Lewinski, Eberhard von

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Eberhard Julius Rudolf Paul von Lewinski (Lebensrune.png 18. September 1876 in Altona; Todesrune.png gefallen 30. September 1917 am Nyengedi im Bezirk Lindi, Deutsch-Ostafrika) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, Plantagenbesitzer und Schutztruppenkämpfer.

Werdegang

Eberhard trat aus dem Kadettenkorps kommend der Preußischen Armee bei, diente im Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7, wurde am 18. August 1885 zum Sekondeleutnant und am 15. Juni 1906 zum Oberleutnant befördert. Anschließend nahm er seinen Abschied und wurde zur Reserve überwiesen. Nun trieb ihn die Abenteuerlust nach Deutsch-Ostafrika, wo er in West-Usambara unweit von Wilhelmstal auf der Kaffee-Plantage Sakkarani von Thomas „Tom“ Paul Ansorge von Prince (1866–1914) und seiner Frau Magdalene, geborene von Massow (1870–1936) als Plantagenleiter arbeitete.

Im Juli/August 1907 kehrte er nach Deutschland zurück, um seine Verlobte Ella Pauline Karoline Henriette von Goldbeck zu heiraten zurück Am 25. Oktober 1907 kehrte er mit seiner Braut zurück. 1911 begann er mit seiner eigenen Gerber-Akazien-Pflanzung (Plantage „Herkulu“) in Wilhelmshöhe / Wilhelmstal (Westusambara). Am 14. Mai 1912 reiste das Ehepaar mit dem Reichspostdampfer „Prinzregent“ nach Deutschland, seine schwangere Frau sollte ihr Kind in der Heimat bekommen, am 31. Oktober 1912 traf die kleine Familie mit demselben Reichspostdampfer in Tanga ein. Am 11. März 1913 wurde er Gründungsmitglied der Usambara Schützen.

Der Erste Weltkrieg breitete sich in Deutsch-Ostafrika aus, und auch Eberhard von Lewinski mußte zur Waffe greifen. 1915 diente er in der 10. Feldkompanie der Abteilung Hauptmann Vorberg. Am 7. Juli 1915 nahm er am Gefecht beim Mbuyuni-Hügel (16 km östlich von Taveta) teil. Der britische Brigade-General Malleson griff mit 1.223 britische Soldaten (211 Verluste) 714 deutsche Soldaten (35 Verluste) an. Trotz überlegener Artillerie wurden die Briten geschlagen und mußten flüchten.

„Im Gebiet der Nordostgrenze sehen wir in den Monaten Mai bis Juli 1915 einzelne Abteilungen der Schutztruppe eine rege und erfolgreiche Tätigkeit auf englischem Gebiet entfalten. Diese richtete sich in der Hauptsache gegen die Ugandabahn, sowie gegen die von dieser bei Kiu abzweigenden Magadibahn und die in letzter Zeit aus rein strategischen Gründen in Bau genommene Bahn Voi–Makatau (Taveta). Das Bestreben der Engländer, den Bau dieser nach dem Kilimandscharo führenden Bahn möglichst zu fördern und die dagegen deutscherseits unternommenen Maßnahmen führten zu einer Reihe von Zusammenstößen, von denen ein größerer am 14. Juli mit einer gründlichen Niederlage der Engländer im Kilimandscharogebiet endete. Im einzelnen ist darüber folgendes bekannt geworden: Am 27. Juni gelang es der Abteilung des Oberleutnants Gutknecht, die Bahn zwischen Bura und Makatau zu sprengen. Um diesen Störungen ihres Bahnbaues wirksam zu begegnen, unternahmen die Engländer Mitte Juli mit stärkeren Kräften einen Vorstoß in Richtung Taveta, der jedoch mit einem vollen Mißerfolg für sie endete. Die amtliche deutsche Meldung hierüber lautet: ‚Am 14. Juli bedeutenderes Gefecht östlich Taveta. Abteilungen Hauptmann Vorberg, Oberleutnant d. L. Merensky und Oberleutnant d. R. Steinhäuser von 1600 Mann mit Batterie angegriffen. Feind gründlich geschlagen. Bisher sechs Europäer, darunter ein Major und ein Hauptmann, sowie 38 Farbige beerdigt. Ein Hauptmann schwer verwundet gefangen. Ein Maschinengewehr, Waffen und Signalgerät erbeutet. Bei uns fünf Askari gefallen. Leutnant Dietrich und elf Askari schwer verwundet.‘ Am gleichen Tage gelang es der Abteilung des Leutnants d. R. Schnecko, die Bahn bei Mwatete zwischen Voi und Bura, also im Rücken der vorgestoßenen Engländer, zu sprengen. Ebenso erfolgten weitere Sprengungen am 19. und 23. Juli. Schon in der letzten Mitteilung konnte über erfolgreiche Vorstöße gegen die Ugandabahn Ende Mai 1915 berichtet werden. Daß diese Vorstöße auch in der darauf folgenden und auch noch in neuerer Zeit mit gutem Erfolg fortgesetzt wurden, beweisen nicht nur amtliche Meldungen, sondern auch solche von feindlicher Seite. Aus allem ergibt sich die erfreuliche Feststellung, daß auf diesem Teile des ostafrikanischen Kriegsschauplatzes die Schutztruppe durch kühne Vorstöße in feindliches Gebiet dem Gegner nicht nur große Verluste, sondern auch seinen schon bestehenden und den im Bau befindlichen Eisenbahnen und Telegraphenlinien bedeutenden Schaden zugefügt hat, ohne dabei selbst nennenswerte Verluste zu erleiden.“[1]

Ab August 1916 gehörte er zur Abteilung Bahnschutz der Usambarabahn gefallen, zuletzt kämpfte er in der 20. Feldkompanie. Die Briten schlugen immer wieder zu, aber die deutschen Truppen unter Generalleutnant Kurt Wahle kämpften verbissen, so auch am 30. September 1917, als das 3. nigerianische Bataillon des Feindes 110 Mann verlor. Aber auch die Deutschen hatten Verluste, so u. a. die Pflanzer Kapitänleutnant a. D. Schlawe und Oberleutnant a. D. Eberhard von Lewinski.

Familie

Eberhard von Lewinski war der Sohn des Generals der Infanterie Alfred von Lewinski und Neffe des Generals der Artillerie Eduard von Lewinski. Zu seinen Geschwistern gehörte Generalmajor Alfred Eduard August Hermann von Lewinski, zu seinen vielen Vettern auch der spätere Generalfeldmarschall Fritz Erich Georg Eduard von Lewinski genannt von Manstein.

Ehe

Am 28. September 1907 heiratete er Ella Pauline Karoline Henriette von Goldbeck (Lebensrune.png 6. März 1885 in Liegnitz), die nach dem Ersten Weltkrieg am 22. Juni 1923 in Berlin den Gutsbesitzer Georg Wolf heiratete und als Ella Wolf, verwitwete Lewinski auf Gut Sonnenhof im Pfarrverband Aufkirchen am Starnberger See in Oberbayern wohnte.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten