Matrix (Film)

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FILM

Matrix (Plakat).jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Matrix
Originaltitel: The Matrix
Produktionsland: VSA
Erscheinungsjahr: 1999
Sprache: Englisch
Stab
Regie: Andrew Wachowski,
Laurence Wachowski
Drehbuch: Andrew Wachowski,
Laurence Wachowski
Besetzung
Darsteller Rolle
Keanu Reeves Neo bzw. Thomas A. Anderson
Laurence Fishburne Morpheus
Carrie-Anne Moss Trinity
Hugo Weaving Agent Smith
Gloria Foster Das Orakel

Matrix (Originaltitel: The Matrix, dt. Die Matrix) ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1999. Regie führten die jüdischen Wachowski-Brüder, die auch das Drehbuch schrieben. Die Hauptrollen spielen Keanu Reeves, Laurence Fishburne und Carrie-Anne Moss. Im Mai 2003 folgten dann sogenannte „Fortsetzungen“ unter den Titeln Matrix Reloaded und schon im November 2003 der dritte Teil Matrix Revolutions.

Beide nachgeschobenen Fortsetzungen weiten zwar die Kampfszenen bis ins Absurde aus, erreichen aber die religiöse und philosophische Tiefe des eigentlichen Films Matrix nicht. Bei der Oscarverleihung 2000 gewann der Film in vier Kategorien einen Preis: „Bester Schnitt“, „Bester Tonschnitt“, „Bester Ton“ und „Beste visuelle Effekte“.

Das futuristische Motiv des Films

Der Film schildert, wie fast alle lebenden Menschen von intelligenten Maschinenwesen ab Zeugung vollständig versklavt sind und in gläsernen Vitalkapseln vor sich hin dämmern – zusammengefaßt in riesigen Zucht- und Aufbewahrungsanlagen. Sie sind an eine hochkomplexe Computersimulation angeschlossen, die sogenannte „Matrix“. Dieses technische System spielt den schlafenden, isoliert-abgekapselten Menschen in ihren Zuchtfarmen vor, daß sie ein normales Leben in einer der heutigen sehr ähnlichen Welt leben. Diese vorgespiegelte, scheinbar reale Welt existiert aber tatsächlich nur als virtuelle Realität in Computern (deren virtuelle Daten den Schlafenden als Lebensillusion in ihre Vitalkapseln eingespeist werden). Die Maschinen nutzen die Menschen als Batterien, um sich selbst dauerhaft am Leben erhalten zu können.

Eine Gruppe von Widerstandskämpfern will diesen betäubten, schlafenden Teil der Menschheit aus diesem Zustand erlösen. Dazu befreien sie am Anfang des Films den als „Auserwählten“ angesehenen Computer-Hacker Neo aus der Matrix. In einer als „Zion“ (auch in der deutschen Synchronisation amerikanisch [als „Seionn“] ausgesprochen) bezeichneten Unterwelt-Stadt hat sich die Opposition gegen das Maschinen-Regime zurückgezogen. Die Oppositionellen werden periodisch von Kampfmaschinen angegriffen. Dennoch wagen sie es, durch verborgene Lücken der Matrix in das Wahngebilde einzudringen (eine Art psychischer Operation, die am ruhiggestellten Körper in der Unterwelt vollzogen wird und tödlich sein kann). Dort, in der Scheinwelt treffen sie auf eine verschworene Schamanin, bei der sie hoffen Auskunft zu erlangen zu der Frage, ob Neo tatsächlich der erwartete Erlöser sei.

Ein Großteil des Publikums hat 1999 von den metaphysischen, spirituellen und politischen Themen, die der Film unterschwellig anspricht, kaum etwas verstanden, ja, den Film selbst als Narrativ in der einfachen Handlungsebene kaum entschlüsseln können. In der Wahrnehmung des breiten Kinopublikums erregte der Film vor allem Aufsehen durch aufwendig gestaltete Kampfszenen im Stil von „Martial-Arts“-Filmen, die in Verbindung mit digitalen Bildverarbeitungstechniken auf damals überaus innovative, außergewöhnliche Weise präsentiert wurden. Der Film führte mit der Darstellung magischer Techniken völlig neue ästhetische Mittel ein.

