Rupprecht von Bayern

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Seine Königliche Hoheit Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand Kronprinz von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Pfalzgraf bei Rhein.

Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand von Bayern (Lebensrune.png 18. Mai 1869 in München; Todesrune.png 2. August 1955 in Schloß Leutstetten bei Starnberg) war der letzte Kronprinz des Königreichs Bayern, deutscher Heerführer im Ersten Weltkrieg, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe „Kronprinz Rupprecht“ und seit dem 1. August 1916 Generalfeldmarschall der Bayerischen Armee sowie der Preußischen Armee.

Werdegang

König Ludwig III. und sein Sohn Kronprinz Rupprecht von Bayern
Generaloberst Rupprecht von Bayern als Oberbefehlshaber der 6. Armee
Kronprinz Ruprecht von Bayern mit seiner zweiten Ehefrau und Sohn Albrecht Luitpold Ferdinand Michael Herzog von Bayern

Heerführer im Ersten Weltkrieg

Am 1. August 1916 wurde Rupprecht zum bayerischen und preußischen Generalfeldmarschall ernannt. Am 28. August 1916 übernahm er das Kommando der neugeschaffenen Heeresgruppe „Kronprinz Rupprecht“, womit ihm die einheitliche Führung der Fronten in der Picardie, im Artois, in Flandern bis zum Kanal unterstand. Ihm oblag damit im Jahr 1917 die Abwehr starker englischer Angriffe bei Arras und in der Großen Flandernschlacht. Im März und April 1918 beteiligte er sich an der Frühjahrsoffensive und mußte nach der Schlacht von Amiens bis zum Kriegsende den schrittweisen Rückzug über die Schelde auf die Gent-Antwerpen-Stellung antreten. Er war der Sieger der Schlacht bei Metz.

Nach 1918

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands durch den Dolchstoß und die nachfolgende Novemberrevolte verlor er seine Nachfolge als König von Bayern, ließ sich jedoch bis zu seinem Tode als solcher bezeichnen.

Kronprinz Rupprecht von Bayern galt im Jahr 1923 als das Oberhaupt jener Kräfte, die die Monarchie der Wittelsbacher wieder einführen wollten und die Bayern entweder von Preußen abtrennen wollten oder aber die sogar die Wittelsbacher, nach einem Marsch auf Berlin, das von Erfüllungspolitikern regiert wurde, auf den deutschen Kaiserthron setzen wollten. Damit ein solcher Marsch auf Berlin erfolgreich wäre, der sozusagen eine Wiederholung des Kapp-Aufstandes von 1921 bedeutet hätte, schien die damalige bayerische Staatsregierung unter Gustav von Kahr auch gesonnen gewesen zu sein, die bayerische Reichswehr unter General Otto von Lossow und die bayerische Polizei unter Hans von Seißer gegen Berlin einzusetzen. Wie sich das auch monarchische Kräfte damals vorstellen konnten, ist dann auf der Proklamation des 9. November 1923 deutlich genug zum Ausdruck gebracht worden. Erst in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1923 wandelten sich diese Putschisten in der bayerischen Staatsregierung zu jenen nichtputschenden, vorgeblich ganz passiven Kräften, als die sie heute vor der Geschichte zu stehen scheinen, die sie aber keineswegs bis zu diesem 9. November 1923 gewesen sind.[1]

Der gescheiterte Marsch auf die Feldherrnhalle von Erich Ludendorff und Adolf Hitler zeigte anschließend die Gruppe um Ludendorff als den eigentlichen völkischen politischen Widerpart zu der monarchischen Gruppe um den Kronprinzen Rupprecht. Und auch Ludendorff selbst, wie auch später Hermann Göring vor dem Nürnberger Tribunal 1946, stellten die damalige Situation ebenfalls so dar.

In den Jahren 1932-33 versuchte er nochmals einen monarchistischen Putsch zu organisieren, diesmal gegen den vorauszusehenden Wahlsieg der NSDAP gerichtet, der jedoch wegen fehlender Unterstützung erfolglos blieb. Dennoch meldete er beim Reichspräsidenten Paul von Hindenburg seine Vorstellung von dessen rechtmäßiger Nachfolge an. Da ihm der Wahlsieg der NSDAP auf Grund seiner eigenen Pläne nicht paßte, arbeitete er gemeinsam mit dem Oberstleutnant im Generalstab a. D. und außerordentlichem Staatsminister Franz Sperr zwischen 1933 und 1939 aktiv gegen die deutsche Regierung.

