Liebe, Freiheit und Verrat

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FILM

Liebe, Freiheit und Verrat.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Liebe, Freiheit und Verrat
Originaltitel: Jánosik
Produktionsland: Tschechei
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 82 Minuten
Sprache: Tschechisch
IMDb: deueng
Stab
Regie: Martin Fric
Drehbuch: Jirí Mahen
Produzent: Karel Hasler
Musik: Milos Smatek
Kamera: Ferdinand Pecenka
Besetzung
Darsteller Rolle
Palo Bielik Juraj Jánosík
Zlata Hajdúková Anka
Andrej Bagar Meister Sándor
Theodor Pistek Graf Andre Markusovský
Filip Davidik Janicko, Hirtenbüblein
Kudo Bachlet

Liebe, Freiheit und Verrat (cz. Jánosik) ist ein tschechischer Spielfilm von 1936. Die deutsche Uraufführung fand 1942 statt.

Handlung

Quelle
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Das von einer Brünner Filmgesellschaft hergestellte Werk hat die höchste Auszeichnung erhalten, die sein Herstellungsland für besondere filmkünstlerische Leistungen zu vergeben hat: den tschechoslowakischen Staatspreis. In einer Reihe lebendiger und photographisch hervorragender Bilder wird die Lebens- und Sterbensgeschichte des Bauernrebellen Janoschik erzählt, der zur Zeit der Pandurenherrschaft sich gegen die Willkür der Großgrundbesitzer und gräflichen Lehnsherren erhob, der für die Befreiung der unterdrückten, leibeigenen Bauern eintrat und einen zwar aussichtslosen, aber heldenhaften Kampf gegen Unterdrücker und Ungerechtigkeit führte.

Er selbst hat die Frucht seiner Taten nie erlebt, es ist ihm nicht vergönnt gewesen, die slowenische Bauernbefreiung mitzumachen. Er starb nach der Ablehnung eines kaiserlicheren Gnadenangebots durch ihn selbst den Tod am Galgen.

Der von unbedingtem künstlerischem Gestaltungswillen und hohem Ehrgeiz zeugende historische Film von unserem südöstlichen Nachbarn ist die filmische Verherrlichung einer Freiheitsidee, die in der deutschen Öffentlichkeit einen umso nachhaltenderen Eindruck hinterlassen wird, als an dem ehrlichen Bemühen um künstlerische Unantastbarkeit und Lauterkeit der Gesinnung nicht gezweifelt werden kann.

Wenn die stark in den Vordergrund gerückte Figur des Janoschik bei aller Sympathie für diese kämpferische Natur und aller Ergriffenheit angesichts eines so ausgeprägten Schicksals dennoch dazu verleitet, anzunehmen, es wäre dem Filmautor mehr um die romantische Deutung seines Haupthelden als um die Aufzeigung einer Zeit gegangen, so wäre das nur hinsichtlich des künstlerischen Aufwands zu bedauern, der hier für eine Figur mehr als für die Sache eingesetellt wurde.

Denn was sich an Not der Unterdrückten, an Verfolgung, an Folter und Herrenüberheblichkeit begibt, bezieht sich auf den engeren, privaten Erlebniskreis des Titelhelden. Es geht immer wieder um seine Liebe, um seine Freiheit und um den Verrat, der an ihm verübt wird, und nicht so sehr um die Liebe zur Freiheit und um den Verrat an dieser Freiheit im weiteren Sinne.

Dieser Janoschik mag als herausgeschälte Erscheinung seines Zeitalters unbedingt fesseln, die um ihn gruppierten Erlebnisse mögen spannend und lebendig genug sein, um einen Kinoabend mehr als genug zu füllen. – Aber es bleibt die entscheidende Frage, ob gerade dieses Thema in Anlage und Durchführung nicht umfassender hätte angepackt werden und zu einem Film allergrößten Ausmaßes hätte dienen sollen. So bleibt die Achtung vor einer künstlerisehen Leistung, die umfassend genug sein darf; mit dem aufrichtigen Wunsch verknüpft, die nachbarliche Filmkunst hätte einen gewichtigen Anlaß noch gesteigerter und großzügiger nehmen sollen, als sie es tat. Denn es sind doch Szenen in diesem Werk zu finden, die beispielhaft angelegt und komponiert sind, es ist bei aller romantischen Ausschmückung der Atem eines kämpferischen Geistes zu spüren.

Anerkennung verdient das hervorragende Spiel der Darsteller, die zum größten Tell Laienschauspieler waren. Einprägsam und unvergeßlich wird das kühne Profil des Janoschik und das liebe und demütige Magdgesicht der Anka bleiben, um deren Mund das Leid der Dulderin in süßem und schmerzlichem Bogen lag und in deren Augen die Verheißung einer kommenden Freiheit und menschlichen Würde still, ja fast ergeben aufleuchtete. Bleiben wird in der Erinnerung die majestätische und stolze Schönheit des landschaftlichen Hintergrunds, bleiben endlich der Gesamteindruck eines Werks, das auch als Ergebnis filmischen Wirkens letztlich schön zu nennen ist.

Quelle: Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 1, 3. Januar 1937