Lützows wilde Jagd
In dem Lied Lützows wilde Jagd mit dem am 24. April 1813 von Theodor Körner verfaßten Text und der 1814 entstandenen Musik von Carl Maria von Weber wurden die Heldentaten des „Lützower Freikorps“ während der deutschen Befreiungskriege besungen. Der Titel ist dabei an die Oskorei, Wotans wilde Jagd in der germanischen Mythologie, angelehnt. Der Titel des Liedes wird in manchen Büchern auch mit „Was glänzt dort vorm Walde ...“ oder „Was glänzt dort im Walde ...“ wiedergegeben.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Dieses Lied war bis zu ihrem Ende Bestandteil des Großen Zapfenstreiches der NVA und wurde in der Neuzeit von der Musikgruppe Trotz der Lüge vertont.[1] Eine weitere Version erschien 2011 auf dem Album „L-Kaida“ der Musikgruppe Die Lunikoff Verschwörung.
Text
- Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
- Hör’s näher und näher brausen.
- Es zieht sich herunter in düsteren Reihn
- und gellende Hörner schallen darein
- erfüllen die Seele mit Grausen
- Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
- Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd
- Was zieht dort rasch durch den finstern Wald
- und streift von Bergen zu Bergen?
- Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,
- das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt
- es fallen die fränkischen Schergen
- Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt
- Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd
- Wo die Reben dort glühen dort braust der Rhein,
- der Wütrich geborgen sich meinte
- Da naht es schnell mit Gewitterschein
- und wirft sich mit rüstigen Armen hinein
- und springt an das Ufer der Feinde.
- Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
- Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!
- Was braust dort im Tale die laute Schlacht
- was schlagen die Schwerter zusammen?
- Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht
- und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
- und lodert in blutigen Flammen.
- Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
- Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!
- Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht
- unter winselnde Feinde Gebettet?
- Es zucket der Tod auf dem Angesicht
- doch die wackern Herzen erzittern nicht
- das Vaterland ist ja gerettet!
- Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:
- Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
- Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
- auf Henkersblut und Tyrannen!
- Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!
- Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt
- wenn wir's auch nur sterbend gewannen.
- Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:
- Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
Publikationen
Das Lied erschien in gedruckter Form u. a. in:
- Feuerwerker-Liederbuch (1883)
- Deutsches Armee Liederbuch
- Neues Liederbuch für Artilleristen (1893)
- Es braust ein Ruf
- Frisch gesungen (1912)
- Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)
- Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914)
- Weltkriegs-Liedersammlung (1926)
- Lieb Vaterland (ca. 1935)