wirkte während des Krimkrieges und reformierte nach ihrer Rückkehr das militärische Sanitätswesen, die Armenfürsorge und die Schwesternausbildung. Im Krimkrieg wurde erstmals so etwas wie eine direkte Kriegsberichterstattung realisiert, die Leser weltweit relativ zeitnah mit Neuigkeiten und Propaganda versorgte. Im Laufe des Krieges wurde der „Krimstecher“ entwickelt, ein doppeltes Fernrohr, das später auch unter dem Namen „Feldstecher“ bekannt wurde.

Literatur

Verweise