Bondy, Luc
Luc Bondy (* 17. Juli 1948 in Zürich) ist ein jüdischer Theater- und Opernregisseur.
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Werdegang
Luc Bondy wurde am 17. Juli 1948 als Sohn des jüdischen Literaturkritikers und Publizisten François Bondy in Zürich geboren. Die jüdische Familie seines Vaters stammte aus der Donaumonarchie. Sein Großvater Fritz Bondy veröffentlichte unter dem Pseudonym N. O. Scarpi. Bondy wuchs in Zürich und in Frankreich auf. Zu den Freunden seiner Eltern gehörte Eugène Ionesco. Neun Jahre lang besuchte Bondy ein calvinistisches Internat in Le Perthuis im südwestfranzösischen Pyrenäenraum. In Paris absolvierte er eine zweijährige Ausbildung an der Schauspielschule des Pantomimen Jacques Lecoq.[1] Knapp 20-jährig stellte er in Paris an der internationalen Theateruniversität eine von ihm dramatisierte Gombrowicz-Novelle auf die Bühne.
Wirken
Am Hamburger Thalia-Theater, wo er u.a. bei Gustav Manker assistierte, begann 1969 seine Karriere im Regiefach. Bald schon inszenierte er an allen bekannten bundesdeutschen Bühnen. Von 1985 bis 1989 amtierte er als Direktor der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz. Auch als Opernregisseur ist Bondy in Erscheinung getreten. Furore machte seine Inszenierung von Strauss' „Salome“ bei den Salzburger Festspielen 1992; der Feuilletonist der WELT begeisterte sich, wie „brillant der Regisseur aus der höchst aufdringlichen Story einen stillen, blutberauschten Psychokrimi à la, Basic Instinct‘ gemacht“ habe.[1] 1998 übernahm Luc Bondy das Amt eines Schauspieldirektors bei den Wiener Festwochen.[2] Luc Bondy ist seit 2001 Intendant der Wiener Festwochen und außerdem seit 2012 Direktor des Théâtre de l'Odéon in Paris.
Luc Bondy bekennt: „Ich habe keine religiösen Hintergründe und fühle mich vor allem jüdisch, weil es den Holocaust gab. Meine Identität ist von dieser Vorstellung geprägt.“[1]
Auszeichnungen
- 1983 – Deutscher Kritikerpreis
- 1997 – Hans Reinhart-Ring
- 1998 – Theaterpreis Berlin
- 2000 – Nestroy-Theaterpreis (Kategorie Beste Regie), für Die Möwe am Akademietheater
- 2007 – Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- 2007 – Nestroy-Theaterpreis-Nominierung (Kategorie Beste Regie), für König Lear am Burgtheater
- 2009 – Kythera-Preis