Matrix und 9/11

Neos Personalakte im Film mit dem Datum 11. September 2001

Inmitten der vielen interessanten Hinweise in den Medien – über enge Zusammenhänge zwischen der Trivialkultur und den welthistorischen Ereignissen von 9/11 – ist im Film „Matrix“ von 1999 Neos Personalausweis zu nennen, in dem als Ablaufdatum der 11. September 2001 eingetragen ist. Filmemacher nennen also zwei Jahre vor dem bestimmensten Ereignis der jüngeren VS-amerikanischen Geschichte dessen Datum in einem Film.

Die Ereignisse von 9/11 jedoch als magischen Vorgang, etwa als sogenanntes „Mega-Ritual“ (Robert Stein) zu schildern – dagegen wehrt sich das eingeübte Denken. Es paßt wenig in den Zeitbegriff und Ursachbegriff neuzeitlicher Rationalität, für möglich zu halten, daß verschworene Verbrecher magische Zeichen und präkognitive Signale als verschwörerisches Kommunikationsmittel nutzen (und diese Zeichen selber als notwendigen Teil eines weltbestimmenden Rituals ansehen). Selbst wer mühsam gelernt hat, Regierungskriminalität als intendiert-verbrecherisch zu durchschauen, wird nicht leicht akzeptieren, daß sich diese Schattenwelt verdeckten und geheimdienstlichen Regierungshandelns einer Sigillensprache bedient und magische Vorkehrungen trifft.

Matrix und Adrenochrom

Zu Beginn des Filmes wird Neo – der Hauptdarsteller des Filmes – zunächst über eine Botschaft auf seinem Rechner anggewiesen, dem „weißen Hasen“ zu folgen. Als er dann später Besuch bekommt, findet sich auf der Schulter einer Besucherin das Tatoo eines weißen Hasen. Da die Molekülstruktur des wohl verjüngenden Rauschmittels Adrenochrom aussieht wie ein weißer Hase, deuten Kenner des Filmes dies als versteckten Hinweis auf das Rauschmittel.

Filmbeiträge

Matrix – Original Trailer Deutsch
Die okkulte Bedeutung der Matrix-Trilogie

Verweise

Literatur

  • Christof Wolf: Zwischen Illusion und Wirklichkeit. Wachowskis Matrix als filmische Auseinandersetzung mit der digitalen Welt. In: Beiträge zur Medienästhetik und Mediengeschichte, Bd. 14; LIT Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-6167-8
  • Sebastian Görnitz-Rückert: Anders als es scheint – Matrix als Paradigma gegenwärtiger Jugendreligiösität. In: Martin Laube (Hrsg.): Himmel – Hölle – Hollywood. Religiöse Valenzen im Film der Gegenwart. LIT Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-5567-8, S. 143–172
  • Karen Haber (Hrsg.): Das Geheimnis der Matrix. Heyne, München 2003, ISBN 3-453-87048-4 (mit Beiträgen von Stephen Baxter, Bruce Sterling, Alan Dean Foster, David Brin, Ian Watson, Joe Haldeman u. a.)
  • Martin A. Hainz: Technik visualisiert – The Matrix. In: Quarber Merkur, Nr. 105/106, 2007, S. 147–150.
  • Roman Meinhold: Being in the Matrix: An Example of Cinematic Education in Philosophy. In: Prajna Vihara. Journal of Philosophy and Religion. Bangkok, Assumption University. Vol.10., No. 1–2, 2009. p. 235–252
  • Valentin Platzgummer: Die Errettung der Menschheit. Studien zu den Science Fiction-Filmen Gattaca und Matrix. Tectum, Marburg 2003, ISBN 3-8288-8570-5
  • Georg Seeßlen: Die Matrix entschlüsselt. Das definitive Buch über alle drei Matrix-Filme. Bertz, Berlin 2003, ISBN 3-86505-151-0
  • Christoph Spehr: Revolution und Transformation in „Matrix“. In: Berliner Debatte Initial, 16 (2005), 1, ISBN 3-936382-38-7, S. 4–19.
  • Veit M. Etzold: Matrix. Die Ambivalenz des Realen. Die Inszenierung von Wirklichkeit und Illusion im erkenntnistheoretischen und kunsthistorischen Kontext. Sekundärliterarische Reihe 60. Passau 2006, ISBN 978-3-932621-90-1. Online-Volltext
  • Thomas Weber: Medialität als Grenzerfahrung. Futurische Medien im Kino der 80er und 90er Jahre. transcript, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-89942-823-0