Lübz

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Lübz

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mecklenburg
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Provinz: Mecklenburg
Einwohner (2009): 6.275
Bevölkerungsdichte: 127 Ew. p. km²
Fläche: 49,12 km²
Höhe: 50 m ü. NN
Postleitzahl: 19386
Telefon-Vorwahl: 038731
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Koordinaten: 53° 28′ N, 12° 2′ O
Lübz befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern

Lübz ist eine deutsche Kleinstadt im Kreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg.

Geographie

Lage

Lübz liegt in den Niederungen beidseits der Müritz-Elde-Wasserstraße. Die Gemeinde liegt etwa 15 Kilometer östlich von Parchim und zirka 15 Kilometer westlich von Plau am See.

Gliederung

Zu Lübz gehören folgende Ortsteile:[1]

  • Riederfelde
  • Ruthen
  • Wessentin

Geschichte

Im Jahr 1224 wurde Lübz erstmals urkundlich erwähnt. Damals hieß der Ort Lubicz. Der Name veränderte sich in Louize (1274), Lubicz (1317), Lubitze (1328) und Lubisse (1377), danach verkürzt Lubcze (1322) und Luptz (1342) und im 16. Jahrhundert dann Lübz.

Der brandenburgische Markgraf Otto IV. ließ dann die Eldenburg bauen. Seit 1328 gehört Lübz zu Mecklenburg, dies wird 1348 vom Kaiser Karl IV. bestätigt. 1352 wird der Ort bei der Landesteilung Mecklenburg-Stargard zugeschlagen. Bereits 1471 stirbt die Linie aus und die Stadt kommt zum Herzogtum Mecklenburg. Nach 1456 erhält Lübz das Stadtrecht.

Die Eldenburg wurde im 16. Jahrhundert zum Schloß umgebaut und bis 1634 als ein Witwensitz der herzoglichen Familie genutzt. Hier lebte u. a. die legendäre Herzogin Sophie († 1634), die mit den Bürgern tapfer gegen Wallenstein Widerstand geleistet hatte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Lübz 1637 von kaiserlichen Truppen geplündert. Lübz wurde immer wieder von Bränden heimgesucht.

Das leerstehende und verfallene Schloß wurde bis auf den Amtsturm ab 1691 abgerissen. Seit dem 17. Oktober 1976 beherbergt der letzte Turm der einstigen Eldenburg das Stadtmuseum. Auf den Gewölben des alten Schlosses wurde ab 1759 ein herzogliches Amtshaus errichtet. 1774 erfolgte der Bau einer Brücke und einer Schleuse. 1836 wurde die Elde zum Schiffahrtsweg aufgebaut und 1846 entstand die Fangschleuse. 1877 wurde die Brauerei gegründet. Einen Bahnanschluß erhielt die Stadt 1885. Aus der Landstadt wurde eine kleine Industriestadt.

Das einstige Großherzogliche Amt (ab 1815), seit 1919 Amt Lübz-Marnitz, wurde 1925 aufgelöst und in das Gebiet des Amtes Parchim einbezogen. 1934 wurde der Hafen gebaut.

Am 2. Mai 1945 marschierte die VS-amerikanische und am 3. Mai die Rote Armee in Lübz ein. Das Gebäude der früheren Kreissparkasse (früher Rathaus, heute Kaufhalle) war Sitz der sowjetischen Kommandantur. Bürgermeister war 1945 Paul Koch, ihm folgte bis 1950 Paul Graepp.

Ende 1945 erfolgte bereits die erste Bodenreform. 23 Neubauern wurden auf der Gemarkung des Bauhofes angesiedelt. 1952 wurde dann die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet. Von 1952 bis 1990 war Lübz Kreisstadt im Bezirk Schwerin. Der Ort hatte 5800 Einwohner.

1960 wurde ein Milchzuckerwerk (Molkerei, Käserei), 1964 das Gemüsekombinat, 1968 der VEB Getreidewirtschaft errichtet, 1972 das Agrochemische Zentrum (ACZ) und 1984 die Mineralwollewerke (nach 1990 zu ISOVER gehörend) gegründet. In den 1960er bis 1980er Jahren wurde ein Neubaugebiet mit 885 Wohnungen in Plattenbauweise errichtet.

Innenstadt und Amtshaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 saniert (Brücken, Freiraum Burghügel, Markt).

Bekannte, in Lübz geborene Personen

Literatur

  • Keuthe, Burghard: Sehenswürdigkeiten der Region Parchim-Lübz in Mecklenburg - Kirchen, Schlösser, Burgen, Gutshäuser, Bauernhäuser, Wehrtürme. 1994.
  • Schubert, Franz: Kopulationsregister aus Mecklenburgischen Kirchenbüchern - von 1751 bis 1800 : Teil J: Raum Lübz - Parchim, Neustadt - Dömitz (Quellen und Schriften zur Bevölkerungsgeschichte Norddeutschlands). Lieferungen 1-5. 1994/95.

Fußnoten

  1. § 2 der Hauptsatzung der Stadt (PDF; 46 kB)