Als sein hochverräterisches Treiben bekanntzuwerden drohte, ging er im Jahre 1939 nach Italien. Von dort aus paktierte er mit den Kriegsgegnern Deutschlands in der naiven Annahme, diese würden ihm nach der Zerstörung Deutschlands sein Königreich wiederherstellen. Das Attentat vom 20. Juli 1944 auf das deutsche Staatsoberhaupt begrüßte er demzufolge freudig.

Da ihm sein eigener Status wichtiger war als der Zusammenhalt des Reiches, war er ein eifriger Unterstützer einer Bayernpartei und der damit verbundenen separatistischen Bestrebungen mit dem Ziel einer Abspaltung Bayerns vom Deutschen Reich und nach 1945 auch von der damaligen West-BRD.

Tod

Als letzter Wittelsbacher wurde der Kronprinz am 6. August 1955 im Rahmen eines Staatsbegräbnisses in München in der Theatinerkirche beigesetzt. Es war ein Begräbnis mit königlichen Ehren, angeführt von seinem Hofmarschall Major a. D. Friedrich Karl Konstantin Freiherr Kreß von Kressenstein. Rupprecht war der letzte lebende deutsche Generalfeldmarschall des Ersten Weltkriegs.

Familie

Nachkommen

Kronprinz Rupprecht heiratete am 10. Juli 1900 in München die Herzogin Marie Gabriele in Bayern (1878–1912), Tochter des Herzogs Carl Theodor und seiner zweiten Gattin Marie José von Portugal. Aus der Ehe sind fünf Kinder entsprossen:

  • Luitpold (8. Mai 1901 – 27. August 1914; gestorben an Polio)
  • Irmingard (1902–1903)
  • Totgeborene Tochter (Lebensrune.png/Todesrune.png 1903)
  • Albrecht (1905–1996)
  1. ⚭ 1930 Gräfin Maria (Marita) Draskovich von Trakostjan (1904–1969)
  2. ⚭ 1971 Gräfin Marie Jenke Eugenie Keglevich von Buzin (1921–1983)
  • Rudolf (1909–1912)
Rupprecht von Bayern - In Treue fest.jpg

In zweiter Ehe war Rupprecht ab dem 7. April 1921 (Eheschließung auf Schloß Hohenburg bei Lenggries/Oberbayern) mit Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau (1899–1954), Tochter des Großherzogs Wilhelm von Luxemburg und seiner Gattin, Infantin Maria Anna von Portugal aus dem Hause Braganza, verheiratet. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor:

  • Heinrich Franz Wilhelm (1922–1958) ⚭ 1951 Anne Marie de Lustrac (1927–1999)
    • erstarb in Argentinien und wurde in der „Schmerzhaften Kapelle“ der Klosterkirche Andechs beigesetzt.
  • Irmingard Marie Josepha (1923–2010) ⚭ 1950 Ludwig Karl Maria von Bayern (1913–2008)
  • Editha Marie Gabrielle (1924–2013)
  1. ⚭ 1946 Tito Tommaso Brunetti (1905–1954)
  2. ⚭ 1959 Prof. Dr. Gustav Schimert (1910–1990)
  • Hilda Hildegard Marie (1926–2002) ⚭ 1949 Juan Bradstock Edgart Lockett de Loayza (1912–1987)
  • Gabrielle Adelgunde Marie (1927–2019) ⚭ 1953 Carl von Croÿ (1914–2011)
  • Sophie Marie Therese (* 1935) ⚭ 1955 Jean Engelbert von Arenberg (1921–2011)

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Reise-Erinnerungen aus Ostasien
  • In Treue fest – Mein Kriegstagebuch, 3 Bände

Literatur

  • Hans Weberstedt: „Kronprinz Rupprecht von Bayern gegen Ludendorff mit erstmaliger Veröffentlichung der Verhandlungsschriften“, Berlin, Verlag für völkische Aufklärung 1925
  • Dieter J. Weiss: „Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869-1955) Eine politische Biografie“, 2007, ISBN 978-3-7917-2047-0

Fußnoten

  1. vgl. Studiengruppe Naturalismus: Ein Beitrag zum Verständnis des 9. Novembers 1923 und seiner Nachwirkungen (Achtung: Verweist auf die linksextreme Wikipedia!)